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Sinnesleistungen - Informationen zur Orientierung bei Tieren

Die Sinnesleistungen ermöglichen ein Überleben der Tiere.
Die Sinnesleistungen ermöglichen ein Überleben der Tiere.
Viele Lebewesen orientieren sich in ihrer Umwelt mit ihren Sinnesorganen. Nicht alle nutzen als Leitsinn ihre Augen, es können auch die Ohren und die Nase diese Rolle übernehmen. So entstehen verschiedene Sinneswelten. Es ist sehr interessant, wie sich im Laufe der Evolution die Sinnesleistungen an die Lebensweise und den Lebensraum einzelner Spezies angepasst haben.

Sinnesleistungen innerhalb der Leitsinne kennenlernen

Über Ohren, Augen oder Geruch erhalten Lebewesen die unterschiedlichsten Informationen über ihren Lebensraum. Außerdem sind deren Sinnesleistungen der Lebensweise angepasst.  

  • Orientieren sich Tiere vorwiegend mit dem Sehsinn, werden Sie bemerken, dass diese oft große, nach vorn gerichtete Augen besitzen. Diese Augenstellung ermöglicht ihnen eine gute räumliche Wahrnehmung. So können Affen zielgerichtet Äste ergreifen, um in den Bäumen zu klettern. Eulen sind in der Lage, mit ihren lichtempfindlichen Augen Beute in der Nacht zu erspähen und zielgenau zu schlagen.
  • Große Ohrmuscheln sind oft ein Zeichen dafür, dass sich die Tiere vor allem mit dem Gehör orientieren und selbst ganz leise Geräusche wahrnehmen. Auch das Richtungshören wird durch die Größe der Ohren unterstützt. Sie sollten wissen, dass beispielsweise Katzen fünfmal kleinere Abstände zwischen zwei Schallquellen wahrnehmen als der Mensch und auch das Fiepen von Mäusen im Ultraschallbereich hören.
  • Wie Sie sicher wissen, können sich Hunde mithilfe des Geruchssinnes sehr gut orientieren. Eine lang gezogene Nasenregion ist oft ein Hinweis darauf, dass ein Tier gut wittern kann. 

Besondere Orientierungsmöglichkeiten der Tiere 

Viele Sinnesleistungen ermöglichen es den Tieren, in ihrer Umwelt zu überleben. Sie sind für das Finden von Beute und die Abwehr von Feinden von besonderer Bedeutung.

  • Als besondere Spezialisten sind die Fledermäuse einzuordnen, bei denen das Gehör der Leitsinn ist. Sie erkennen ihre Umwelt und finden ihre Beute durch das Echo von Ultraschalltönen, die sie selbst erzeugen.
  • Auch Delfine besitzen ein Sonarsystem, mit dessen Hilfe sie sich ein Geräuschbild der Umgebung machen können. Dafür werden Töne, von Ihnen auch "Klicke" genannt, erzeugt. Der erzeugte Schall breitet sich im Wasser aus und wird von Artgenossen, Beutetieren oder Hindernissen zurückgeworfen. Das Echo der Klicks wird vom Unterkiefer des Senderdelfins aufgefangen, zum Ohr sowie zum Gehirn weitergeleitet und dort ausgewertet. Ist die Umgebung sehr interessant, können bis zu 800 Klicks pro Sekunde erzeugt werden.
  • Die Augen der Insekten bestehen aus unterschiedlich vielen winzigen, sechseckigen Einzelaugen, die alle eine Linse besitzen. Man nennt diese Einzelaugen Facetten. Durch diesen Augenaufbau können die Tiere Hunderte bis Tausende Einzelbilder aufnehmen und zu einem Gesamtbild verknüpfen. 
  • Die Sinnesleistungen des Adlers werden auch durch Besonderheiten der Augen beeinflusst. Die Netzhaut, auf der ein Bild entsteht, hat beim Adler in mittlerer Position eine Vertiefung, die wie eine zusätzliche Vergrößerungslinse wirkt. So kann das Blickfeld näher herangeholt werden, wobei das Bild doppelt so groß erscheint. Dieser Vergrößerungsmechanismus funktioniert jedoch nur bei hellem Licht und hilft dem Adler, getarnte Beute wie beispielsweise Schneehasen, im Schnee zu erkennen.
  • Auch beim Vierauge, ein in den Flüssen Südamerikas lebendender Zahnkarpfen, wurde der Leitsinn durch den besonderen Aufbau des Auges den Lebensbedingungen angepasst. Da er ein Insektenjäger unter Wasser ist, seine Feinde jedoch aus der Luft kommen, teilten sich seine beiden Augen in zwei Hälften, einem Luft- und einem Wasserauge. Jede Hälfte besitzt eine eigene Pupille und eine eigene Netzhaut, die beiden Hälften teilen sich jedoch nur eine Linse. So ist es ihm möglich, unter Wasser Beute zu fangen und gleichzeitig im Luftraum nach Fressfeinden Ausschau zu halten.
  • Wie Ihnen der Name Thermometerhuhn schon verrät, benutzt das in Australien lebende Thermometerhuhn seinen Schnabel zum Messen der Temperatur. Es braucht diesen genauen Temperatursinn, weil es seine Eier auf besondere Weise ausbrütet. Das Männchen sammelt in einer Bodenvertiefung frische Pflanzenteile und legt so eine Art Komposthaufen an, in dem durch die Zersetzung der Pflanzenteile Wärme entsteht. Da für die Entwicklung der Küken in den Eiern eine Nesttemperatur von 33 Grad Celsius optimal ist, überprüft das Huhn mit dem Schnabel die Wärme. Bei zu niedriger Temperatur wird Nistmaterial dazugefügt, bei Überwärmung etwas aus dem Nest entfernt.
  • Das Grubenorgan ermöglicht der Klapperschlange, Beute in der Nacht aufzuspüren. Dieses liegt gut sichtbar zwischen den Nasenlöchern und den eigentlichen Augen, die nicht so gut sehen können. Das Grubenorgan ist ebenfalls ein Temperatursinnesorgan. Mit seiner Hilfe kann die Klapperschlange eine Maus, die 10 Grad Celsius wärmer als ihre Umgebung ist, noch aus 60 bis 70 Zentimeter Entfernung orten.
  • Die Sinnesleistungen der Fische erfolgen durch das Seitenlinienorgan, das aus kleinen, sichtbaren Poren an den Fischflanken besteht. Es handelt sich dabei um einen Ferntastsinn. Die Fische stellen damit Strömungen und Druckwellen fest, was ihre fast synchronen Bewegungen im Schwar erklärt.
  • Da Wasser im Gegensatz zu Luft Elektrizität gut leitet, machen elektrische Sinnesorgane bei wasserlebenden Tieren Sinn. So finden Sie beim Hammerhai eine quer liegende Antenne in seinem breitem Kopf, mit der er das Magnetfeld des Meeresbodens im Dunkeln zur Orientierung nutzen kann. Aber auch die winzigen elektrischen Impulse, die von jedem Lebewesen bei der Muskelbewegung oder vom Herzschlag ausgehen, werden registriert. So kann der Hai seine Beute auch am Meeresboden aufspüren, wenn diese sich vergraben hat.
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