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Figuren aus Gips gießen - eine Anleitung

So eine Figur können Sie in Gips gießen.
So eine Figur können Sie in Gips gießen.
Mit etwas Übung können Sie nach dieser Anleitung jede Figur aus Gips gießen. Die Arbeit ist allerdings aufwendig. Sie brauchen vor allem Geduld und Zeit. Interessant wird es, wenn Sie eigene Körperteile als Vorlage nehmen.

Was Sie benötigen:

  • Gips
  • Figurenvorlagen
  • Gipsbandagen
  • Wasser
  • Einmalhandschuhe
  • Schere
  • Schüssel und Rührstock
  • Zeitungspapier
  • große Mülltüten
  • Vaseline
  • flüssiges Latex oder Silikon
  • eine Holzkiste oder Holz für einen Rahmen
  • Gipsbecher
  • dünner Stock

Abformen mit Gips

Das Abformen ist eine übliche Vorgehensweise der Bildhauerei. Eine Skulptur entsteht meistens nicht sofort aus Gips oder Metall. Der Bildhauer arbeitet eine Skulptur beispielsweise aus Holz und will Sie anschließend vervielfältigen. Dafür wird eine Form zum Gießen der Reproduktionen benötigt. 

  1. Suchen Sie sich zunächst eine oder mehrere Figuren, die Sie gern aus Gips gießen möchten.
  2. Dann bauen Sie aus einer Holzkiste oder einigen Holzstücken eine dichte Form, aus der flüssiges Latex oder Silikon nicht herausfließen kann. Diese Form muss in Länge, Breite und Höhe größer als die Figur sein, die Sie abformen wollen.
  3. Fetten Sie zunächst die Figuren mit Vaseline ein, die Sie in Gips gießen möchten.
  4. Breiten Sie die Mülltüten als Unterlage aus. Dann gießen Sie eine erste Schicht (ca. 1 - 2 cm) des flüssigen Latex oder Silikons in die Form und lassen Sie es antrocknen. Es soll eine leichte Festigkeit haben, aber noch formbar sein. 
  5. Nun legen Sie Ihre Figur in die Form und drücken Sie leicht hinein. Geben Sie den Holzstab hinzu und drücken Sie diesen von einer dicken Stelle der Figur zum Rand. Empfehlenswert ist dabei eine der kürzeren Strecken zu wählen.
  6. Die Figurenformen werden je zu einer Hälfte angefertigt. Deshalb gießen Sie nun das flüssige Latex oder Silikon bis zu Hälfte der Figur in Ihre Form. Lassen Sie das Material aushärten.
  7. Sobald die untere Hälfte der Silikonform fest ist, gießen Sie den Rest Ihrer Form mit Silikon (oder Latex) aus. Dabei muss über der Figur noch eine Schicht von 1 - 2 cm sein. Je größer Ihre Figur, umso dicker sollte die Masse sein, die sie umgibt. Das stabilisiert Ihre spätere Gipsform.
  8. Lassen Sie das Material nun ganz aushärten und lösen Sie anschließend die Holzform vom Silikon/Latex. Sie können nun die beiden Hälften auseinanderziehen und Ihre Figurenvorlage sowie den entnehmen.
  9. Anschließend setzen Sie die beiden Hälften wieder aufeinander und wickeln Sie fest in Mülltüten ein, sodass kein Gips aus der Schnittstelle herausquellen kann. Sie können die Schnittstelle auch mit etwas Silikon verschließen. Lassen Sie in jedem Fall die Stelle, wo der Holzstab lag, frei.
  10. Durch die Öffnung, die der Holzstab erzeugt hat, können Sie nun Ihren mit Wasser angerührten Gips in die fest verschlossene Form geben. Dann müssen Sie warten, bis der Gips ausgehärtet ist.
  11. Anschließend lösen Sie die Form und ziehen sie vorsichtig von Ihrer Gipsfigur ab. In der Regel geht dies ganz leicht. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dass die Form sich leicht lösen lässt, dann bestreichen Sie sie vor dem Verschließen von innen mit Vaseline.

Körperteile aus Gips gießen

Hätten Sie gern eine Gipsskulptur Ihrer Hand oder Ihres Fußes? Kein Problem, wenn Sie nach dieser Anleitung mit Gipsbinden und Gipspulver arbeiten. Schneiden Sie die Binden in Stücke, die sich leicht wickeln lassen.

  1. Nehmen Sie sich eine alte Zeitung als Unterlage und eine Schüssel mit Wasser.
  2. Tauchen Sie die Gipsbinden in das Wasser. 
  3. Während die Binden einweichen, cremen Sie sich Ihre Hand oder den Fuß dick mit Vaseline ein. Eine Alternative wäre Penatencreme. 
  4. Umwickeln Sie den Körperteil mit den Gipsbinden. Bedenken Sie beim Wickeln, dass Sie aus der Gipsform wieder herausschlüpfen können müssen. Je komplizierter Sie die Haltung der Hand oder des Fußes machen, umso schwieriger wird es, die Gipsform in einem Stück abzuziehen.
  5. Lassen Sie den Verband trocknen. Wenn er innen so fest ist, dass Sie ihn nicht mehr verbiegen können, dann ist der Verband fertig. 
  6. Sie benötigen die Gipsform in einem Stück, sodass Sie anschließend die Skulptur gießen können. Sollten Sie Probleme haben, Ihre Hand oder den Fuß herauszuziehen, dann schneiden Sie den Verband mit einer Schere ein Stück ein und ziehen die Hand heraus.
  7. Überprüfen Sie die Form nun nach eventuell durchlässigen Stellen und bessern Sie diese mit weiteren nassen Verbandstücken aus. Auch die Schnittstelle können Sie so schließen. Anschließend muss die Form noch einmal komplett durchtrocknen.
  8. Bauen Sie sich eine Konstruktion, in der Ihre Hand- oder Fußform sicher steht, sodass die Öffnung oben ist. Dafür eignet sich beispielsweise ein Eimer mit trockenem Sand oder Kies, in den Sie die Form einbetten.
  9. Rühren Sie in einem Gipsbecher das Gipspulver mit etwas Wasser an. Das Gemisch muss sich noch gut gießen lassen. Es darf nicht zu viel Wasser haben, da dies die Trockenzeit verlängert - und den Gipsverband zu stark wieder einweichen wird.
  10. Gießen Sie den Gips in Ihre Form, bis sie fast gefüllt ist, und lassen Sie die Skulptur trocknen. Je nach Größe kann die Trockenzeit bis zu eineinhalb Tage dauern.
  11. Abschließend schneiden Sie mit einer Schere den Verband auf und ziehen ihn vorsichtig von der Form. Je besser Sie Ihre Hand zuvor eingecremt haben, umso leichter lässt sich nun auch die Form herausziehen. Entfernen Sie die Reste der Vaseline und schmirgeln Sie gegebenenfalls die Skulptur noch einmal ab.

Viel Vergnügen!

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