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Operante Konditionierung - Beispiele einfach erklärt

Delfine lernen durch Operante Konditionierung.
Delfine lernen durch Operante Konditionierung. © meyertobi / Pixelio
Die operante Konditionierung können Sie nutzen, um Tieren etwas beizubringen. Verschiedene Beispiele zeigen, wie dies funktioniert.

Die Grundprinzipien der operanten Konditionierung

Die operante Konditionierung ist die Weiterführung der klassischen Konditionierung. Hier können Sie sowohl ein gewünschtes Verhalten verstärken als auch ein unerwünschtes Verhalten abschwächen.

Bei der operanten Konditionierung gibt es folgende Möglichkeiten, ein zufällig auftretendes Verhalten zu verstärken, abzuschwächen oder zu löschen: Mithilfe der positiven Verstärkung erfolgt auf bestimmte Verhaltensweisen eine Belohnung. Tiere lernen, dieses Verhalten immer wieder zu zeigen, um die Belohnung zu erhalten.

Lassen Sie auf eine Verhaltensweise eine Bestrafung folgen, lernt Ihr Tier, dieses Verhalten weniger zu zeigen. Es möchte die negativen Konsequenzen vermeiden. Beim Bestrafen zweiter Art entfernen Sie einen angenehmen Reiz, immer wenn das Tier ein unerwünschtes Verhalten zeigt. So lernt es, dieses Verhalten zu unterlassen.

Eine vierte Möglichkeit des operanten Konditionierens ist die negative Verstärkung. Hierbei entfernen Sie einen unangenehmen Reiz, wenn das Tier ein erwünschtes Verhalten zeigt. Es lernt, dieses Verhalten öfter an den Tag zu legen.

Darüber hinaus gibt es noch das Prinzip der operanten Löschung. Bei dieser Methode fallen die oben erwähnten Konsequenzen auf ein Verhalten wieder weg. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Verhaltens pendelt sich wieder bei dem Wert vor dem operanten Konditionieren ein. Sie löschen die Konditionierung.

Operantes Konditionieren - Kurzüberblick

Die operante Konditionierung gehört zum Behaviourismus. Die Pioniere des operanten Konditionierens sind Thorndike und Skinner.

  • Das zu manipulierende Verhalten tritt zunächst immer zufällig auf.
  • Belohnen oder Unterlassen eines negativen Reizes verstärken das Verhalten.
  • Bestrafen oder Entziehen eines positiven Reizes schwächen das Verhalten ab.
  • Bei Wegfall der Konsequenzen geht die operante Konditionierung wieder verloren.
  • Das operante Konditionieren ist eine Methode, Tiere zu dressieren/erziehen.
  • Auch Menschen können Sie konditionieren.

Das erste Beispiel für das operante Konditionieren

Die operante Konditionierung geht zurück auf die Behaviouristen B. F. Skinner und Edward L. Thorndike. Thorndike entdeckte zunächst mit seiner Puzzle-Box für Katzen das Gesetz des Effekts. Dieses besagt, dass ein Reiz, wie beispielsweise der Futterreiz, verstärkt wird, wenn eine Belohnung folgt.

Skinner erweiterte diesen Versuchsaufbau durch seine berühmte Skinner-Box. Mithilfe dieser belohnte Skinner eine Ratte mit Futter, wenn diese ein erwünschtes Verhalten zeigte. So entdeckte der Verhaltensforscher, dass ein erwünschtes Verhalten durch Belohnen, den Verstärker, oder durch Bestrafen manipuliert werden kann. Die Skinner-Box gilt als erstes Beispiel für Operante Konditionierung. 

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© Frauke Itzerott

Durch den Reifen springen mit operantem Konditionieren

Bei der Erziehung von Tieren finden sich viele weitere Beispiele für die operante Konditionierung. Sie möchten beispielsweise, dass Ihr Hund durch einen Reifen springt. Halten Sie den Reifen vor das Tier und warten Sie ab. Der Hund wird nun verschiedene Reaktionen zeigen. 

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© Frauke Itzerott

Vielleicht knabbert er an dem Reifen, berührt ihn mit der Pfote oder zieht daran. All diese Reaktionen verstärken (beziehungsweise belohnen) Sie aber nicht. Durch dieses Bestrafen zweiter Art schwächen Sie diese Verhaltensweisen ab. Stattdessen warten Sie, bis der Hund von selbst durch den Reifen springt. 

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© Frauke Itzerott

Erst dann belohnen Sie ihn. Der Hund lernt nun also durch operantes Konditionieren, dass ein Sprung durch den Reifen eine angenehme Folge hat. Alle anderen Verhaltensweisen haben jedoch keine positive Konsequenz. Ihr Hund wird nun also in der Erwartung des Futters öfter durch den Reifen springen. 

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© Frauke Itzerott

Das ungewollte operante Konditionieren

Die operante Konditionierung kann bei Tieren aber auch ungewollt erfolgen. Beispiele gibt es beim Entstehen von Futterpräferenzen. Viele Haustiere fressen nur ganz bestimmte Futtersorten oder nehmen das Angebotene nicht, wenn Sie es nicht verfeinern. 

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© Frauke Itzerott

Ursache dafür ist häufig, dass Sie dem Tier anfangs normales Futter gegeben haben. Wenn es dieses aber nicht gleich gefressen hat, haben Sie noch etwas hinzugefügt. Vielleicht haben Sie Ihrem Haustier auch aus mehreren angebotenen Sorten die bevorzugte gereicht.

So lernen die Tiere durch ungewolltes operantes Konditionieren, dass es besser ist, weniger gut schmeckendes Futter gar nicht erst zu fressen. Denn Sie bieten schließlich nach einiger Zeit etwas Besseres an. Daraufhin nehmen die Tiere später nur noch ganz bestimmtes Futter an und verweigern das gewöhnliche. 

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© Frauke Itzerott

Mithilfe der Operanten Konditionierung können Sie Tiere dressieren und erziehen. Aber auch Menschen können Sie mit dieser Technik beeinflussen. In Ihrem Alltag finden sich bei genauerem Hinsehen zahlreiche Beispiele für diese Art des Konditionierens. Achten Sie einmal darauf.

 

helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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