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Heterogene Netzwerke aufbauen - eine kompetente Anleitung

Mit heterogenen Netzwerken können Sie sich auf unterschiedlichen Ebenen vernetzen.
Mit heterogenen Netzwerken können Sie sich auf unterschiedlichen Ebenen vernetzen. © Gerd_Altmann_Arrows_dragonart / Pixelio
Früher wurden hauptsächlich homogene, also gleichartige, Netzwerke verwendet, um ein System zu erweitern. Heutzutage wird eher auf heterogene Netzwerke gebaut, da diese in Zeiten der offenen Kommunikation zu einer Art Standard-Konfiguration für Netzwerke geworden sind.

Heterogene Netzwerke im Überblick

Ein heterogenes Netzwerk zeichnet sich dadurch aus, dass es sich auf unterschiedlichen Schichten aus andersartigen Kommunikationsmöglichkeiten zusammensetzt. Durch die Internationale Standardisierungsorganisation, kurz ISO, ist diese Art von offenem Netzwerk zu einem Standard für die Konfiguration von Netzwerken geworden.

  • Die Heterogenität eines Netzwerkes wird auf verschiedenen Ebenen gewährleistet. So können Sie beispielsweise auf der physikalischen Ebene, also der Hardware, verschiedene Übertragungsmedien verwenden, die entweder in Bus-, Stern-, oder Ringtopologie aufgebaut werden können.
  • Eine weitere Stufe der Heterogenität können Sie in der Konfiguration von Ethernet, Token Ring oder FDDI erreichen. Auch die Vermittlungstechniken und Transportprotokolle der soeben genannten können Sie heterogen konfigurieren.
  • Ein Vorteil von dieser Netzwerkart ist es, dass Sie unterschiedliche Netzwerkbetriebssysteme verwenden können und in der Regel Hardware von verschiedenen Herstellern nutzen können. So brauchen Sie sich nicht in jeder Hinsicht auf nur einen Hersteller verlassen. Auf der Anwenderebene können Sie ebenfalls diverse Dienste für Ihre Zwecke nutzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Soft- und Hardware auch anderweitig genutzt werden kann und neue Geräte lassen sich einfach in das Netzwerk integrieren.
  • Der erhöhte Aufwand in der Administration eines solchen Netzwerkes kann sich jedoch als nachteilig erweisen, da die unterschiedlichen Strukturen, Dienste und Protokolle auf den unterschiedlichen Ebenen erst einmal vollständig überschaut werden müssen von einem Administrator.

Heterogene Netzwerke weisen ein erhöhtes Maß an Transparenz auf. Die verfügbaren Netzressourcen und Kapazitäten werden optimal von heterogenen Netzwerken genutzt.

Erstellen Sie heterogene Netzwerke in Linux mithilfe von Samba

Linux ist sehr vielseitig einsetzbar, dies gilt auch für die Einrichtung von heterogenen Netzwerken. Sie können nicht nur Verbindungen zu anderen Linux-Rechnern aufbauen, sondern auch mit Samba Netzwerke einrichten, auf die Windows- oder MAC-Rechner zugreifen können.

  1. Installieren Sie zunächst Samba auf Ihrem Rechner. Laden Sie sich das entsprechende Paket "Samba" herunter und öffnen Sie es mit dem Befehl "rcnmb start & & rcsmb start" und beenden Sie es mit "rcsmb stop & & rcnmb stop". Unterteilen Sie, aus Gründen der Übersichtlichkeit, die zentrale Konfigurationsdatei "/etc/samba/smb.conf." in die Teilbereiche "global" und "shares". Der Erstere ist für zentrale und netzwerkübergreifende Einstellungen gedacht und der Letztere für Drucker- und Dateifreigaben. Alles in allem wird die Verwaltung so übersichtlicher.
  2. Damit auch andere Rechner über SMB erreichbar sind, müssen Sie einige Parameter verändern. Zunächst müssen Sie den Namen der "Workgroup" an Ihre Arbeitsgruppe anpassen. Ihr Server wird Ihnen mit seinem DNS-Namen angezeigt. Sollte dieser bereits vergeben sein, können Sie ihn mit "netbios name= [Name]" verändert werden.
  3. Verändern Sie als Nächstes den Parameter "os level". Stellen Sie diesen Wert am besten recht niedrig ein, mit zwei beispielsweise. Sonst kann es passieren, dass Windows-Netzwerke gestört werden. Die Funktion dieses Parameters ist, dass hier festgelegt wird, ob Samba versuchen soll, Local Master Browser für die Arbeitsgruppe zu werden.Wenn noch kein SMB Server betrieben wird und der Samba Server die Namen der Systeme, die zur Verfügung stehen, enthalten soll, ist es ratsam, einen höheren Wert einzustellen, damit der Server zum LMB ernannt werden kann. Die Änderung des Wertes sollte mit äußerster Vorsicht erfolgen, da wie bereits erwähnt Störungen von Windows auftreten können.
  4. Stellen Sie nun die Wins Server und den Wins Support ein. Ist bereits ein Wins Server vorhanden, verwenden Sie den Parameter dieses Servers. Stellen Sie den Parameter dann auf die IP-Adresse Ihres Wins Servers ein. Mit einem Wins Server können sich Windows Systeme, die in unterschiedlichen Sub-Netzen operieren gegenseitig sehen. Stellen Sie den Parameter "wins support" auf "yes", damit Sie Ihren Samba Server als Wins Server nutzen können. Beachten Sie, dass in Ihrer Konfigurationsdatei "smb.conf" nicht beide Optionen "wins server" und "wins support" aktiviert sein dürfen.
  5. Setzen Sie nun noch ein paar Freigaben, wie zum Beispiel CD-ROM mit den Befehlen "[cdrom] ; comment = Linux CD-ROM ; path = /media/cdrom ; locking = No". Mithilfe Ihres Systemadministrators können Sie auch noch eine "homes" Freigabe für die Nutzer erstellen.
  6. Setzen Sie dann noch die Sicherheitsmaßnahmen für die Schichten des Netzwerks fest. Im "share" Bereich setzen Sie die Sicherheit auf "Security=share" und jedem Share wird ein Passwort zugewiesen. Auf der Anwender-Ebene stellen Sie "security=user" ein, damit sich jeder Nutzer mit einem Passwort anmelden muss.

Mit diesen grundlegenden Einstellungen können Sie ein heterogenes Netzwerk erstellen. Für erweiterte Einstellungen sprechen Sie sich mit Ihrem Systemadministrator ab.

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