Alle Kategorien
Suche

Animation - die Bilder für einen Trickfilm zeichnen geht so

Traditionelle 2D-Animation ist Handarbeit.
Traditionelle 2D-Animation ist Handarbeit.
Animation nennt sich die Kunst, unbelebten Dingen oder Figuren, zumindest im Film, Leben einzuhauchen. Lernen Sie, wie die einzelnen Bilder angefertigt werden, die die klassische 2D-Animation so bekannt gemacht haben.

Was Sie benötigen:

  • Zeichentisch mit Unterlicht (bzw. Leuchttisch)
  • Animationsschiene
  • gelochtes Animationspapier
  • Bleistifte
  • Anspitzer
  • Radiergummi

2D-Animation - so werden traditionell Trickfilme erstellt

  • Wie auch heute noch bei größeren TV- und Kinofilmen üblich, wird zunächst das Drehbuch eines Films in ein Storyboard verwandelt. Im Storyboard wird jede Szene in zwei bis drei Bildern beschrieben, die die Handlung verdeutlichen. Kleine Regieanweisungen und Dialoge werden außerdem notiert.
  • Der nächste Schritt im Vorproduktionsprozess ist die Erstellung sogenannter Layouts. Im Layout wird die Bildaufteilung jeder Szene genau definiert. Dies beinhaltet sowohl zentrale Posen der Figuren, die zeigen, wie diese animiert werden müssen, als auch exakte Angaben und Details des jeweiligen Szenenhintergrunds. Das Layout einer Szene ist die Grundlage, auf der sowohl Sie als Animator ihre Animationen zeichnen, als auch eine Basis für die Hintergrund-Maler, die nach den Angaben des Layouts Hintergründe malen.
  • In der Animation unterscheidet man zwischen zwei wesentlichen Etappen. Zunächst führen Sie die "Rough-Animation" durch, die - noch eher skizzenhaft - die konkrete Animation, deren Timing und Dynamik festlegt. Nachdem diese getestet und vom Regisseur oder Supervisor freigegeben wurde, zeichnen Sie die Animation rein und erstellen sogenannte Cleanups. In diesem Arbeitsschritt werden Volumenfehler der Rough-Animation korrigiert und die Figuren exakt nach den Vorgaben sogenannter Modellblätter vereinheitlicht.

Bilder für Trickfilme zeichnen - so geht es

  1. Jede Filmsekunde unterteilt sich in der Regel in 24 Einzelbilder. Da meistens jede einzelne Zeichnung über die Dauer von mindestens zwei Einzelbildern zu sehen ist, müssen Sie pro Filmsekunde etwa 12 Zeichnungen anfertigen.
  2. Orientieren Sie sich an den Animations-Posen des Layouts. Anhand der Gesamtlänge der Szene und dem geplanten Ablauf der gefragten Animation legen Sie als Animator die Key-Posen fest. Die Key-Zeichnungen sind die wichtigsten Etappen der Rough-Animation. Im Linetest, der alle Rough-Zeichnungen zur Kontrolle nacheinander abspielt, können Sie bereits überprüfen, ob die gezeichneten Key-Zeichnungen die Animation wie gewünscht wiedergeben.
  3. Je nach Erfahrung und zeichnerischem Können sind Rough-Animationen unterschiedlich ausgearbeitet, hier kommt es aber noch nicht auf Details an. Zwar ist die Konstruktion der Figuren, wie später in der Reinzeichnung, auch an die Modellblätter gebunden, die Animation und das Timing stehen in diesem Produktionsschritt im Vordergrund.
  4. Zwar arbeiten heute viele Animatoren auch im 2D-Bereich schon rein digital, das Prinzip der Animation hat sich aber nicht verändert. Wenn beispielsweise ein Arm animiert werden soll, müssen Sie die Animationszeichnungen exakt übereinander positionieren (traditionell erfolgt dies am Zeichentisch mit spezieller Papierlochung). Ganz nach unten legen Sie Zeichnung A, darüber Zeichnung C und auf diese legen Sie Ihren Bogen für Zeichnung B.
  5. Nun flippen Sie zwischen Zeichnung A und Zeichnung C hin und her, so wie beim Daumenkino, um dem exakten Verlauf der Bewegung folgen zu können. Zeichnen Sie nun, beispielsweise von Hand A einen Bogen zu Hand C, und zwar auf Ihr Blatt B. Auf diesem Boden, der auch als "arc" bezeichnet wird, markieren Sie eine Position, an der Sie Hand B einzeichnen können.
Teilen: