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Morgen ist die praktische Fahrprüfung? - So behalten Sie die Nerven

Denken Sie die Fahrprüfung vom Ende her.
Denken Sie die Fahrprüfung vom Ende her.
Prüfungen sind ein Fall für sich. Eine verbreitete Ansicht dazu lautet, dass dabei lediglich getestet werde, wie stressresistent der Prüfling sei. Folgt man dieser These, so ist die praktische Fahrprüfung ein verschärfter Fall, da hier theoretisches Wissen in praktischer Anwendung zu einem bestimmten Zeitpunkt demonstriert werden soll. Und so hat schon mancher Fahrschüler angesichts seiner Fahrprüfung am nächsten Morgen seine Nacht hellwach und in Schweiß gebadet verbracht.

Praktische Fahrprüfung - vergegenwärtigen Sie sich die Anforderungen

  • Ein erster Schritt, um vor einer Fahrprüfung die Nerven zu behalten, ist, sich vor Augen zu führen, was erwartet wird. Fragen Sie sich also, was Sie als Autofahrer können müssen und, was davon bereits alles geprüft wurde. Sie haben bei einer praktischen Fahrprüfung die theoretische Prüfung bereits bestanden. Sie können also davon ausgehen, dass Sie die Verkehrsregeln beherrschen. Realisieren Sie also, dass Sie auch auf bereits erbrachten Leistungen aufbauen können.
  • In der praktischen Fahrprüfung geht es nicht darum, dass Sie die Vorfahrtsregeln wissen, sondern darum, dass Sie in der Lage sind, dieses Wissen im Straßenverkehr anzuwenden. Beachten Sie dabei, dass Sie zur Einschätzung der konkreten Situationen und zur adäquaten Reaktion häufig nur Sekundenbruchteile zur Verfügung haben.
  • Das bedeutet, dass Sie zur Auswahl des richtigen Verhaltens keine langen Denkprozesse ablaufen lassen können, sondern sich instinktiv richtig verhalten müssen. Ihr Wissen muss sich also auf eine andere Art verfestigt haben, als durch bloßes Auswendiglernen. Nutzen Sie diese Erkenntnis für Ihr Selbstvertrauen.
  • Ihr Fahrlehrer hat Sie auf vielen Übungsfahrten begleitet und kennt Ihr Fahrverhalten. Er weiß also, dass bei Ihnen das theoretische Wissen so "sitzt", dass Sie es verinnerlicht haben und es zu einem antrainierten Verhalten geworden ist, das Sie mehr unbewusst als bewusst abrufen. Um Ihr Wissen um die Verkehrsregeln sollten Sie sich nur dann Sorgen machten, wenn Sie selbst bemerkt haben, dass Sie unsicher sind. Sprechen Sie das an, bevor Sie sich zur praktischen Fahrprüfung anmelden.
  • Seien Sie sich dabei Ihrer Eigenverantwortung bewusst. Der Erwerb des Führerscheins ist keine Formsache, bei der mit dem Bestehen der Fahrprüfung Ihre Arbeit getan ist. Jahr für Jahr zeigen viele Verkehrstote, dass von der Fähigkeit, Ihre Fahrkünste und die jeweilige Situation richtig einzuschätzen und die Verkehrsregeln in der Fahrpraxis zu beherrschen unter Umständen Ihr Leben oder das Ihrer Mitmenschen abhängt.

"Morgen ist Prüfungstag" - Hilfreiches für die Nerven

  • Auch wenn Fahrschulen als Wirtschaftsunternehmen selbstverständlich an zahlender Kundschaft interessiert sind, ist am Prüfungstag der Fahrlehrer Ihr Verbündeter. Sprechen Sie ihn auf Tricks an, wie Sie sich beruhigen können. Weiß er, dass Sie nervös sind oder sogar unter Prüfungsangst leiden, kann er dies gegenüber dem Fahrprüfer zum Ausdruck bringen und so ein freundliches Klima schaffen.
  • Viele Fahrschulen gewähren ihren Schülern bei der Prüfung sogar etwas Privatsphäre. Diese kann etwa darin bestehen, dass der Fahrschüler während der Prüfung seine Lieblingsmusik im Autoradio hören darf (achten Sie hier auf die Lautstärke!) oder einen "Glücksbringer" aufs Armaturenbrett setzt.
  • Reagieren Sie Ihren Stress nicht an Ihrem Umfeld oder gar während der Prüfung am Gaspedal ab. Nutzen Sie stattdessen das Prinzip von Spannung und Entspannung. Nutzen Sie den Abend vor der Prüfung zu einer kleinen Meditation.
  • Legen Sie sich dazu auf den Boden und achten Sie darauf, nirgends anzustoßen. Legen Sie die Arme leicht abgewinkelt neben den Körper und entspannen Sie alle Muskeln. Wandern Sie danach im Geiste durch Ihren Körper und spannen Sie von den Füßen bis zum Gesicht alle Muskeln nacheinander einige Sekunden an. Wenn Sie die Muskeln entspannen, werden Sie bemerken, wie in der betreffenden Körperregion eine wohlige Wärme herrscht, bis schließlich der ganze Körper sich warm anfühlt.
  • Nutzen Sie dieses Wohlgefühl für eine kurze "Traumreise", in der Sie sich an einen Ort Ihrer Wahl versetzen. Wo waren Sie zuletzt völlig entspannt, ruhig und glücklich? Stellen Sie sich diesen Ort vor und achten Sie auf die Details. Auf diese Weise wird die Vorstellung besonders eindrücklich. Wenn Sie dann langsam zurückkehren, werden Sie merken, dass Sie das entspannte Gefühl erhalten haben. Auf diese Weise können Sie in der Nacht besser schlafen. Wiederholen Sie diese kurze Meditation bei Bedarf am nächsten Morgen.
  • Bei der Prüfung hilft kauen. Der Mund ist der einzige Bereich des Körpers, auf den es bei der Prüfung nicht ankommt. Lassen Sie ihn also machen. Ein Kaubonbon oder -gummi oder auch ein großes Stück Weingummi kann helfen. Achten Sie jedoch darauf, dass, was auch immer Sie essen, ein Stück in den Mund passt und dort auch verarbeitet werden kann. Sie müssen während der Fahrt beide Hände am Steuer behalten beziehungsweise mit einer freien Hand schalten.
  • Denken Sie an die Prüfung von ihrem Ausgang her, so überlisten Sie sich selbst. Ihnen erscheint dann die Fahrprüfung als etwas, das Sie haben tun müssen und nicht als etwas, das noch vor Ihnen liegt. Verunsichern Sie sich des Morgens nicht zusätzlich mit der Gefahr des Nichtbestehens. Dies ist keine Katastrophe, sondern eines von zwei Szenarien für den Ausgang der Prüfung und realisiert sich umso wahrscheinlicher, je größer die Angst davor ist.
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