Alle Kategorien
Suche

Schlauchpflanze - der Fleischfresser

Schlauchpflanzen sind eine Gattung der fleischfressenden Pflanzen.
Schlauchpflanzen sind eine Gattung der fleischfressenden Pflanzen.
Mögen Sie fleischfressende Pflanzen? Dann sind Schlauchpflanzen der Gattung Sarracenia genau das Richtige. Ihre trichterförmigen Schläuche sehen mitunter sehr bizarr aus. Diese Pflanzen sind relativ leicht zu pflegen, trotzdem sollten Sie dabei einiges beachten.

Was Sie benötigen:

  • 2 Teile Weißtorf
  • 1 Teil Quarzsand
  • Kalkfreies Wasser

Sarracenia - ein faszinierender Fleischfresser

  • Schlauchpflanzen gehören zu den Karnivoren, dass heißt sie sind fleischfressend. Die mittlerweile bekannten acht Arten dieser exotisch anmutenden Gewächse kommen alle aus den östlichen und südöstlichen Sumpfgebieten Amerikas. Sie sind nach dem französisch-kanadischen Botaniker und Arzt Michel Sarrasin benannt und wurden bereits im Jahre 1601 erstmals beschrieben.
  • An ihrem Naturstandort gehören Schlauchpflanzen zu den bedrohten Pflanzengattungen, denn von ihrem ursprünglichem Lebensraum sind bereits etwa 98 Prozent zerstört. In Deutschland werden diese faszinierenden Pflanzen als Zimmerpflanzen aber auch im Freien gehalten.

Was zeichnet eine Schlauchpflanze eigentlich aus?

Sie sind Neuling, was fleischfressende Pflanzen betrifft? Dann erscheinen Ihnen diese Pflanzen vermutlich wie eine Mischung aus Raubtier und Pflanze. Doch das sind hoch spezialisierte Gewächse. Aus ihren Rhizomen entspringen immer wieder, meist aufrecht stehende, trichterförmige Schläuche, die die Funktion von Grubenfallen übernehmen.

  • Kaum zu glauben aber wahr: Diese fleischfressenden Pflanzen gehören auch zu den Blühpflanzen. Sie verfügen oft über ein schwach ausgebildetes Wurzelsystem und betreiben, wie alle anderen Pflanzen auch, Fotosynthese. Der Fang von Beutetieren ist nicht die hauptsächliche Nahrungsquelle dieser Gewächse, sondern mehr eine Art Nahrungsergänzung.
  • Nahezu alle Schlauchpflanzen haben eine Art Deckel über dem Schlaucheingang, der ihr Inneres vor Regen schützen soll. An der Schlauchöffnung befindet sich süß duftender Nektar, der Beutetiere anlocken soll. Diese versuchen dann, an den vermeintlichen Nektar zu gelangen und fallen in die trichterförmigen Schläuche.
  • Die Innenseiten der Schläuche sind glatt und rutschig, sodass sich die Insekten nicht mehr aus diesen Trichtern befreien können. Neben den glatten Schlauchwänden verhindern auch feine nach unten gerichtete Härchen, dass sie wieder herauskrabbeln können. In den Schläuchen befindet sich ein Verdauungssaft, in dem die Beutetiere schließlich ertrinken und zersetzt, beziehungsweise verdaut, werden.
  • Je nach Art sind diese Fleischfresser nicht winterhart, bedingt oder komplett winterhart. Dementsprechend können Sie sie in der Wohnung oder im Garten kultivieren. Im Garten sollten Sie dann jedoch über ein entsprechendes Moorbeet verfügen.
  • Es gibt aber auch eine Ausnahme, und zwar die rote Schlauchpflanze (Sarracenia purpurea). Sie besitzt keinen derartigen Deckel, der sie vor Regen schützt. Das ist auch so gewollt, denn diese Art produziert deutlich weniger Verdauungssaft als die anderen Arten, sodass sie auf Regenwasser angewiesen ist, um ihre Beute verdauen zu können.

