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Fußtechnik beim Klettern - Anfängerfehler vermeiden

Wer besser klettern will, muss auf seine Füße achten.
Wer besser klettern will, muss auf seine Füße achten.
Geht man zum ersten Mal zum Klettern, kann das ernüchtern sein. Was bei anderen wie ein Kinderspiel aussieht, fühlt sich unheimlich schwer oder sogar unmöglich an. Man könnte das allein auf die größere Kraft der erfahrenen Konkurrenz schieben, tatsächlich lässt sich das Kraftdefizit aber durch gute Fußarbeit ausgleichen.

Warum die Fußtechnik beim Klettern entscheidend ist

Gute Kletterer haben Kraft - das ist unbestritten. Sie wissen aber auch, wie man sie mithilfe der richtigen Technik sparsam einsetzt. Fehlt es Ihnen noch an Stärke, müssen Sie das vorhandene Potenzial sogar noch besser ausnutzen, um Fortschritte zu machen.

  • Zu den wichtigsten Lektionen für Kletteranfänger gehört, dass man mit den Beinen klettert. Betrachtet man sich die Muskulatur des Unterkörpers im Vergleich zu den Armen, macht das Sinn. Sie ist stärker und von Natur aus darauf ausgelegt, das gesamte Körpergewicht über längere Zeit zu tragen.
  • Die Arme sind das ganze Gegenteil. Sie werden seit Jahrtausenden nur noch zum Greifen und Tragen von vergleichsweise leichten Dingen verwendet und sind längst nicht mehr so kräftig wie bei unseren kletternden Verwandten, den Affen.
  • Auch wenn es sich natürlich anfühlt, sich in einer Route an den Händen nach oben zu ziehen, ist das deshalb die falsche Strategie. Ihre Arme sind deutlich schneller erschöpft, was es irgendwann unmöglich macht, weiterzuklettern. Das größere Kraftpotenzial liegt in den Beinen und muss genutzt werden.

Technikfehler - wie man sie vermeidet

Möglich ist das nur, wenn man die Füße sauber auf die Tritte aufstellt und dadurch sicheren Halt findet. Hier machen viele Anfänger die größten Fehler.

  • Das am häufigsten zu beobachtende Problem ist, dass die Füße mittig auf den Tritt gestellt werden. Das sollten Sie unbedingt vermeiden. Der Druck liegt dann auf der Fußwölbung, die dafür nicht ausgelegt ist. Sicher stehen kann man so nur auf sehr großen Tritten. Wird der Platz für die Füße kleiner, rutscht man ab.
  • Richtig ist es, den Fuß mit der Spitze, dem Innen- oder dem Außenrist anzustellen. Damit bringt man das Gewicht auf die Zehen, die so ihre natürliche Rolle übernehmen können. Gleichzeitig gibt dem Sprunggelenk die Möglichkeit, die Ferse abzusenken oder nach oben zu schieben - die Last kann also vollständig auf die Zehenspitzen verlagert werden. Ist der nächste Griff weit entfernt, können Sie sich so ein paar zusätzliche Zentimeter verschaffen.
  • Damit Sie den Fuß sicher setzen können, ist es wichtig, vor dem Weitertreten eine stabile Position zu finden, in der Sie nicht vom weiterzusetzenden Fuß abhängig sind. Um das zu erreichen, müssen Sie Ihren Körper möglichst gut auf dem anderen Bein ausbalancieren. Wollen Sie beispielsweise links weitertreten, wird der Körper vorher nach rechts verschoben. Verzichten Sie darauf, erreichen Sie den nächsten Tritt nur unter großem Krafteinsatz oder mit Schwung. Das erschwert das saubere Antreten.
  • Wichtig ist außerdem, jederzeit zu wissen, wo der Fuß als Nächstes abgesetzt werden kann. Gute Trittmöglichkeiten prägt man sich im Vorbeiklettern ein. Zudem sollten Sie nicht verzweifeln, wenn ein Griff einmal außerhalb Ihrer Reichweite zu liegen scheint. Versuchen Sie zuerst, hoch anzutreten und sich anschließend mit den Beinen nach oben zu schieben. Das liefert häufig die Lösung.

Ähnlich wichtig wie eine gute Technik sind auch passende Schuhe. Beim Klettern sollten diese sehr straff sitzen. Dies erleichtert, die Kraft der Füße auf den Tritt zu bringen. Kletterschuhe sollten keineswegs so bequem wie normale Straßenschuhe sein und dürfen etwas drücken. Dann ist es auch möglich, sicher auf sehr kleinen Tritten zu stehen.

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