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"Das ist mir Wurst" - Bedeutung und Herkunft der Redewendung

Eine Wurst hat immer zwei Enden.
Eine Wurst hat immer zwei Enden.
"Das ist mir Wurst" ist eine beliebte Redewendung für alle, die Gleichgültigkeit signalisieren wollen. Das ist mir gleich oder das interessiert mich nicht, es ist mir egal. Woher kommt diese Redewendung? Dafür gibt es verschiedene Erklärungen.

Die Wurst und ihre historische Bedeutung

  • "Das ist mir Wurst" wird häufig dann gebraucht, wenn jemand vorgibt, kein Interesse an der erwähnten Thematik zu haben oder wenn er keine Antwort parat hat. Diese Gleichgültigkeitsäußerung taucht beispielsweise erstmals historisch in einer Komödie auf, die der Grieche Aristophanes im Jahre 425 v. Chr. geschrieben hat. Damals aßen schon die Römer viel Wurst. Und so kamen bei großen Gelagen sogar ganze gebratene Schweine auf die Tafel. Diese waren dann noch mit Würsten gefüllt. 
  • Das Essen mancher Würste war im Mittelalter nicht geduldet. So erklärte der große byzantinische Kaiser Leo VI, 866 - 912, dass jeder, der Blut bei der Speisenherstellung verarbeitet - dies traf damals bei vielen Wurstsorten zu -, hart gegeißelt werden sollte. Außerdem scherte man ihm als Zeichen der Ehrlosigkeit die Haare bis auf die Haut und verbannte die Person aus dem Lande. 
  • Im Mittelalter "verwurstete" man meist das Schweinefleisch. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde auch Kalbswurst hergestellt. Als Würzmittel verwendeten die Wurstmacher Zimt und zum Färben Safran. Ab dem 17. Jahrhundert stellte man Hühnerwürste her, gewürzt mit Moschus und Ambra. 
  • Allein in Deutschland gibt es heute ca. 1500 verschiedene Wurstsorten. Zum Sortiment einer Metzgerei gehören 40 bis 60 verschiedene Wurstsorten.

"Das ist mir Wurst" deutet Interesse- und Orientierungslosigkeit an

Aber woher kommt nun die Redewendung "Das ist mir Wurst"?

  • Eine Erklärung dafür sind die zwei Enden der Wurst, die man beide anschneiden kann - es ist eben "wurst", wo man anfängt.
  • Eine andere Erklärung für die Herkunft des Ausdruckes ist, dass dieser aus alten Zeiten herstammt, als die Schlachter und Metzger alle beim Schlachten nicht verwertbaren Fleischteile zu Wurst verarbeitet haben. So wurde die Frage, was man mit den Resten der Schlachtstücke anfangen sollte, mit der Antwort "in die Wurst damit" erwidert. So entstand die genannte Redewendung für Personen, die eben nicht genau wissen, was zu tun ist oder denen die Sache gleichgültig ist. 

Mit Sicherheit gibt es noch viele weitere Beispiele für mögliche Herkunftserklärungen dieser Redewendung. Jedenfalls wird diese auch heute noch gern in den Mund genommen.

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