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Sitzordnung bei der Konfirmation - so machen Sie es richtig

In der Kirche ist die Sitzordnung meist kein Problem.
In der Kirche ist die Sitzordnung meist kein Problem.
Machen Sie sich Gedanken wegen der Sitzordnung bei der bevorstehenden Konfirmation? Eines sollten Sie wissen: Eine strenge Regel kennt der moderne Knigge nicht. Das macht es nicht unbedingt einfacher, zu entscheiden, wo die Gäste sitzen sollen. Ein paar Tipps sind da sicher willkommen.

Sitzordnungen sind bei Tisch immer noch sinnvoll

In der Vergangenheit war die Sitzordnung von größter Bedeutung: Sie musste streng nach dem Rang der Gäste ausgerichtet sein. In der Mitte saß die Hauptperson, neben ihr saßen die Eltern und die Paten. Die restlichen Gäste wurden entsprechend ihrem Ansehen in der Familie platziert. Die Sitzordnung galt als Zeichen der Wertschätzung. Einen angesehenen Gast auf den falschen Platz zu setzen, kam einer Beleidigung gleich. Diese Anordnung der Gäste ist kaum noch verbreitet. Heute geht es dabei darum, dass alle ein angenehmes Fest haben. Auch sind neue Konstellationen im Familienleben zu berücksichtigen.

  • Die Hauptperson sitzt nach wie vor in der Mitte, sie soll von allen Gästen gleichermaßen gut zu sehen sein. Nahe beim Konfirmanden sollten die Eltern und die Taufpaten sitzen. Denkbar ist, dass Sie die Eltern rechts neben diesen setzen und die Paten links. Es bietet sich auch an, die Eltern rechts und links neben die Hauptperson zu setzen und neben diese die Paten. Achten Sie darauf, die beiden Großelternpaare im gleichen Abstand zum Konfirmanden zu setzen.
  • Bei Patchworkfamilien ist diese Anordnung problematisch, besonders wenn die leiblichen Eltern neue Partner haben. Der Konfirmand möchte Vater und Mutter nahe bei sich platzieren. Gleichzeitig besteht meist der Wunsch, auch die jeweiligen Paare nebeneinanderzusetzen. Die beste Lösung ist in diesem Fall, wenn die Paten neben dem Konfirmanden sitzen, neben den Paten der Vater und die Mutter der Hauptperson. Neben diesen sitzen dann die neuen Partner.
  • Sicher stellt sich auch die Frage, ob die neuen Partner der Eltern dabei sein sollten. In vielen Familien sind diese ein Elternteil der Halbgeschwister der Hauptperson. Bei der Konfirmation ist diese etwa 15 Jahre alt, die Halbgeschwister meist deutlich jünger. Es macht also Sinn, beide Elternteile der jüngeren Kinder einzuladen.
  • Neben der Gruppe aus Hauptperson, Eltern, eventuell neuen Partnern und Paten sitzen die Geschwister des Konfirmanden und daran anschließend in loser Reihenfolge die übrigen Verwandten. Damit alle entspannt feiern können, sollten Sie kleinere Kinder bei den Eltern sitzen lassen und größeren Kindern einen eigenen Bereich am Ende der Tafel einrichten.

Konfirmation in der Kirche 

In der Kirche sind nicht Sie der Gastgeber, sondern die Kirchengemeinde. Sie können also nicht völlig frei über die Sitzordnung verfügen. Der Konfirmand sitzt in der Regel in einer der vorderen drei Sitzbänke. Welcher andere Konfirmand neben ihm sitzt, entscheidet sich meist während des Konfirmationsunterrichts. Ob Konfirmanden und Konfirmandinnen im Wechsel oder getrennt sitzen, entscheidet der Pfarrer.

