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„Meine Stimme ist zu tief“ – So trainieren Sie eine höhere Stimmlage

Eine zu tiefe Stimme - kein Grund traurig zu sein, denn das lässt sich ändern.
Eine zu tiefe Stimme - kein Grund traurig zu sein, denn das lässt sich ändern.
Es sind nicht nur Frauen, die hie und da denken: „Hilfe, meine Stimme ist zu tief.“ Auch Männer wirken manchmal ungewollt streng und „brummig“. Doch mit etwas Übung lässt sich die Stimmlage in vielen Fällen anheben.

Was Sie benötigen:

  • Gerät für Audioaufnahmen

So müssen Sie nie wieder sagen „meine Stimme ist zu tief“

Es ist nicht einfach und es kann auch etwas länger dauern, aber man kann die Stimmlage beeinflussen. Durch gezieltes Üben und bewusstes Sprechen kann man diese - bis zu einem gewissen Grad - heben oder senken. Die besten Chancen, etwas zu ändern, haben Sie, wenn Sie sich sagen: „Meine Stimme ist nur zu tief, weil ich bis jetzt noch nichts dagegen unternommen habe.“ Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Stimmlage zum großen Teil davon abhängt, welchen Gebrauch Sie von Ihren Stimmbändern machen und dass es in Ihrer Macht liegt, das zu beeinflussen. Jedoch sollte Ihnen auch klar sein, dass dies nur in natürlichen Grenzen geschehen kann und ein kompletter Stimmwechsel nicht machbar ist. Allerdings ist die Beeinflussbarkeit doch so groß, dass Sie in der Regel mit dem Ergebnis zufrieden sein sollten. Entwickeln Sie zuerst ein Gefühl dafür, wie Sie Ihre Stimme beeinflussen können, was meist unbewusst geschieht. Um etwas zu ändern, müssen Sie aber lernen, diesen Prozess bewusst zu steuern.

  1. Sprechen Sie frei ausgedachten Text, eine fiktive Konversation oder lesen Sie einen Text vor. Achten Sie dabei nicht auf den Inhalt, sondern wo und wie Sie Ihre Stimme senken. Sobald Sie ein Gefühl dafür bekommen, versuchen Sie, etwas höher zu sprechen.
  2. Wiederholen Sie nun den Text immer wieder und testen Sie verschiedene Stimmlagen aus. Dabei geht es erst einmal lediglich darum, den Prozess zu beeinflussen. Die Natürlichkeit spielt erst danach eine Rolle. Fahren Sie so fort, bis Sie der Meinung sind, ein Gefühl dafür bekommen zu haben.
  3. Sprechen Sie einen Text mit „normaler Stimme“ und machen Sie dabei eine Audioaufnahme von sich.
  4. Hören Sie sich die Aufnahme an und achten Sie auf die Tiefe Ihrer Stimme und an welchen Stellen Sie diese besonders senken.
  5. Sprechen Sie denselben Text erneut und versuchen Sie dabei, ein bis zwei Stufen höher zu klingen, besonders an den Stellen, an denen Sie davor einen tieferen Ton angeschlagen haben. Nehmen Sie sich dabei wieder auf.
  6. Analysieren Sie nun die zweite Aufnahme und achten Sie darauf, ob Sie natürlich und angenehm klingen. Ist das nicht der Fall, liegt das meist daran, dass Sie zu viele Stufen auf einmal nach oben „geklettert“ sind. Wiederholen Sie dann die Aufnahme etwas weniger hoch. Wichtig ist, dass Sie jederzeit locker bleiben und sich nicht verkrampfen.
  7. Üben Sie regelmäßig, aber nie zu lange, um Ihre Stimmbänder nicht zu sehr zu belasten. Vor allem zu Beginn sollten Sie eine Trainingsdauer von 45 bis 60 Minuten täglich besser nicht überschreiten, um eine unnötig große Reizung zu vermeiden.

Es kann passieren, dass Sie trotz Übungen und kleiner Fortschritte immer wieder in den Irrglauben verfallen, dass Sie nicht wirklich dauerhaft an Ihrer Stimme etwas ändern können. In diesem Fall hilft es, sich autosuggestiv selbst vom Gegenteil zu überzeugen. Schließen Sie dann vor jeder Übung die Augen und wiederholen Sie laut oder im Geist: „Meine Stimme ist nur zu tief, weil ich bisher noch nichts daran geändert habe und es liegt in meiner Macht, das zu ändern.“

Gründe hinterfragen und im Zweifelsfall ärztlichen Rat einholen

  • Bevor Sie die Anstrengung unternehmen, etwas an Ihrer Stimme zu ändern, sollten Sie sich darüber Gedanken machen, warum Sie dies möchten. Vielleicht ist sie ja eigentlich ganz in Ordnung und andere machen sich ungerechtfertigterweise über Sie lustig. Oder Sie vergleichen sich mit anderen und entwickeln daraus Standards, die nicht auf Sie zutreffen. Sprechen Sie in solchen Fällen mit einer vertrauten Person darüber und holen Sie sich auch bei anderen Stellen Rat. Besonders bei jungen Menschen muss sich ein gesundes Selbstbewusstsein noch entwickeln. Sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, ist ein natürlicher Lernprozess, der oft erst in die Gänge kommt, wenn man anfängt, sich mit dem eigenen Selbstbildnis auseinanderzusetzen. Oft erübrigen sich Veränderungswünsche nach reiflicher Überlegung und einigen guten Gesprächen.
  • Achten Sie darauf, dass sich Ihre Übungen immer „gut“ anfühlen. Sobald Sie merken, dass Probleme auftauchen, wenn Sie beispielsweise eine Reizung verspüren, unterbrechen Sie das Training oder senken Sie die Tonlage. Bedenken Sie ebenfalls, dass Sie auch an Ihre persönliche „Obergrenze“ gestoßen sein könnten, über die Sie nicht hinausgehen sollten. Bei länger anhaltenden gesundheitlichen Problemen oder in jedem Zweifelsfall sollten Sie auf ärztlichen Rat zurückgreifen.
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