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PE kleben - so geht's

Benzinkanister bestehen oft aus PE.
Benzinkanister bestehen oft aus PE.
PE - oder Polyethylen ist ein thermoplastischer Kunststoff. Er hat die spezielle Eigenschaft, beständig gegenüber Laugen, Säuren und Chemikalien zu sein (z. B. Benzinkanister). Das ist zum einen praktisch und gewünscht, zum anderen bringt es aber Probleme, wenn man diesen Werkstoff beipielsweise verkleben möchte - oder bei Brüchen etc.- kleben muss.

Die meisten Kleber für Kunststoffe arbeiten mit Lösungsmitteln, d. h. sie lösen den jeweiligen Kunststoff an, damit eine Klebung funktioniert und dauerhaft wird. Mit PE klappt das wegen seiner Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln nicht. Sie müssen die Oberfläche anders vorbehandeln, damit ein Verkleben überhaupt möglich ist.

Erzielen Sie dauerhaften Halt beim Kleben von PE

  • Die Besonderheit von PE ist seine geringe Oberflächenenergie, welche eine Wechselwirkung mit anderen Materialien (wie Klebstoffen) sehr schwierig gestaltet. PE-Oberflächen lassen sich nicht "anlösen". Aber Sie können die Oberflächen "aktivieren", wie Chemiker es nennen.
  • Spezielle Plastiklebstoffe bringen einen speziellen Aktivator für die PE-Oberflächen mit. Dieser Aktivator muss vor dem eigentlichen Kleben auf die Oberfläche aufgebracht werden. Die so aktivierte ("geprimerte") Oberfläche kann dann mit dem speziellen Klebstoff verklebt werden.
  • Damit Sie gezielt nach den passenden Klebstoffen und Aktivatoren suchen können, finden Sie hier die Fachbezeichnungen der momentan von Fachleuten als am wirksamsten beschriebenen Produkte.
  • Möglichkeit Eins: Sie behandeln mit einem entsprechenden "Polyofin-Primer" vor, rauhen also die Klebeflächen zunächst mechanisch auf, entfetten sie mit Aceton, "primern" mit Loctite 7239 oder 770 und kleben danach mit einem 1-Komponentenkleber (Cyanacrylat-Klebstoff). Diese Variante des Klebens eignet sich für kleine Klebeflächen recht gut.
  • PE-Folien sind stabil und elastisch. Sie werden zur Herstellung von Abdeckplanen, Teich- und …

  • Möglichkeit Zwei: Sie benutzen einen 2-Komponenten-Klebstoff, der speziell für solche Problemwerkstoffe entwickelt wurde. Er heißt Scotch-Weld DP 8005 bzw. 8010 (verbesserter Kleber auf Aziridin/Methacrylat-Basis, bei dem die Verarbeitungszeit länger ist als beim Vorgänger 8005). Es handelt sich hierbei um ein Produkt der Firma 3M.
  • Aber auch ein - im Privatkundenbereich bekannterer - Hersteller hat seit kurzer Zeit ein Produkt im Angebot, das für das Kleben von PE geeignet ist - Pattex. Es handelt sich hier um das Produkt "Pattex Sekundenkleber Plastik flüssig". Bei diesem Produkt handelt es sich um ein Mischprodukt, wie es unter "Möglichkeit Eins" beschrieben ist: Mit einem integrierten Aktivator/Primer-Stift bereiten Sie die Klebeflächen vor und mit einem Cyanacrylatklebstoff (Tube) kleben Sie dann.

Sie sehen - die Klebeeigenschaften von PE-Produkten sind problematisch. Aber es gibt immerhin - einige wenige - Klebstoffe, mit denen Sie solche komplizierten Werkstoffe dennoch kleben können. Sie müssen Sich aber darüber im Klaren sein, dass es möglicherweise keine besonders haltbaren und dauerhaften Verklebungen sein werden, vor allem, wenn es sich um größere Klebeflächen handelt. Bei wichtigen Projekten (PE-Rohr-Verbindungen etc.) sollte besser geschweißt oder mit Steckfittingen gearbeitet werden.

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