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Schleifmaschinen für Messer selber bauen - Anleitung

Der Schleifstein und Ihr Geschick - das Herz der selbstgebauten Schleifmaschine
Der Schleifstein und Ihr Geschick - das Herz der selbstgebauten Schleifmaschine
Das schönste Küchenmesser ist nur so gut wie sein Schliff. Der gute alte Messerschleifer ist heute nur selten in den Straßen unterwegs, der Angestellte im nächsten Kaufhaus-Shop hat wenig Ahnung, wie ein Messer geschliffen werden muss, wie sich nach dem ersten Test herausstellt. Kann man Schleifmaschinen für Messer selber bauen?

Was Sie benötigen:

  • den richtigen Schleifstein
  • die richtige Schleifflüssigkeit
  • Lederstreifen mit Polierpaste zum Gratentfernen
  • Zubehör nach Wunsch, um den Stein zu fixieren

Der richtige Messerschliff versetzt Sie in die Lage, immer mit einem scharfen Messer zu hantieren, das macht Sie nicht nur schneller, sondern beugt auch Verletzung vor.

Selbstbauen der Schleifmaschinen für Messer

  1. Das Wichtigste an Ihren Schleifmaschinen ist der Schleifstein. Er sollte zunächst mindestens 20 cm lang und 5 cm breit sein, weil es bei einem größeren Stein leichter ist, die Klinge harmonisch über den Stein zu führen, so kann der Winkel besser konstant gehalten werden.
  2. Es gibt verschiedene Sorten von Schleifsteinen: Japanische Wassersteine sind in der Benutzung hervorragend, nutzen sich jedoch ziemlich schnell ab. Im Baumarkt gibt es hochwertige Schleifsteine aus Korund oder Siliziumkarbid. Sie können für Ihre Schleifmaschine auch einen sogenannten Diamantstein erwerben, bei dem künstlicher Diamantstaub auf einen Metallträger gesintert wurde, richtig gute Diamantschleifblöcke sind allerdings nicht gerade preiswert. Dann gibt es noch verschiedene Natursteine, die sich zum Schleifen von Messern eignen, z. B. amerikanische Arkansas oder Washita Steine, japanische Ohmura und belgische Brocken in Gelb oder Blau. Die letzte Art sind die keramischen Steine, die bei einem mittleren Preis sehr gute Ergebnisse bewirken sollen und lange halten sollen.
  3. Für welchen Schleifstein Sie sich entscheiden, ist Geschmackssache, eigentlich müssten Sie für den Kauf des persönlich optimalen Schleifsteins bereits Erfahrung im Messerschleifen haben. Für den Anfänger bleibt nur das Ausprobieren. Japanische Wassersteine müssen recht sanft behandelt werden, preiswerte Diamantsteine werden bald keinen Diamanten mehr aufweisen, Keramiksteine müssen auf jeden Fall beim Kauf vollkommen eben sein, Natursteine sind häufig recht weich und haben jeweils leicht unterschiedliche Schleifeigenschaften.
  4. Der grundsätzliche Preisunterschied ergibt sich durch die Wahl der Art des Schleifsteins, wenn Sie sich für einen Schleifstein aus Korund oder Siliziumkarbid entschieden haben, sollten Sie dann nicht mehr zum preiswerteren Modell greifen, wenn es nur um ein paar Euro geht. Meist rächt sich gerade diese Ersparnis, weil der preiswerte Stein zu grob oder uneben ist oder dauernd größere Partikel herausbrechen.
  5. Von diesen Schleifsteinen brauchen Sie zwei Stück für Ihre Schleifmaschine: Einen gröberen Stein zum Vorschleifen und einen feineren Stein für den Endschliff, bei einigen Sorten gibt es auch Kombinationssteine mit zwei Seiten.
  6. Nun müssen diese Steine fixiert werden, an einer Ecke eines (unempfindlichen) Tischs in Schleifrichtung. Das geht mit einem feuchten Küchenhandtuch oder einem zweifach gelegten Stück feuchter Küchenrolle, auch eine Teppichfixiermatte oder einige Gummistücke halten den Schleifstein an seinem Platz, eventuell erlaubt die Länge des Steins eine zusätzliche Fixierung mit einer Zwinge. Es gibt auch einige Halter aus dem Baumarkt, die zu Hilfe genommen werden können, und einige Ideen, eine Schleifsteinhalterung selbst zu bauen.

Anleitung zum Benutzen der selbst gebauten Schleifmaschinen

  1. Wenn der Schleifstein fixiert ist, sind Ihre Schleifmaschinen fertig. Denn ein anderes Geheimnis gibt es beim Schleifen nicht, als dass das Messer kontrolliert über den Schleifstein geführt wird. Sie haben mit der Fixierung beide Hände frei, das Messer kann sicher geführt werden, indem Sie mit einer Hand schleifen und mit der anderen Hand kontrollieren und den richtigen Kontakt von Messer und Stein herstellen.
  2. Der Stein wird nun mit der passenden Schleifflüssigkeit benetzt, neue Steine sollten Sie immer erst mit Wasser zuschleifen. Wenn sich Ihr Stein dabei schnell zusetzt, sollten Sie es mit Petroleum oder Schleiföl versuchen. Die Benetzung mit Schleifmittel wird während des Schleifens wiederholt, wenn der Stein trocken wird.
  3. Das Messer wird nun auf den Stein aufgesetzt, hierbei kommt es vor allem auf den richtigen Winkel an. Normale Küchenmesser werden bei einem Winkel von 10 bis 15 Grad geschliffen, Jagdmesser bei 15 bis 20 Grad und Haumesser bei 20 bis 25 Grad (je stärker die Beanspruchung, desto steiler der Winkel).
  4. Das Messer wird gleichmäßig über den Schleifstein geführt, die meisten Schleifer kommen mit einer Art schrägen Ziehen gut zurecht, indem sie das Messer im Bereich der Klinge ansetzen und dann in einem Bogen nach vorne und nach unten ziehen. Andere lassen ihr Messer lieber kreisen oder bewegen es sogar in Form einer Acht. Sie arbeiten sich nun von Grobschliff mit dem gröberen Schleifstein bis zum Feinschliff mit dem feinen Stein vor.
  5. Ganz zum Schluss sollte das Messer abgezogen werden, dazu wird es erst über einen Lederriemen gezogen, der mit Polierpaste eingerieben wurde, dann durch ein Hartholz und anschließend noch einmal über den Lederriemen.

Ärgern Sie sich nicht, wenn Ihr erstes Messerschleifen kein perfektes Ergebnis erbringt. Es dauert, bis man eine Schleifbewegung eingeübt hat, bei der der Winkel erhalten bleibt. Sie werden also ein wenig Geduld brauchen, und für die ersten Versuche sollten Sie auch nicht Ihr bestes Messer nehmen.

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