Alle Kategorien
Suche

Krankenversicherung für Beamte in Pension - Hinweise

Mit Bezug der Pension sinken für viele Beamte die Kosten zur Krankenversicherung
Mit Bezug der Pension sinken für viele Beamte die Kosten zur Krankenversicherung
Als Beamte sind Sie in der Wahl Ihrer Krankenversicherung frei. Wegen der fehlenden Teilabsicherung ist die gesetzliche Kasse für Sie dabei meist uninteressant. Finanzielle Vorteile aufgrund von Beihilfen bietet Ihnen eine Privatversicherung. Wie sieht das aus, wenn Sie in Pension gehen?

Als Beamte sind Sie und ihre nicht berufstätigen Familienangehörigen beihilfeberechtigt. Der Dienstherr übernimmt im Rahmen der Fürsorgepflicht einen Teil der Kosten für medizinische Versorgung. Die Beihilfe endet nicht mit dem Eintritt in die Pension.

Zwei Formen der Krankenversicherung für Beamte

Als Beamte erhalten im Falle einer Erkrankung vom Staat einen gewissen Teil der Kosten durch die Beihilfe erstattet. Der Rest wird über eine private Krankenversicherung (PKV) abgedeckt.

  • So verwundert es nicht, dass etwa 50 Prozent der neun Millionen Privatversicherten der Beamtenschaft angehören. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet Staatsdienern keine echte Alternative. Der Grund ist, dass der Staat in diesen Fällen nicht den Arbeitgeberanteil für den Kassenbeitrag übernimmt.
  • Fast 98 Prozent der pensionierten Beamten zahlen Beiträge in die PKV und die Pflicht-Pflegeversicherung. Deren Höhe hängt unter anderen vom Eintrittsalter, Familienstand und Gesundheitszustand ab. Wenn Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nach 40 Jahren Dienstzeit und Privatversicherung Pension beziehen würden, müssten Sie mit durchschnittlichen Monatsbeiträgen von rund 180 Euro rechnen. Bei Verheirateten sind das etwa 360 Euro.
  • Die verbliebenen zwei Prozent der Pensionäre bezahlen hohe Beiträge als gesetzlich Krankenversicherte. Da im Fall einer freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung der Arbeitgeberzuschuss vom Staat im Ruhestand nicht bezahlt wird, können sich im schlimmsten Fall die bis dato angefallenen Beiträge plötzlich verdoppeln.

Beihilfen bei Bezug von Pension 

Wenn Sie in den Ruhestand versetzt werden oder diesen bereits genießen dürfen, erhalten Sie ein Ruhegehalt. Zugleich besitzen Sie einen Anspruch  auf  Versorgungsbezüge.

  • Wie hoch dieser Anspruch ausfällt, wird durch den Dienstherrn ermittelt. Allgemein beträgt der Bemessungssatz für den infrage kommenden Personenkreis 70 Prozent der  beihilfefähigen Aufwendungen. Sollte der Fall eintreten, dass sich der Bemessungssatz beim Eintreten in den Ruhestand von 50 auf 70 Prozent der beihilfefähigen Aufwendungen verändert, sind entsprechende Versicherungsnachweise vorzulegen.
  • Dass sich der Bemessungssatz um 10 Prozent ermäßigt, kann vorkommen. Der Fall ist das, wenn, wenn sich an den Beiträgen zur Krankenversicherung ein Rentenversicherungsträger beteiligt. Voraussetzung dieser Handhabe ist, dass Ihnen eine Beitragsentlastung von mindestens 90 Euro (Stand 2014) monatlich zusteht.
  • Personen mit einem Pflichtversicherungsbeginn ab Januar 1994 in  einer  gesetzlichen Krankenversicherung, sind nicht von der Kürzung betroffen. Damit der gegebenenfalls Ihnen zustehende Bemessungssatz ermittelt werden kann, müssen Sie Rentenbescheide (Alters- und Witwenrente) der zuständigen Versorgungskasse beziehungsweise Beihilfestelle vorlegen.
  • Wenn Sie das Pensionsalter erreicht haben, wird Ihre PKV für Sie als Versorgungsempfänger und vormaliger Beamter untypischer Weise günstiger und nicht teurer. Das ist kein Geschenk Ihrer Krankenversicherung, das verdanken Sie den gesetzlichen Regelungen zur Beihilfe.

Befürworter der Beihilfe verweisen darauf, dass es für den Staat billiger ist, Beihilfeleistungen zu erbringen, als den Arbeitgeberanteil zu übernehmen. Eine bereits ältere Zahl aus dem Jahr 2002 liefert Beihilfegegnern Argumente. Bei einer diesbezüglichen parlamentarischen Anfrage wurde mitgeteilt, dass der Bund 2002 rund 300 Millionen Euro einsparen könnte, wenn die Beamtenschaft ausschließlich gesetzlich versichert wäre.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
Teilen: