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Meerschweinchenbabys - Aufzucht und Pflege

Meerschweinchenbabys brauchen den sozialen Kontakt zu Artgenossen.
Meerschweinchenbabys brauchen den sozialen Kontakt zu Artgenossen.
Die Geburt von Meerschweinchenbabys ist für jeden Tierhalter ein aufregendes Ereignis. Die sorgsame Pflege der Tiere ist dabei von großer Bedeutung.

Meerschweinchenbabys züchten - Voraussetzungen

Sie spielen mit dem Gedanken, mit Ihren Meerschweinchen zu züchten? Bevor Sie diesen Wunsch verwirklichen, sollten Sie genau darüber nachdenken, ob Sie genügend Zeit und Geduld für dieses Vorhaben aufwenden können. Wichtig ist, dass Sie über ausreichende Räumlichkeiten und Kenntnisse über die Aufzucht der kleinen Nager verfügen. 

Einer Verpaarung steht nichts im Wege, wenn Ihre Tiere gesund sind. Berücksichtigen Sie jedoch, dass bei Rassemeerschweinchen wie Glatthaar, Peruaner oder Lunkarya genetische Defekte vorkommen. Die dadurch entstehenden gesundheitlichen Probleme sind bei den Elterntieren vielleicht nicht ausgeprägt. Sie können jedoch an den Nachwuchs vererbt werden. Besitzen Ihre Haustiere Nachzuchtpapiere, können Sie sicher sein, dass die Nager von einer gesunden Linie abstammen und eine Inzucht vermieden wurde.

Meerschweinchendamen sind bereits mit einem Jahr ausgewachsen. Zu diesem Zeitpunkt ist auch das Becken verknöchert. Die Elastizität der Beckenknochen ist jedoch Voraussetzung für eine unkomplizierte Nachzucht. Der beste Wurfzeitpunkt für Meerschweinchenbabys ist daher im Alter von acht Monaten.

Da die weiblichen Tiere ungefähr alle zwei Wochen für bis zu zwölf Stunden aufnahmebereit sind, können Sie bestimmen, wann die Jungtiere geboren werden. Berücksichtigen Sie, dass eine Trächtigkeit und die Aufzucht in heißen Sommertagen sehr anstrengend für die Mütter sind. Dagegen sind Frühling und Herbst die geeigneten Jahreszeiten. 

Ein trächtiges Weibchen kann mit ihrem Partner bis zum Geburtstermin zusammenbleiben. Sie müssen jedoch für das Männchen eine zusätzliche Räumlichkeit einrichten, wenn es nach dem Deckakt nicht kastriert wird. Nur mit dieser Maßnahme vermeiden Sie, dass die Meerschweinchenmutter wenige Stunden nach der Geburt wieder begattet wird.

Die trächtige Tiermutter betreuen

Trächtige Meerschweinchendamen benötigen eine sorgfältige Beaufsichtigung. Achten Sie darauf, dass Ihr Tierchen regelmäßig trinkt und frisst. Untersuchen Sie täglich den Kot und beobachten Sie das Verhalten. Sitzt Ihr Weibchen teilnahmslos im Käfig, können Komplikationen während der Trächtigkeit der Grund sein. In diesem Fall kann nur Ihr Tierarzt dem Tier das Leben retten.

Die Ernährung der Meerschweinchenmütter spielt für die gesunde Entwicklung der Jungtiere eine wichtige Rolle. Reichen Sie daher neben frischem Heu abwechslungsreiches Grünfutter wie Gras und Wildkräuter sowie Wurzelgemüse. Eiweiße und Mineralien befinden sich in getrockneten Blüten, Blättern und Kräutern, die Ihr Tierchen während der Tragezeit besonders benötigt.

Die kleinen Nagetiere sind ungefähr 68 Tage trächtig. Etwa drei Wochen vor dem Geburtstermin nimmt der Bauchumfang des Weibchens beträchtlich zu. Nehmen Sie die junge Mutter nur dann aus dem Käfig, wenn es aus gesundheitlichen Gründen erforderlich ist. Greifen Sie dabei vorsichtig unter den Bauch und unter die Füße. So verhindern Sie das Auslösen einer Fehlgeburt.

Berücksichtigen Sie, dass die Meerschweinchenbabys Nestflüchter sind. Das bedeutet, dass die Jungmutter kein Nest für den Nachwuchs baut. Zum Geburtstermin zieht sie sich in eine ruhige Ecke im Käfig zurück, um dort Ihre Jungen zu gebären. Diese kommen meist im Abstand von zehn Minuten zur Welt. Jedes Baby wird von der Mutter von der Eihaut befreit und abgenabelt. Häufig beobachten Sie, dass das Erstgeborene bereits im Käfig herumläuft, während bis zu fünf weitere Geschwister geboren werden.

Meerschweinchenbabys aufziehen und pflegen

Meerschweinchenbabys sind nach der Geburt voll entwickelt. Ein warmes Fell schützt vor Abkühlung, sie erkennen mit ihren Augen die Umgebung und können hören. Mit ihrem vollständigen Gebiss nehmen sie bereits nach 24 Stunden vorsichtig Heu und Kräuter auf. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass die Jungtiere von der Mutter ausreichend gesäugt werden. Die nach der Geburt bis zu 160 Gramm schweren Babys nehmen bei ausreichender Ernährung täglich vier Gramm zu. Dies sollten Sie täglich kontrollieren.

Stellen Sie bei den jungen Meerschweinchen einen Gewichtsverlust fest, ist Vorsicht geboten. Ein Grund dafür kann eine Erkrankung der Tiere sein. Aber auch die fehlende Aufnahme von Muttermilch bei schwächeren Jungtieren oder ein Milchmangel beim Muttertier kann zur Gewichtsabnahme führen. In diesem Fall ist eine Zufütterung mit Ersatzmilch erforderlich, die Sie alle zwei bis drei Stunden mit einer Pipette durchführen müssen. 

Zum Aufbau der Darmflora nehmen die Jungtiere den Blinddarmkot des Muttertieres auf. Dies ist lebensnotwendig, da sich im Kot Vitamin B befindet, das die kleinen Nagetiere im frühen Alter nicht selber bilden können.

Die Entwöhnung von der Muttermilch erfolgt nach zwei bis drei Wochen. Zu dieser Zeit müssen Sie die Kleinen nach Geschlechtern trennen, da frühreife Böcke und Weibchen bereits geschlechtsreif sein können. 

Geschlechterbestimmung bei den Nagetieren durchführen

Fehlt Ihnen die Erfahrung für die Geschlechterbestimmung, sollte Ihr Tierarzt Ihnen dabei helfen. Dort erfahren Sie, dass der Penis der Böckchen in einer Perinealtasche verborgen ist. Sie fühlen den Penisknochen oberhalb des Tascheneingangs. Ziehen Sie die Bauchhaut in Richtung Kopf, erkennen Sie, dass ein Schlitz und der punktförmige Ausgang der Tasche ein "I" bilden. Daneben befinden sich die Hoden.

Weibchen erkennen Sie an einen Genitalbereich, der an ein "Y" erinnert. Beim Hochziehen der Bauchhaut finden Sie an der flachen Perinealtasche den Scheideneingang und den Ausgang der Harnröhre.

Meerschweinchenbabys können schon im frühen Alter selbstständig leben. Zur gesunden Entwicklung benötigen sie jedoch den sozialen Kontakt zu älteren Tieren. Daher sollten Sie die Nager erst im Alter von sechs Wochen an die neuen Besitzer übergeben.

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