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Max Pietschmann - Wissenswertes zu dem Maler

Der Maler Max Pietschmann ist heute kaum noch bekannt.
Der Maler Max Pietschmann ist heute kaum noch bekannt. © günther_gumhold / Pixelio
Max Pietschmann gehört nicht zu den Malern, deren Name vielen geläufig ist. Es gibt jedoch ein paar wissenswerte Dinge über den Künstler und seine Arbeit.

Die Person Max Pietschmann

Über Max Pietschmann findet man keine ellenlangen Einträge in Wikipedia oder ähnlichen Portalen, die wichtigsten Daten seines Lebens sind jedoch verzeichnet.

  • Pietschmann hieß eigentlich Ernst Max Pietschmann. Er wurde am 28. April 1865 in Dresden geboren und starb 1952 ebenda, genau genommen im Stadtteil Niederpoyritz. Im Alter von 18 Jahren begann er 1883 sein Studium an der Kunstakademie in Dresden, das er 1889 abschloss. Seine bedeutendsten Lehrer waren die Maler Leon Pohle und Ferdinand Pauwels, deren Meisterschüler er wurde.
  • Bald wurde Pietschmann Mitglied der Künstlerkolonie Goppeln bei Dresden, die aus einem Kegelclub hervorging und deren Mitglieder sich auf die Freiluftmalerei spezialisierten. Die Kolonie gelangte in den Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts zu einer gewissen Bekanntheit, bestand jedoch nicht lange. Mit dem Künstlerkollegen Hans Unger begab sich der Maler später nach Italien, wo sie zwei Jahre verbrachten. Anschließend besuchte Max Pietschmann die Académie Julian in Paris, um seine Ausbildung zu vervollkommnen. Während dieser Zeit widmete er sich sehr stark dem Aktzeichnen.
  • Nach seiner Pariser Zeit kehrte der Künstler in seine Heimatstadt Dresden zurück. Dort schloss er sich der Dresdner Sezession an.  Als Secession oder auch Sezession bezeichneten sich Künstlergruppen, die sich von den gängigen, von ihnen als nicht mehr zeitgemäß empfundenen Kunstrichtungen, abwandten, um neue künstlerische Wege zu beschreiten. Die Dresdner Sezession, der sich Pietschmann anschloss, wurde 1919 gegründet, eines der Gründungsmitglieder war Otto Dix.   

Der Künstler Pietschmann

Heute ist über den Künstler Max Pietschmann nur noch wenig bekannt.

  • Malerisch stand Pietschmann in der Tradition von Arnold Böcklin und Max Klinger, die beide dem Symbolismus zuzuordnen sind. Diese Kunstrichtung erstreckte sich ungefähr über einen Zeitraum von 1890 bis 1920 und setzte dem Realismus sowie dem Naturalismus eine symbolische und metaphorische Ausdrucks- und Deutungsweise entgegen.  
  • War Pietschmann bei der Weltausstellung 1900 in Paris noch ausgezeichnet worden, so ist über sein Leben und Wirken im 20. Jahrhundert  nur noch wenig bekannt. Der Erste Weltkrieg und das allmähliche Ende des Symbolismus beendeten seine Karriere offenbar. Den neuen künstlerischen Strömungen schloss er sich anscheinend nicht an.
  • In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr beliebt waren jedoch Wandbilddrucke, also Druckgrafiken, die gerahmt und mit Glas versehen als Wandschmuck dienten, von Fr. Laubnitz. Diese meist sehr kitschigen Motive, die wohl dem finanziellen Unterhalt dienten, malte niemand anders als Max Pietschmann, der sich dafür jenes Pseudonym zugelegt hatte, wobei Fr. für Francois stand. Zahlreiche dieser Bilder lassen sich noch über Google finden. Auch werden sie teilweise in Anzeigenblättern, auf Flohmärkten oder in entsprechenden Liebhaber-Geschäften angeboten.
  • Pietschmanns Gemälde „Weiblicher Rückenakt“ aus dem Jahr 1923, das eine in einem Kahn stehende nackte Frau mit dem Rücken zum Betrachter zeigt und „Verklungenes Lied“ aus dem Jahr 1929 mit drei Damen auf einem sonnigen Hügel, erzielten bei Versteigerungen vor wenigen Jahren Preise im unteren vierstelligen Bereich. Noch preiswerter sind einige seiner Radierungen, die häufig Zentauren oder Faune zeigen, zu haben.

Auch wenn der Künstler Max Pietschmann heute kaum mehr ein Begriff ist, gibt es also doch ein paar wissenswerte Informationen über ihn.

helpster.de Autor:in
Anna Adamsberg
Anna Adamsberg Als Lokaljournalistin mit einem tiefen Interesse an Büchern und Literaturwissenschaft widmet sich Anna gerne Themen rund um Schule, Kultur sowie Hobby & Freizeit
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