  • Erkundigen Sie sich im Vorfeld, wie viele Gäste an der Feier teilnehmen dürfen und welche Bänke für Sie und die Gäste reserviert sind. In den meisten Kirchen gibt es je Familie vier bis sechs Plätze für Gäste, direkt hinter den Konfirmanden. Wenn mehr Gäste an der Feier teilnehmen möchten, müssen sie sich mit einem nicht reservierten Platz im hinteren Bereich der Kirche begnügen.
  • Berücksichtigen Sie die Paten, denn dieser Teil der Feier hat religiösen Charakter. Setzen Sie die Paten neben die Eltern des Konfirmanden. Sie sind in diesem Zusammenhang die wichtigsten Gäste. Neben den Paten sitzen die Großeltern. Legen Sie die Sitzordnung im Vorfeld fest. Berücksichtigen Sie, dass die Gäste nacheinander in die Bankreihe gehen müssen und ein Wechsel der Plätze schwer möglich ist, wenn sich alle Personen darin befinden.
  • Sprechen Sie die Gäste vor der Kirche bereits an, um die Sitzordnung zu besprechen. Führen Sie die Gruppe zu der entsprechenden Bank und lassen Sie einen Gast nach dem anderen in die Reihe gehen.

Anmerkung: Bei Taufen und bei der Kommunion ist die Situation ähnlich. Sie können meist nur wenige Gäste mitbringen.

Vorbereitungen für die Feier im Restaurant

Hier sind Sie der Gastgeber. Sie bestimmen die Anzahl der Gäste und die Sitzordnung.

  • Stellen Sie eine Gästeliste zusammen. Üblicherweise nehmen die Eltern, die Paten, die Geschwister und die Großeltern an der Feier teil. Wenn Sie im größeren Kreis feiern wollen, bedenken Sie, dass Sie alle Verwandten des gleichen Verwandtschaftsgrads einladen sollten. Es wäre unhöflich, zum Beispiel nur einige Onkel und Tanten einzuladen und alle anderen Geschwister der Eltern nicht zu berücksichtigen.
  • Besprechen Sie mit heiklen Personengruppen die Sitzordnung. Es ist auch bei getrennt lebenden Eltern üblich, beide an der Feier teilnehmen zu lassen. Deren neue Lebenspartner müssen Sie nicht unbedingt einladen. Sofern ein entspannter Umgang zwischen allen Beteiligten möglich ist, sollten diese allerdings auch bei der Feier dabei sein.
  • Besichtigen Sie die Lokalität und legen Sie mit dem Wirt die Anzahl der Gedecke und die Anordnung der Tische fest. Bei größeren Gesellschaften hat sich ein "U" bewährt. Der Kopftisch, in der Mitte zwischen den beiden anderen Tischen, sollte fünf oder sieben Personen Platz bieten.
  • Skizzieren Sie den Tisch und markieren Sie die Sitze, um die Sitzordnung einzutragen. Der mittlere der fünf oder sieben Sitze ist dem Konfirmanden vorbehalten. Die anderen wichtigen Gäste kommen in dessen Nähe, wie oben bereits erwähnt.
  • Ordnen Sie die übrigen Gäste nach dem Verwandtschaftsgrad. Versuchen Sie, möglichst abwechselnd weibliche und männliche Gäste zu platzieren. Ehepaare müssen nicht zusammensitzen. Im Gegenteil, wenn Partner nicht zusammensitzen, kommen mehr Gespräche auf.  Zusammensitzende Paare neigen dazu, sich nur miteinander zu unterhalten und andere zu ignorieren.
  • Schreiben Sie Tischkärtchen und geben Sie diese mit dem Plan an den Wirt des Restaurants. Wenn Sie nach der Kirche eintreffen, sind schon alle Kärtchen an den Plätzen.
  • Begrüßen Sie die Gäste an der Tür mit einem Glas Sekt. Bieten Sie auch eine alkoholfreie Variante an. Bedanken Sie sich bei den Gästen für ihr Kommen mit einer kleinen Ansprache. Das gibt ihnen Gelegenheit, sich in Ruhe am Tisch zu orientieren. Bei größeren Gesellschaften sollten die Geschwister des Konfirmanden den Gästen helfen, den Platz zu finden. Alternativ können die Eltern des Konfirmanden diese Aufgabe übernehmen.

Mit diesen Tipps haben Sie keine Probleme, eine gelungene Feier zur Konfirmation zu gestalten. Sie können übrigens auch nur für die wichtigsten Plätze nahe beim Konfirmanden eine Sitzordnung festlegen und den übrigen Gästen erlauben, sich selbst einen Platz zu suchen.

 

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