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Kunststoff bohren - so geht's

Kunststoff bohren - so geht's2:14
Video von Lars Schmidt2:14

Man kann in Kunststoff - wie in fast jeden anderen Werkstoff auch - Löcher bohren. Allerdings muss man beim Kunststoffbohren auf einige wichtige Dinge achten.

Beim Kunststoffbohren muss man berücksichtigen, ob man weiches oder hartes Plastik bohren will. Bei den beiden Werkstoffen muss man differenziert vorgehen. Im Großen und Ganzen gilt: Je weicher der Kunststoff ist, desto langsamer muss man bohren.

Löcher in weichem Kunststoff - so klappt's

  1. Weicher Kunststoff lässt sich relativ einfach bohren. Unterlegen Sie das Werkstück - auf einer stabilen Unterlage - mit einem Stück Holz.
  2. Zeichnen Sie die Stelle für das Bohrloch vor und brennen Sie mit der heißen Spitze einer Nadel oder eines kleinen Nagels ein kleines Loch ein, damit der Bohrer nicht abrutschen kann. Bei sehr weichem Plastik ist dies jedoch nicht nötig.
  3. Setzen Sie in die Bohrmaschine einen Metallbohrer in der gewünschten Größe ein. Verwenden Sie keine Holz- oder Betonbohrer, diese sind für Plastik ungeeignet. Achten Sie darauf, nur einen scharfen, spitzen Bohrer zu verwenden. Mit einem stumpfen, alten Bohrer werden Sie nicht sehr weit kommen und unter Umständen den Kunststoff sogar einreißen.
  4. Bohren Sie nun vorsichtig mit geringer Geschwindigkeit das Loch in den Kunststoff. Achten Sie auf eine niedrige Drehzahl, da sonst das Plastik schmilzt und mit dem Bohrer verkleben kann. 
  5. Eventuell müssen Sie nach dem Bohren das Bohrloch mit einem scharfen Messer entgraten.

Harten Kunststoff richtig bohren

  1. Das Vorgehen ist ähnlich wie beim Bohren in weichem Kunststoff. Bis zu Punkt 3 können Sie Hartplastik genau so handhaben wie weichen Kunststoff.
  2. Jetzt folgt der spezielle Trick. Anstatt wie üblich rechtsherum zu bohren, stellt man den Bohrer auf Linksdrehen. Die Geschwindigkeit regelt man bis zur höchsten Stufe.
  3. Jetzt den Bohrer am kleinen Nagelloch ansetzen und die Maschine ohne Druck aufs Plastik setzen. Durch die Reibungshitze wird sich die Bohrmaschine von selbst durch das Plastik 'schmelzen'.
  4. Alternative: Statt eines Bohrers kann man für harten, dünnen Kunststoff auch einen Lötkolben benutzen und das Loch einfach hineinschmelzen. 

Generell gilt: Je härter der Kunststoff, desto weniger wird er Fehler verzeihen. Üben Sie im Zweifelsfall an einer verdeckten Stelle oder mit einem Rest das richtige Bohren.