Eindrucksvolles Erscheinungsbild fleischfressender Pflanzen

  • Die außergewöhnlichen Schläuche dieser Pflanzen werden Sie beeindrucken. Sie haben teilweise sehr bizarre Formen. Auch die Farbenvielfalt ist beeindruckend. So können die trichterförmigen Schläuche rot, grün oder gelb sein, sowie marmoriert, hell oder dunkel gefleckt oder schwach geadert.
  • Diese fleischfressende Pflanze bildet keine Stängel aus. Ihre entweder gelben oder roten Blüten bilden sie gleichzeitig mit den ersten Blättern. Sie sitzen an langen Stängeln und haben einen Durchmesser von etwa drei Zentimetern. Je nach Art können diese Pflanzen Wuchshöhen zwischen 15 und 100 Zentimetern erreichen.

Achten Sie auf die richtige Pflege der Schlauchpflanze

Mit Schlauchpflanzen der Gattung Sarracenia können Sie nichts falsch machen. Sie sind relativ leicht zu pflegen und auch Pflegefehler verzeihen diese Arten am schnellsten. Infolgedessen eignen sie sich nicht nur für echte Liebhaber, sondern auch sehr gut für Neulinge in diesem Bereich.

  • Sarracenia benötigt einen luftigen, hellen oder vollsonnigen Standort. Das gilt sowohl im Zimmer als auch im Garten. Im Freien gedeihen sie in der Regel am besten, da ist die Färbung am intensivsten.
  • Für eine Kultivierung in einem Moorbeet eignen sich die Arten purpurea, flava, alata, rubra, alabamensis und oreophila. Etwas empfindlicher ist die weiße Schlauchpflanze Sarracenia leucophylla. Diese sollten Sie im Winter mit einer Abdeckung aus Reisig, Laub oder Stroh schützen.
  • Im Winter legt Sarracenia eine Ruhephase ein. Auch während dieser Zeit sollte sie hell stehen, aber wesentlich kühler. Tageslicht ist für Schlauchpflanzen am besten. Achten Sie darauf, dass sie jeden Tag mehrere Stunden Licht haben.
  • Was die Temperaturen angeht, sind im Sommer 20-25 Grad ideal. Im Winter sind für nicht winterharte Arten Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad ausreichend. Nach der Winterruhe sollten Sie die Pflanzen langsam wieder an wärmere Temperaturen gewöhnen.
  • Schlauchpflanzen sind zwar fleischfressend, das schließt aber eine Bewässerung nicht aus. Hierfür eignet sich im Frühjahr und Sommer das sogenannte Anstauverfahren sehr gut. Dazu stellen Sie die Pflanze am besten in einen Untersetzer mit Wasser. Erst wenn kein Wasser mehr im Untersetzer ist, wird wieder nachgegossen.
  • Verwenden Sie zum Gießen ausschließlich kalkfreies Wasser, am besten Regenwasser. Im Winter sollten Sie auf das Anstauverfahren verzichten, denn jetzt ist der Wasserbedarf deutlich geringer. Allerdings dürfen Sie das Substrat nicht komplett austrocknen lassen.
  • Als Substrat für eine Kultivierung als Zimmerpflanze können Sie reinen Weißtorf, aber auch ein Gemisch aus zwei Teilen Weißtorf und einem Teil Quarzsand verwenden. Im Garten bietet ein Moorbeet alles, was Schlauchpflanzen benötigen. Düngen müssen Sie diese Pflanzen in der Regel nicht.

Fleischfressende Pflanzen sind faszinierende Gewächse, die mittlerweile sehr viele Liebhaber haben. Sie bieten einen teils bizarren Anblick, der aber jede Mühe wert ist. Erkundigen Sie sich bereits beim Kauf, um welche Art es sich handelt, um Pflegefehler zu vermeiden und den Ansprüchen dieser Pflanzen gerecht zu werden.

Teilen: