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Mittelalterliche Frauennamen – so finden Sie einen außergewöhnlichen Namen

Edelfrauen werden bei Turnieren umworben.
Edelfrauen werden bei Turnieren umworben. © Bärbel Schulz / Pixelio
Das Mittelalter, mit seinen Burgen und Schlössern, den Rittern und Edeldamen fasziniert noch heute. Im Mittelalter wurden zum ersten Mal die Namen nicht mehr nach Bedeutung, sondern, neben den heiligen Namen, nach Klang und Schönheit vergeben. Ob Sie nun einen mittelalterlichen Frauennamen für Ihre Tochter suchen oder Anregungen für ein mittelalterliches Rollenspiel, hier finden Sie die gebräuchlichsten Frauennamen aus der Zeit von 1280 n.Chr. bis 1350 n. Chr.

Typische mittelalterliche Frauennamen gibt es eigentlich nicht. Gut war damals, was gefiel. Diese Liste an mittelalterlichen Frauennamen richtet sich nach adligen Frauen, da die Namen der Frauen des Volkes nicht aufgezeichnet wurden und durch die Umwandlungen weitgehend verloren gingen.

Herkunft und Bedeutung mittelalterlicher Frauennamen

  • Das Mittelalter war quasi die Geburtsstunde der Modenamen. Der Adel begann mit bestimmten Lieblingsnamen, welche sich bis zur Unterschicht verbreiteten. War ein Vorname erst einmal weitverbreitet, entwickelten sich neue Modenamen in der Oberschicht und so fort.
  • Alte germanische Namen wurden umgewandelt und variiert, ebenfalls sehr beliebt waren die Namen Heiliger und biblische Namen. Auch bei biblischen Namen wurden Änderungen vorgenommen, wie bei Marie leicht zu erkennen ist.
  • Jüdische Namen wurden im Mittelalter ebenfalls vergeben, wie z. B. Johanna. Bei der Vergebung mittelalterlicher Namen war man nicht mehr länger auf eine Region oder eine Nation beschränkt. Die Namen wurden von überall her angenommen. So stoßen Sie neben jüdischen auch schon mal auf arabische Namen.
  • Suchen Sie für Ihr Kind nach mittelalterlichen Namen, bedenken Sie, dass bei aller Individualität, Ihr Kind auch als erwachsene Frau mit diesem Namen lebt. Auch das Standesamt könnte bei einer gar zu ungewöhnlichen Namenswahl ein Veto einlegen.
  • Bei der Suche nach Frauennamen für mittelalterliche Rollenspiele oder Browsergames sind Sie in der Namenssuche natürlich wesentlich freier.
  • Sie werden erstaunt sein, wie viele heute noch gängige Frauennamen ihren Ursprung im Mittelalter haben.

Die bekanntesten mittelalterlichen Frauennamen

Vielleicht möchten Sie für Ihr Kind einen ganz besonderen Namen wählen. Hier sind einige Anregungen.

  1. Anna - ist der wohl beliebteste Name seit Langem, eine berühmte Trägerin dieses Namens war die Herzogin von Habsburg (1270-1327).
  2. Agnes - dieser Name ist wahrscheinlich sogar einiges älter. Agnes war auch der Name der Königin von Ungarn.
  3. Adelheid - wurde im 12. Jahrhundert von einer Äbtissin in Passau getragen. Die Abwandlungen sind, Adele und Adel, Heidrun, Heide und Heidi. Die Zweigliedrigkeit dieses Namens, trennbar in Adele und Heide, verrät, dass der Name älteren, wahrscheinlich germanischen Ursprungs ist.
  4. Blanche, Blanchefleur, Blancheflor, Blanca - Varianten eines Namens; den ersten trug auch die Königin von Frankreich, die Ehefrau von Louis VIII.
  5. Mathilda, Mathilde - Königstochter des Heinrich II. von England.
  6. Ida - dieser Frauenname ist sehr selten geworden, war aber sehr beliebt im Mittelalter, die Gräfin von Boulogne trug ihn im 12. Jahrhundert.
  7. Katharina - ist Ihnen wohl bekannt, ebenso die vielen Abwandlungen dieses Frauennamens wie Kathrin, Katja usw.
  8. Hildegard - eine sehr bekannte Edelfreie wirkte als Äbtissin in Bingen. Aus Hildegard entstanden die Namen Hilda und Hilde.
  9. Ute - ein bekannter Name aus der Nibelungensage klingt  hochmodern.
  10. Nora - ein Name, der hebräischen Ursprungs ist, fand im Mittelalter auch unter Nicht-Juden Anhänger.
  11. Minna - ist eher einer der unbekannteren mittelalterlichen Frauennamen, obwohl sich der Begriff Minne (Minnegesang) davon ableitete. Minna heißt Liebe.

Ungewöhnliche Frauennamen des Mittelalters

Diese mittelalterlichen Frauennamen sind aus unserem Gedächtnis fast verschwunden, denn sie werden kaum bis gar nicht mehr vergeben. Für Rollenspiele können Sie die Namen aber hervorragend wieder aufleben lassen.

  1. Begine oder Bengina - heilige Märtyrerin und Zisterzienserin im 13. Jahrhundert.
  2. Petrissa oder auch Petra - diese Namen stammen ursprünglich aus dem Orient.
  3. Clemantia, Clementia - die Frau des Herzogs Heinrich X. von Sachsen und Bayern hatte diesen für uns heute eher ungewöhnlichen Namen.
  4. Sibylla - Sybille und andere Schreibweisen des Namens sind bis heute ein Begriff, die Gräfin von Anjou trug ihn.
  5. Minna - siehe auch oben, ist ein Name, der für Sie wie geschaffen ist, wenn Sie zu den Romantikerinnen zählen. Es sei denn, jeder ruft Sie Minni.
  6. Kunigunde - von 1246 - 1285 war Sie die Königin von Böhmen, doch heute möchte wohl niemand mehr diesen Frauennamen germanischen Ursprungs tragen.
  7. Iduberga - die Schutzpatronin der Schwangeren gehörte einst zu den beliebten Frauennamen.
  8. Imagina - obwohl eine Namensträgerin, nämlich Imagina von Limburg (1225-1318), sogar neben Ihrem Mann Adolf von Nassau, Kaiserin des Römischen-Deutschen Reiches war, klingt der Name sehr außergewöhnlich.
  9. Kudrun, Gudrun - dieser Frauenname gehört in das Mittelalter, auch wenn er germanisch klingt.
  10. Rautgundis, Ludgera, Ortrud, Oda, Gerhild, Rosina, Almuth, Inken, Hedwig und Waldrada -  diese ungewöhnlichen Frauennamen, die im Mittelalter noch zu finden waren, deren Bedeutung nicht mehr bekannt ist, stammen wohl größtenteils aus dem Germanischen.

Vielleicht kann Ihnen diese Namensliste helfen bei der Suche nach einem schönen alten Namen, der noch nicht in Mode gekommen ist.

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