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Rüde markiert in der Wohnung - so lösen Sie das Problem

Rüde markiert in der Wohnung - so lösen Sie das Problem3:10
Video von Sabine Gert-Schlühr3:10

Wenn Ihr Rüde in die Geschlechtsreife kommt, wird er anfangen, das Bein zu heben und markante Stellen auf dem Spazierweg zu markieren. Damit möchte er "Gott und der Welt" demonstrieren, dass er auch da ist bzw. da war. Markiert Ihr Rüde allerdings in der Wohnung, sollten Sie etwas dagegen tun.

Was Sie benötigen:

  • Hausleine
  • Hundebox
  • Wurfkette

Warum der Rüde markiert

Mit Eintritt in die Geschlechtsreife - je nach Hunderasse schon mit 6 bis 7 Monaten - wird der Rüde anfangen, auf Spazierwegen seinen Urin großzügig zu verteilen. Anderen Rüden signalisiert er damit seine Konkurrenz und anderen Hündinnen, dass es ihn gibt.

  • Sein eigenes Reich, in diesem Fall Ihr Grundstück, wird auch regelmäßig markiert, um der Nachwelt zu zeigen, dass er hier zu Hause ist.  
  • In der Rudelhaltung kann sehr oft das "Übermarkieren" beobachtet werden. Ein Rüde pinkelt, ein anderer läuft sofort hinterher und pinkelt dadrüber. Dabei geht es einfach nur um dominantes Verhalten. Meist wird dem Gegner dabei auch demonstrativ in die Augen geschaut.
  • Wenn ein Rüde markiert, hat es immer etwas mit Macht oder Machtverhältnissen zu tun. Das Markieren ist immer gegen etwas oder gegen jemanden gerichtet.

Maßnahmen gegen das Markieren in der Wohnung

Sollte Ihr Rüde in der Wohnung markieren, sollten Sie etwas gegen sein Verhalten Ihnen gegenüber unternehmen:

  • Überprüfen Sie zuerst, ob es eventuell in Ihrer unmittelbaren Umgebung eine läufige Hündin gibt. In dem Fall werden Sie wohl während dieser relativ kurzen Zeit das Verhalten hinnehmen müssen, da gegen den Duft einer läufigen Hündin kaum etwas helfen würde.
  • Beobachten Sie Ihren Rüden genau: Ist es wirklich ein Markierungsverhalten, wenn der Hund sein Bein in der Wohnung hebt?
  • Wann waren Sie das letzte Mal mit ihm draußen? Kann es sein, dass seine Blase wirklich voll ist und er einfach nicht mehr einhalten kann, weil es nach dem Schlafen oder nach einem ganzen Napf Wasser nicht schnell genug nach draußen geht? Dann ist es kein Markieren und Sie sollten mit Ihrem Hund einfach öfter nach draußen gehen, damit er sich lösen kann.
  • Zeigt Ihr Rüde vielleicht grundsätzlich ein ängstliches Verhalten? Bei Angst verlieren Hunde immer wieder einige Tropfen Urin, ohne dass sie es beeinflussen können. Genauso verhält es sich bei übermäßiger Freude, wenn Sie beispielsweise nach einer längeren Abwesenheit wieder nach Hause kommen. Dann sollten Sie eher an seinen Emotionen arbeiten, und diese Situationen vermeiden.
  • Hat sich in Ihrem Haushalt eventuell irgendetwas in den letzten Wochen verändert? Beispielsweise ein Umzug, ein Familienmitglied lebt nicht mehr bei Ihnen oder ein neuer Partner ist in das Haus gezogen? Auch wenn beispielsweise das Hundekörbchen jetzt an einer anderen Stelle in der Wohnung steht, kann es für den Rüden eine enorme Veränderung darstellen. Wenn der Hund dann in der Wohnung sein Bein hebt und Sie dabei herausfordernd anschaut, dann haben Sie es nicht mit einem Markierverhalten zu tun, sondern der Hund drückt mit dem Urinieren einfach seinen Protest aus.
  • Beim echten Markieren wird der Hund an verschiedenen Stellen immer wieder das Bein heben, nur ein paar Tropfen Urin "rausquetschen" und damit den Gegenstand als "Seins" deklarieren. Dieses Verhalten sollten Sie auf jeden Fall unterbinden. 
  • Lassen Sie Ihren Rüden ab sofort nicht mehr unbeaufsichtigt durch die gesamte Wohnung laufen. Sie können Ihrem Hund nur begreiflich machen, dass Sie sein Markieren nicht wünschen, wenn Sie ihn auf frischer Tat ertappen. Alle Verhaltensweisen, die nach mehr als 3 Sekunden bestraft werden, werden beim Hund falsch verknüpft.
  • Um Ihren Hund immer unter Kontrolle zu haben, legen Sie ihm eine Hausleine an. Verwenden Sie eine normale Leine, allerdings ohne Handschlaufe. Wenn Sie das Zimmer wechseln, soll der Hund mitkommen. Wenn er nicht freiwillig folgt, dann nehmen Sie die Leine kommentarlos in die Hand und nehmen den Hund einfach mit. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihr Rüde nicht heimlich markiert. Sie sollten ihn dabei natürlich immer wieder im Auge behalten.
  • Die gleiche Wirkungsweise hat die Anschaffung einer Hundebox. Rüden markieren nicht in ihrem Schlaf- oder Ruheplatz. Füttern Sie die Box am Anfang mithilfe sehr guter Leckerchen "schön", sodass Ihr Hund gerne in die Box geht. Schließen Sie die Box, wenn der Hund dort entspannt drin liegt, und gehen Sie anschließend beruhigt Ihren Tätigkeiten nach. Möchten Sie Ihren Rüden wieder in der Wohnung um sich haben, holen Sie ihn aus der Box und legen ihm aber die Hausleine wieder um.
  • Sollten Sie Ihren Hund auf frischer Tat beim Markieren erwischen, so machen Sie ihm unmissverständlich klar, dass Sie dieses Verhalten nicht wünschen. Unterbrechen Sie ihn sofort mit einem unsanften Stups in die Seite oder werfen Sie eine Wurfkette in dem Moment des Beinhebens neben (nicht auf!) den Hund. Er wird durch den Schreck das Markieren sofort unterlassen. Loben Sie Ihren Rüden sofort überschwänglich und gehen Sie mit ihm aus der Wohnung nach draußen.