Alle Kategorien
Suche

Seelische Grausamkeit - eine Definition

Die Seele kann viel aushalten - aber irgendwann ist es vorbei.
Die Seele kann viel aushalten - aber irgendwann ist es vorbei. © Traumtaenzerin / Pixelio
Schon die beiden Worte sind schrecklich: seelische Grausamkeit. Jeder Mensch stellt sich wahrscheinlich etwas anderes darunter vor. Was aber sicher jeder versteht, ist, dass die Seele grausam behandelt wurde. Was wird darunter in der Psychologie verstanden?

Eine Erklärung der seelischen Grausamkeit

Seelische Grausamkeit ist für viele Psychologen und Psychiater nicht einfach zu erklären. Der Begriff Grausamkeit wird von Gewalt geprägt und derjenige, der sie ausübt, möchte in der Regel stark sein und Macht besitzen.

  • Was klar ist, ist, dass durch die seelische Grausamkeit Menschen beeinflusst werden. Sie verändern sich durch die Grausamkeiten und die Seele wird erheblich beschädigt.
  • Man kann auch psychische Gewalt sagen. Und dabei wird das Selbstwertgefühl erheblich zerstört. Es wird gedroht - zum Beispiel mit dem Tod. Meist gehen mit der psychischen Gewalt auch Erpressungen einher. Aber auch Psychoterror, wie beispielsweise Demütigen, Beleidigungen und ständige Kontrollen sind schwer zu ertragen. Hinzu kommt, dass keine Anerkennung und kein Respekt erfolgen.
  • Man mag es kaum glauben, aber die seelische Grausamkeit ist tatsächlich eine der häufigsten Form der Gewalt. Besonders schlimm wird es, wenn Kinder sie erleben.
  • Viele Kinder werden sexuell missbraucht oder misshandelt. Man kann es auch sexuelle Ausbeutung nennen.
  • Für viele Menschen ist es ein sehr unangenehmes Thema. Leider ist es auch nicht gut zu fassen und gerne schauen viele Menschen weg.

Psychische Qualen sind schwer zu ertragen

Leider werden die Folgen der seelischen Grausamkeit zusehends unterschätzt, auch von Ärzten. Denn es reicht nicht, wenn körperliche Verletzungen geheilt werden. Diese verheilen meist. Die Seele ist schwer beschädigt und manche Menschen kommen psychisch nicht mehr auf die Beine.

  • Die Folgen der seelischen Grausamkeiten können ständige Unruhe und Angst sein, Schuldgefühle und Isolation. Auch schwere Depressionen bis hin zum Selbstmord können auftreten.
  • Die Opfer werten sich selbst ab, können nicht mehr schlafen und haben mehr und mehr Albträume.
  • Es treten auch meist sogenannte psychosomatische Symptome auf, wie zum Beispiel Herz- und Kreislaufbeschwerden oder Magenprobleme. Es kann sein, dass viele Menschen so unter Spannung stehen, dass sie diese nur lösen können, indem sie sich selbst verletzen.
  • Die Opfer können auch das sogenannte Stockholmsyndrom entwickeln. Sie passen sich dem Gewalttäter an, damit sie überleben können. Die Welt da draußen empfinden sie eher als gefährlich, weil das Opfer nicht erkennen kann, wie der Täter auf die Reaktion der Außenwelt reagiert. Meist ist das auch der Grund, warum so viele Frauen bei ihren gewalttätigen Männern bleiben.

Das Opfer ist meist durch die seelische Grausamkeit ein Leben lang gestraft und kann niemals wieder Fuß fassen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Traumatherapien oder auch andere Psychotherapieformen nicht helfen.

helpster.de Autor:in
Iris Gödecker
Iris GödeckerIris ist in Westfalen geboren und hat lange im Gesundheitswesen gearbeitet. Heute ist sie als freie Autorin und ehrenamtlich in der Trauerhilfe tätig. Somit eine Expertin für die Kategorie Medizin und Familie.
Teilen: