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Die Reichweite beim Boxen messen - so geht's

Die Reichweite wird nur bis zur Faust gemessen.
Die Reichweite wird nur bis zur Faust gemessen. © Uta_Herbert / Pixelio
Vor Kämpfen wird meistens davon geredet, welcher Boxer die größere Reichweite hat. Manchmal bekommen Sie dann Maße genannt, die irritieren. Es gibt zwei Körpermaße, die beim Boxen gemessen werden.

Reichweite und Spannweite messen

Üblicherweise wird bei Boxern die Spannweite als Reichweite bezeichnet, obwohl diese im Kampf nicht zur Verfügung steht.

  • Die Spannweite ist der Abstand, den die Fingerspitzen der längsten Finger, also üblicherweise der Mittelfinger voneinander haben, wenn die Arme genau waagerecht nach beiden Seiten ausgestreckt werden. Diese Länge entspricht in etwa der Körpergröße. Aber da es unterschiedliche Proportionen gibt, können die Werte voneinander abweichen.
  • Bei Vitali Klitschko entspricht die Körpergröße in etwa der Spannweite, er ist 2,02 m groß und hat eine Spannweite von 203 cm, sein Bruder Wladimir hat eine Spannweite von 206 cm und ist nur 1,99 m. Meistens wird in Dokumentationen die Spannweite als Reichweite bezeichnet.
  • Korrekterweise wird beim Boxen aber die Reichweite gemessen, indem die Strecke von der Schulter bis zu geschlossenen Faust gemessen wird. Diese beträgt üblicherweise zwischen 60 und 75 cm.
  • Tatsache ist, dass die Reichweite und die Spannweite natürlich miteinander zusammenhängen. Da diese Maße nur ermittelt werden, um Gegner zu vergleichen, kann ein Reichweitenvorteil auch durch die Spannweite erkannt werden.

Bedeutung der Werte beim Boxen

  • Da ein Boxer im Kampf nicht einfach aufrecht steht und senkrecht nach vorne boxt, sondern sich bewegt und dabei auch den Oberkörper nach vorne neigt und aus der Hüfte heraus nach vorne dreht, kann er Treffer landen, die deutlich oberhalb der gemessenen Reichweite liegen.
  • Die Kenntnis der eigenen Spannweite und der des Gegners sind wichtig, um die Taktik des Kampfes festzulegen. So kann ein kleiner Boxer durch Bewegungen des Oberkörpers seinen Reichweitennachteil ausgleichen oder in den Infight zu gehen, um so selbst einen Vorteil zu erlangen.
  • Weder die wie beschrieben gemessene Reichweite noch die Spannweite haben also eine direkte Aussagekraft beim Boxen, aber der Vergleich mit den Maßen des Gegners ist von Bedeutung. Eine geringe Spannweite sollte Sie übrigens nicht davon abhalten, wenn Sie Boxer werden wollen, denn wie Mike Tyson beweist, kann man auch mit einer Spannweite von 180 cm und einer Körpergröße von 1,78 m Weltmeister im Schwergewicht werden.
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