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Milchzucker - die Verdauung des Kohlenhydrats einfach erklärt

Laktose ist das Kohlenhydrat in der Milch.
Laktose ist das Kohlenhydrat in der Milch.
Heutzutage glauben viele Menschen, an Milchzuckerunverträglichkeit zu leiden, doch was ist an diesem Volksglauben dran? Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über die Verdauung des Kohlenhydrats und die dazugehörigen Erkrankungen.

Was ist Milchzucker?

  • Milchzucker oder auch Laktose ist das Kohlenhydrat, das in der Milch vorkommt. Laktose ist ein Disaccharid, es besteht aus Galaktose und Glukose. Milchzucker ist in Kuhmilch 4,5-prozentig enthalten, in Menschenmilch rund 7 %, das heißt, 7 g pro 100 g.
  • Laktose wird im menschlichen Organismus von dem Enzym Laktase in seine Monosaccharide gespalten. Laktase ist ein Enzym, das von den Zellen der Dünndarmschleimhaut exprimiert.
  • Dieses Enzym wird bei den meisten Menschen nur im ersten Lebensjahr gebildet, also in der Säuglingszeit. Danach wird das Enzym nicht mehr exprimiert und es kommt natürlicherweise zur Entwöhnung von der Muttermilch. Evolutionär diente dieser Mechanismus wohl dazu, dass wirklich nur Kinder die Nahrungsquelle Muttermilch nutzen konnten.

Probleme bei der Verdauung von Laktose

  • Wie bereits erwähnt ist es völlig natürlich, Milchzucker nicht verdauen zu können. Diese Fähigkeit ist erst vor 12000 Jahren in Europa durch eine Mutation entstanden, die bewirkt, dass das Enzym Laktase das ganze Leben gebildet wird. Deshalb können vor allem in Europa und Ländern, in die viele weiße Menschen ausgewandert sind, zum Beispiel die USA oder Australien, die Einwohner Milchprodukte vertragen.
  • Eine völlige Unfähigkeit der Verdauung von Laktose durch einen angeborenen Enzymdefekt wird Alaktasie genannt und betrifft auch Neugeborene. Die Erkrankung kommt nur sehr selten in Finnland vor.
  • Die häufig vorkommende Form der Laktoseintoleranz ist die adulte Hypolaktasie. Sie kommt nach in Deutschland bei circa 15 % der Erwachsenen nach dem dritten Lebensjahr vor. Das Enzym wird dann nur noch circa 5 bis 15 % exprimiert. Davon hängt auch ab, wie viel Milch ein Betroffener verträgt, bevor Beschwerden auftreten.
  • Bei Laktoseintoleranz findet keine Verdauung von Milchzucker statt und das Kohlenhydrat verbleibt im Darm. Dort bildet es einen Konzentrationsgradienten, der Wasser ins Darmlumen zieht, was zu Durchfällen führt. Außerdem wird der Zucker von Bakterien unter Gasbildung gespalten, was Blähungen und Krämpfen zur Folge hat. Diagnostiziert wird die Erkrankung durch die Symptome im Zusammenhang mit der Aufnahme von Milchprodukten und durch einen Atemtest beim Arzt. Therapie ist dann die Vermeidung von Milchprodukten.
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