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Germanen-Kleidung nähen - Tipps und Ideen für ausgefallene Karnevalkostüme

Germanen in typischer Kleidung
Germanen in typischer Kleidung © Franz_Haindl / Pixelio
Ideen für außergewöhnliche Karnevalskostüme können Sie sich aus dem Geschichtsbuch holen, denn die Kleidung der Germanen ist Geschichte. Trotzdem weiß man ziemlich genau, was diese trugen.

Was Sie benötigen:

  • einfarbige Wollstoffe
  • Fibeln/Broschen

Das trugen die Germanen

Obwohl die Zeit der Germanen schon lange zurückliegt, sind viele Kleidungsstücke bekannt, denn an Moorleichen blieb diese erhalten und es gibt viele zeitgenössische Darstellungen durch die Römer.

  • Die Germaninnen trugen trägerlose, kleiderartige Peblos und Röcke. Als Oberteile waren Kittel mit langen Ärmeln üblich, die auch die Männer anhatten. Der germanische Mann trug lange Hosen und den schon erwähnten Kittel. Als Mantel waren bei Frauen und Männern rechteckige Decken üblich, die mit einer Fibel gehalten wurden.
  • Die Kleidung bestand aus Woll- oder Leinenstoffen, manche Stücke wurden auch aus Leder gefertigt; im Winter wurden auch Felle getragen. Natürlich trugen die Germanen recht unterschiedliche Kleidung, die der unseren weitgehend ähnelt. Beachten Sie nur: Knöpfe, Haken, Ösen, Reißverschlüsse und Klettbänder waren unbekannt, die Kleidung wurde in der Regel durch Fibeln zusammengehalten oder durch Gürtel gerafft. Es gab gut gewebte Stoffe und Nähnadeln, also konnte recht gut genäht werden. Die Stoffe waren in der Regel einfarbig und mit Naturfarben gefärbt.

Kleidung der Vorfahren selber nähen

  • Für die Hose können Sie einen normalen Schnitt von einer modernen Hose nehmen. Ändern Sie diesen so ab, dass die Beine sehr eng werden und der Bereich um die Taille weit ist. Nähen Sie die beiden äußeren und inneren Beinnähte. Lassen Sie einen 15 cm langen Bereich der inneren Beinnaht in Höhe der Waden offen. Nähen Sie die beiden Hälften vom Rückenteil beginnend bis zur Hälfte der Vorderseite zu. Setzen Sie ein Stoffquadrat innen an die Naht, die das Vorderteil mit dem Rückenteil der Hose im Schritt verbindet. Dieses Quadrat dient dazu, den Schlitz, der vorne an der Hose offen bleibt, zu verdecken. Nähen Sie einen Bund mit Schlaufen in der Taille an. Die Hose wird einfach mit einem Gürtel geschlossen.
  • Den Kittel können Sie nach einem Schnitt für ein Hemd oder eine Bluse nähen. Nehmen Sie statt des Vorderteils ein zweites Mal das Schnittteil für den Rücken. Vergrößern die den Ausschnitt so, dass Sie den Kittel über den Kopf ziehen können. Da bei den Germanen die Naht der Ärmel vorne verlief und nicht, wie bei uns heute üblich, unter den Armen, müssen Sie einen Streifen vom Schnittteil für den Ärmel abschneiden und auf der anderen Seite anfügen. Die Ärmelnaht ist auf diese Art keine Verlängerung der Seitennaht des Kittels. Wenn Sie den Kittel eng nähen, lassen Sie die Seitennähte offen. Setzen Sie Bänder daran, um die Naht zuzuschnüren.
  • Der Peblos ist ein langer Schlauch, der etwa den eineinhalbfachen Körperumfang hat und von den Schultern bis zum Boden reicht. Das Kleidungsstück wird angezogen, indem Sie hineinschlüpfen und es oben so weit umschlagen, dass es bis zum Knöchel reicht. Verbinden Sie das Vorderteil und das Rückenteil an den Schultern mit je einer Fibel. Tragen Sie einen Bindegürtel um die Taille.
  • Für den Rock nähen Sie ein 80 cm breites und 2 m langes Tuch zu einem Schlauch zusammen. Setzen Sie ein paar Schlaufen ungefähr 5 cm vom Rand entfernt auf den Stoff. Schlüpfen Sie in den Schlauch. Raffen Sie ihn mit einem Bindegürtel in der Taille zusammen.
  • Der Mantel ist ein 3 x 1,80 m großes Tuch, das auf die Maße 1,50 x 1,80 zusammengefaltet wird. Legen Sie ihn um die Schulter und stecken ihn mit einer Fibel fest.
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