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NC für Tiermedizin - Wissenswertes zu Studienvoraussetzungen und Ablauf

Studienplätze der Tiermedizin sind derzeit heiß umkämpft.
Studienplätze der Tiermedizin sind derzeit heiß umkämpft.
Viele Schüler und besonders Schülerinnen träumen von einem Studiengang der Tiermedizin in Deutschland. Doch manche schrecken vor dem Numerus Clausus (NC) und dem Bewerbungsverfahren zurück. Einiges gilt es vorab zu beachten, bevor Sie ihre Bewerbung einreichen.

Allgemeine Information zum Studium der Tiermedizin

  • Tiermedizin können Sie in Deutschland an fünf Orten studieren: Berlin, Gießen, Hannover, Leipzig und München. Außerdem ist es auch möglich im Ausland, zum Beispiel in Wien, Bern oder Zürich zu studieren.
  • Das Studium ist in die Vorklinik, das sind die ersten 4 Semester, und die Klinik (weitere 7 Semester) gegliedert. Es dauert insgesamt also 5 ½ Jahre.
  • In der Vorklinik beschäftigen Sie sich zunächst mit den grundlegenden Naturwissenschaften, also Botanik, Zoologie, Chemie und Physik. Sie schließen mit dem Vorphysikum ab. Dieses findet nach dem 2. Semester, in Leipzig nach dem ersten Semester statt.
  • Anschließend beschäftigt sich der Studiengang mit Anatomie, Histologie (Gewebelehre), Biochemie, Physiologie und Tierzucht. Diese Fächer werden im Physikum nach 4 Semestern abgeprüft.
  • Im Abschnitt der Klinik werden in Fächern wie Bakteriologie, Pathologie etc. dann spezifische Kenntnisse über verschiedene Krankheiten vermittelt. Aber auch Grundlagen über Lebensmittelhygiene, Recht und Pharmazie sind Bestandteile der Lehre. Der Abschluss ist ein Staatsexamen, mit dessen Bestehen Sie die Approbation beantragen können.
  • Der Studiengang wird von mehreren Praktika begleitet, unter anderem in einem landwirtschaftlichen Betrieb, in kurativen Praxen/Kliniken und im Schlachthof. Das 9. und 10. Semester dient als  Praxissemester: Hier wird in den verschiedenen Kliniken gearbeitet. Zudem können Sie einige Praktika selbst wählen.
  • In Deutschland spezialisiert man sich während des Studiums nicht auf ein bestimmtes Fachgebiet. Nur mithilfe von Praktika und Wahlpflichtkursen können Sie sich in ihrem später erwünschten Fachgebiet weiterbilden.

Aufbau der Bewerbungsverfahren an verschiedenen Universitäten

  • Um einen Studienplatz der Tiermedizin bewerben Sie sich nicht bei der jeweiligen Uni, sondern auf der Website von Hochschulstart (früher Zentrale Vergabe der Studienplätze). Dort entnehmen Sie auch die jeweiligen Fristen. Sie können nur im Wintersemester mit dem Studium der Tiermedizin anfangen.
  • Sie können Prioritäten setzen, welche Uni Sie am liebsten besuchen wollen. Dabei müssen Sie allerdings beachten, dass Berlin, Leipzig und Hannover nur an erster Stelle stehen können.
  • Studienvoraussetzung ist, dass Sie das Abitur abgeschlossen haben. Das beglaubigte Zeugnis und ein allgemeines Formular müssen Sie bei Hochschulstart einreichen.
  • Das Bewerbungsverfahren läuft gestaffelt ab: 20 % der BewerberInnen werden über das Abiturbestenverfahren ausgewählt. Dabei zählt nur der Abiturschnitt. 20 % der BewerberInnen werden über das Abiturbestenverfahren ausgewählt. Dort zählen ausschließlich gesammelte Wartesemester. Sie müssen beachten, dass als Wartesemester nur solche gelten, in denen Sie in keiner anderen Universität eingeschrieben waren.
  • Die übrigen 60 % der Plätze werden über das hochschulinterne Verfahren vergeben. Jede Universität hat dabei ihr eigenes Verfahren. An manchen Universitäten werden Motivationstests durchgeführt, an anderen werden studiengangsrelevante Ausbildungen gesondert berücksichtigt. Allen Verfahren ist jedoch ähnlich, dass auch hier der Abiturdurchschnitt eine große Rolle spielt und nur wenig verbessert werden kann.

Was es mit dem Numerus clausus (NC) auf sich hat

Oftmals wird der NC als festgesetzt betrachtet. Jedoch erstellt dieser sich in jedem Jahr neu.

  • Die Anzahl der jeweiligen Studienplätze ist festgesetzt. Nun werden diese, beginnend mit dem besten Schnitt, mit Bewerbern aufgefüllt.
  • Der NC ist der Abiturschnitt, den der letzte Bewerber, der noch einen Platz bekommen hat, hatte.
  • Es kann also durchaus sein, dass der NC in einem Jahr beispielsweise bei 1,9 lag, im nächsten hingegen bei 1,8 oder 2,0.
  • Die Auswahlgrenzen, die Sie auch der Website von Hochschulstart entnehmen können, gelten demnach nur als Richtwerte.

Es kann also jeder, der ein Abitur besitzt, zumindest einmal versuchen, einen Studienplatz zu bekommen, besonders wenn Wartesemester oder Ausbildungen absolviert wurden. 

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