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Mobbing vom Chef - was tun?

Im Job ist nicht alles Sonnenschein.
Im Job ist nicht alles Sonnenschein.
Mobbing ist kein Modewort mehr. Mittlerweile ist es leider in vielen Betrieben nichts Ungewöhnliches, dass einzelne Mitarbeiter gezielt ausgegrenzt werden. Was aber, wenn Sie selbst vom Chef gemobbt werden? Sie haben trotzdem Möglichkeiten, die Sie nutzen sollten, um sich zu wehren.

Was Sie benötigen:

  • Rechtsanwalt
  • Psychologische Beratung
  • Coaching
  • Psychotherapie

Mobbing ist nicht harmlos

  • Was bedeutet überhaupt Mobbing? Es gibt zwar immer wieder Definitionen im Internet, allerdings ist das Bundesarbeitsgericht ausschlaggebend. 
  • Mobbing ist Schikanieren, oder ein systematisches Anfeinden oder das Diskriminieren von Arbeitnehmern entweder untereinander, oder vom Chef selbst.
  • Die Attacken können vielerlei Formen annehmen, beispielsweise eine abschätzige Behandlung, oder abwertende Äußerungen, das Nachahmen oder Nachäffen von Verhaltensweisen, klare Ausgrenzung, selbst aggressives Verhalten, sinnloses Verrichten von Arbeiten, kleinliche Bewertungen der Arbeitsergebnisse, bis hin zu regelrechten Anfeindungen, Beleidigungen und Psychoterror.
  • Der Gemobbte soll mürbe gemacht werden und das so lange, bis der Betroffene seinen Job aufgibt. Als wenn das noch nicht genug ist, wird es erst so richtig schlimm, wenn vom Chef selbst die Anfeindungen kommen. Damit verstößt er ganz klar gegen die Fürsorgepflicht. Sie als Arbeitnehmer haben dann auch nicht mehr die Möglichkeit sich beim Chef zu beschweren.

Gehen Sie gegen Schikanen vom Chef vor

  • Natürlich ist es schwierig, dagegen vorzugehen. Das heißt aber nicht, das es nichts bringt. Sie benötigen Selbstbewusstsein und Mut, um Abhilfe gegen das Mobbing vom Chef zu verlangen.
  • Sollte Sie der Mut verlassen, hilft eine psychologische Beratung, um erst einmal das Selbstwertgefühl wieder aufzupeppen. Hilfreich kann auch eine Psychotherapie sein. Wichtig ist, dass Sie sich vom Chef nicht unterkriegen lassen.
  • Wenn Sie die Möglichkeit haben zum Personal- oder Betriebsrat zu gehen, tun Sie es. Sie können dort um Mithilfe bitten oder um Beistand.
  • In der Regel helfen die Beschwerden gegen den Chef eher nicht, wenn er selbst mobbt. Suchen Sie sich einen guten Rechtsanwalt. Falls Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, ist es um so besser. Falls nicht, lassen Sie sich zumindest beraten. Leider müssen Sie beweisen, dass Sie gemobbt werden.
  • Sie als Arbeitnehmer sollten daher alles akribisch auflisten und eventuell auf Tonband aufnehmen, was Ihnen wiederfährt und wiederfahren ist. Sammeln Sie so viele Beweise, wie es Ihnen möglich ist.
  • Suchen Sie daher unbedingt das Gespräch mit Ihrem Chef und nehmen Sie dabei ein Tonbandgerät mit, das Sie natürlich verstecken. Scheuen Sie sich nicht, Ihr Chef scheut sich ja auch nicht, Sie anzufeinden. Davon abgesehen ist Mobbing vom Chef arbeitsvertraglich eine Katastrophe, die nicht hinzunehmen ist. Sprechen Sie Ihren Chef ruhig auf das Mobbing an.
  • Bleiben Sie bei Gesprächen immer ruhig und geben Sie nur sachliche Informationen weiter. Geben Sie Ihrem Chef keinen Hinweis auf Leistungsabfall oder Ähnliches.
  • Je mehr Informationen Sie haben, und das über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten, desto größer sind Ihre Chancen vor dem Arbeitsgericht.
  • Wenn Sie nicht sicher sind, ob es sich tatsächlich um Mobbing vom Chef handelt, gibt es Beratungsstellen, die auf Mobbingfälle spezialisiert sind.
  • Wenn jemand mobbt, und gerade der Chef, hat er unter anderem Angst vor dem Verlust seiner Autorität, das heißt, er hat selbst ein vermindertes Selbstbewusstsein und möchte auch so seine Schwächen verstecken.
  • Mobbing ist immer noch sehr kompliziert und einiges wird auch zu schnell als Mobbing angesehen. Lassen Sie sich beraten und gehen Sie nach Ihren Möglichkeiten gegen das Mobbing vom Chef vor. Vor allen Dingen sollten Sie sich nicht als Opfer sehen. Sie sind dann noch mehr angreifbar. Zeigen Sie, dass Sie alles durchschauen, und lassen Sie sich nichts gefallen.
helpster.de Autor:in
Iris Gödecker
Iris GödeckerIris ist in Westfalen geboren und hat lange im Gesundheitswesen gearbeitet. Heute ist sie als freie Autorin und ehrenamtlich in der Trauerhilfe tätig. Somit eine Expertin für die Kategorie Medizin und Familie.
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