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Diamanten verkaufen - darauf sollten Sie achten

Wer Diamanten verkaufen will, sollte sich vorher einen Überblick über den Markt verschaffen.
Wer Diamanten verkaufen will, sollte sich vorher einen Überblick über den Markt verschaffen.
"Diamonds are a girl's best friend" - vor allem dann, wenn völlig unerwartet die alte und längst vergessene, aber doch recht pralle Schmuckdose von Oma auf dem Dachboden auftaucht und man gerade in Geldnot ist. Doch wohin, wenn man Diamanten verkaufen will und was muss dabei beachtet werden?

Diamanten schätzen und verkaufen

  • Wer Diamanten zu Hause findet, sollte, noch bevor er einen Verkauf anstrebt, den Wert bestimmen lassen. Um von Händlern nicht über den Tisch gezogen zu werden, sollten Sie die wichtigsten Merkmale der Diamanten auflisten und sich zunächst selbst im Internet informieren, um wenigstens eine geringfügige Idee zum Diamantenpreis zu entwickeln und bei Schätzungen nicht vollkommen ahnungslos auf das Urteil des Fachmannes vertrauen zu müssen. Auf einschlägigen Sammlerseiten wie Diamanten-Infos werden Sie schnell zu einer ungefähren Preiseinschätzung Ihrer Diamanten gelangen, wenn Sie die wertbestimmenden Kriterien beachten und überprüfen.
  • Neben der Farbe gelten Größe, Schliff und Gewicht und dazu schließlich die Reinheit als Kriterien der Werteinschätzung. Beim Gewicht ist zu beachten, dass es für Diamanten aller Art in Karat angegeben wird, wobei ein Karat 0,20 Gramm entspricht. Größe, Schliff und Gewicht sind von Ihnen so recht einfach zu beschreiben, die Reinheit lässt sich für einen Laien nur schwer feststellen. Hierbei geht es um die Einschlüsse, die ein Diamant aufweist. Wenn er auch bei 10-facher Vergrößerung durch die Lupe keinerlei Einschlüsse oder Unebenheiten aufweist, gilt er als lupenrein und kann im Preis am höchsten angesiedelt werden. Handelt es sich bei Ihren Diamanten um Stücke, die bereits in Schmuck verarbeitet worden sind, wird Ihr eigentlicher Wert bei einem Verkauf starke Einbußen erleiden.
  • Grundsätzlich existiert für Diamanten ein Echtheitszertifikat, auf dem alle wertbestimmenden Merkmale genau angegeben sind. Wenn Sie ein solches Zertifikat besitzen, ist es ein Kinderspiel für Sie, sich vor dem Verkauf und vor der Expertenschätzung selbst ein ungefähres Preisbild zu machen. Sollten Sie das Zertifikat aber nie erhalten oder verloren haben, ist es ratsam, sich von unabhängigen Experten ein neues ausstellen zu lassen, weil ein Diamant ohne Zertifikat kaum verkauft werden kann.
  • Sowohl Juweliere, am besten jedoch Antiquitäten- oder gar Diamantenhändler sollten schließlich eine fachmännische Meinung zu Ihrem Diamanten abgeben. Für das Schätzen müssen Sie ihnen das gute Stück noch nicht einmal zeigen - solange Sie ihnen das Zertifikat aushändigen können, wird Ihnen eine Werteinschätzung gestellt werden. Holen Sie am besten gleich 2 oder 3 Meinungen ein, um am Ende zu einer sichereren Preisbasis zu gelangen. 
  • Sobald Sie sich ein Preisbild verschafft haben und zum eigentlichen Verkauf kommen wollen, müssen Sie zunächst einen großen Unterschied beachten - nämlich den zwischen Diamant und Brillant. Einen Brillanten und damit fertiggeschliffenen Diamanten können Sie beinahe überall verkaufen. Sowohl Juweliere als auch Sammler werden sich für den Stein interessieren. Einen unbehandelten Diamanten dagegen werden Sie mit höchster Wahrscheinlichkeit nur schwer los. Wenden Sie sich für den Verkauf am besten an einen Diamantenschleifer, der ihn entweder selbst ankaufen oder Ihnen mögliche Stellen zum Verkauf nennen kann.
  • Beim Verkauf selbst empfiehlt es sich immer, den Diamanten an Privatleute abzugeben und über Sammlerseiten Kontakt aufzunehmen. Schon alleine, weil Händler wie Juweliere einen deutlichen Satz vom eigentlichen Wert abweichen, um mit dem Diamanten bei der Weitervermittlung auch selbst noch einen ganzen Haufen Gewinn zu machen, empfiehlt es sich nicht, das Schmuckstück an Geschäfte irgendeiner Art zu vermitteln. Sammler dagegen sind - wenn sie den Stein auch wirklich wollen - gerne bereit, auch einmal höhere Preise zu zahlen, weil jeder Diamant ein Einzelstück und in seiner ganz eigenen Form nur ein einziges Mal zu erwerben ist. Auch Edelsteinbörsen im Internet eignen sich, um den Stein zu vermarkten und Ausschau nach geeigneten Käufern zu halten. Hier zahlen Sie beim Verkauf jedoch ähnlich wie bei eBay eine Provision an den Seitenbetreiber, die generell aber niedrig ausfällt.
  • Wenn Sie Ihre Diamanten aus reiner Geldnot verkaufen wollen und es Ihnen eigentlich schade um die Schmuckstücke ist, sollten Sie das Pfandleihhaus in Erwägung ziehen. Hier können Sie entweder den vollen Preis minus der Händlerspannenabzüge erhalten oder der Pfandleihe einen niedrigeren Geldbetrag vorgeben, den Sie ausgezahlt bekommen wollen. In beiden Fällen können Sie die Diamanten innerhalb des nächsten halben Jahres wieder auslösen, was selbstverständlich leichter fällt, wenn Sie sie nicht auf den vollen Wert beliehen haben. Holen Sie die Steine wieder ab, zahlen Sie lediglich den Leihbetrag zuzüglich geringer monatlicher Aufschläge. Holen Sie sie innerhalb der nächsten Monate nicht ab, kann die Pfandleihe sie mit einem hohen Gewinn weiterverkaufen.

Letztlich liegt es wohl bei Ihnen, für welche Verkaufsmöglichkeit Sie sich entscheiden. Trotzdem sollte ganz deutlich zum Beleihen geraten werden. Im Grunde ist der Diamant nämlich eine recht krisensichere Kapitalanlage, weil er ähnlich wie Gold generell nicht im Preis fällt - zumindest, solange er nicht verarbeitet wurde.

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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