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Mobile Friseure - das sollten Sie beim Einstieg beachten

Unternehmungslustige Friseure sind mobil.
Unternehmungslustige Friseure sind mobil.
Der eigene Chef sein, freie Zeiteinteilung und mehr Zeit für die Kunden - die Arbeit der mobilen Friseure hat viele Vorteile gegenüber der Schichtarbeit in einem Friseursalon. Besonders die Möglichkeit für Wiedereinsteiger, auf diese Weise eine flexible Tätigkeit zu finden, die auch noch Spaß macht, ist reizvoll.

Wenn Sie sich überlegen, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen und sich mit der Geschäftsidee der mobilen Friseure ein neues Standbein aufzubauen, benötigen Sie nicht nur die passenden Arbeitsutensilien. Wie beinahe jede gewerbliche Tätigkeit ist auch die der mobilen Friseure behördlich geregelt.

Rechtliche Voraussetzungen für mobile Friseure

  • Mobile Friseure benötigen eine Gewerbeanmeldung, aber keinen Meisterbrief. Natürlich ist es immer gut, wenn Sie bereits einige Jahre Ihren Gesellenbrief und Berufserfahrung haben, aber es ist keine Voraussetzung für diese Arbeit. Sie werden also auch nicht kostenpflichtig Zwangsmitglied der Handwerkskammer.
  • Was Sie allerdings benötigen, ist eine Anmeldung im Reisegewerbe, vorausgesetzt Ihre Heimatstadt hat über 10.000 Einwohner. Das Reisegewerbe unterscheidet sich vom sogenannten stehenden Gewerbe durch viele Erleichterungen für die Handwerker, hat aber auch einige Einschränkungen. Sie müssen keine Betriebsstätte nachweisen, werden nicht in die Handwerksrolle eingetragen, dürfen aber im Grunde auch keine Werbung machen.
  • Mobile Friseure sind rein rechtlich darauf angewiesen, regelmäßig und ohne Voranmeldung potenzielle Kunden abzufahren und dann ihre Arbeit anzubieten. Sie müssen also auf Ihre Kunden zugehen, nicht umgekehrt. Werbung, die Kunden dazu auffordert, sich an Sie zu wenden, ist nicht zulässig. Andererseits spricht nichts dagegen, einen Termin zu benennen, an dem Sie bei Ihrem Kunden vorbeifahren, um einfach Ihre Arbeit anzubieten. Der Kunde muss sie schließlich dann nicht annehmen.
  • Visitenkarten waren lange Zeit sehr umstritten, da sie angeblich die Kunden nur dazu bringen sollen, von sich aus mobile Friseure anzufordern und damit die Vorschriften des Reisegewerbes zu umgehen. Es ist aber auch eine andere Interpretation möglich. Für Reklamationen muss der Kunde schon die Anschrift der mobilen Friseure kennen. Fragen, wie er seine neue Frisur pflegt, können ebenfalls nach dem Auftrag auftauchen. Es hängt eben immer davon ab, wie Sie die eingeschränkten Werbemöglichkeiten Ihres Reisegewerbes nutzen.
  • Vergessen Sie nicht, dass auch das Finanzamt davon informiert werden will, dass Sie unter die mobilen Friseure gegangen sind. Sie müssen sich anmelden und können, je nachdem, was Sie an Umsatz erwarten, von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen und sich von der Abführung der Mehrwertsteuer befreien lassen. Auch Ihre Krankenkasse und die Rentenversicherung benötigen Informationen über Ihre Selbstständigkeit. 

Die Ausstattung des rollenden Friseursalons

  • Ohne ein Auto werden Sie unter den mobilen Friseuren kaum konkurrenzfähig bleiben. Wählen Sie ein zuverlässiges Fahrzeug mit geringen Unterhaltskosten, das Sie in der Anfangszeit nicht übermäßig finanziell belastet.
  • Ihre Ausstattung an Scheren, Haarschneidemaschinen und Kleinmaterial muss alle auf Sie zukommenden Aufträge abdecken. Im Gegensatz zu der Arbeit in einem Salon können Sie nicht auf das Material im Lager oder im Wagen einer Kollegin zurückgreifen. Auch die passenden Pflegeprodukte gehören in Ihr Sortiment, da nicht alle Kunden diese vorrätig haben werden.
  • Neben einem guten Föhn lohnt sich die Investition in eine Trockenhaube. Heutzutage ist sie längst nicht mehr in jedem Haushalt vorrätig und einige Frisuren sind ohne sie einfach nicht machbar.
  • Wenn viele bettlägrige oder gebrechliche Menschen zu Ihrem Kundenkreis gehören werden, ist ein mobiles Waschbecken mit ausreichender Schlauchlänge unverzichtbar.

Mobile Friseure sind bei den Kunden wegen ihrer Flexibilität und Zeit sehr beliebt. Sie werden die Arbeit auf eine neue Art kennenlernen, die Ihnen viel Spaß macht. Leicht verdient ist aber wie in jeder Selbstständigkeit das monatliche Auskommen auch hier nicht.

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