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Skispringen: Messung - so wird sie vorgenommen

Die Skischanze in Oberstdorf gehört mit zur traditionellen Vierschanzentournee im Skispringen.
Die Skischanze in Oberstdorf gehört mit zur traditionellen Vierschanzentournee im Skispringen. © Berchtold / Pixelio
Skispringen ist eine der beliebtesten Wintersportarten, die es gibt. Es wird ausgiebig im Fernsehen übertragen und die Top-Springer erhalten einen relativ großen Bekanntheitsgrad. Die Messung der Weite ist elementar bei dieser Sportart.

Die Messung der Weite beim Skispringen ist sehr wichtig

Die Wintersportart Skispringen gehört bereits seit einigen Jahren zu den Sportarten, die im Winter am häufigsten übertragen werden. Bestimmte Sprungwettbewerbe haben auch einen traditionellen Wert erhalten im Laufe der Jahre, so zum Beispiel die Vierschanzentournee und das dazugehörige Neujahrsspringen. Eines der elementarsten Dinge beim Skispringen ist die Messung der Weite. Diese wird mit einer speziellen Methode vorgenommen.

  • Beim Skispringen misst man die Weite des Sprunges mithilfe einer sogenannten Videoweitenmessung. Bei dieser Methode wird die Weite durch Standbilder von einer Videokamera gemessen.
  • Auf dem Standbild der Kamera wird eine sogenannte Weitenlinie hochgerechnet. Diese setzt sich aus unterschiedlichen Messpunkten zusammen. Die Weite kann auf diese Weise bis auf einen halben Meter genau gemessen werden.
  • Wenn einmal das System zur Videomessung ausfällt, wird die Messung von einer Gruppe von Weitenrichtern vorgenommen. Die Weite zu ermitteln ist sehr wichtig für die Weitennote. Diese ist ein Teil der Errechnung der Gesamtpunktzahl für einen Sprung.
  • Für die Weitennote wird ein Messpunkt festgelegt, der sogenannte K-Punkt. Von diesem Punkt aus wird die Entfernung gemessen, die der Springer in der Aufsprungbahn im geneigten Zustand zurücklegt. Der K-Punkt dient dabei als gedachtes Maßband, welches von der Grundkante des Schanzentisches ausgeht. Beim Springer selbst wird die Fußmitte beim Telemark genutzt.

So wird die Messung der Weite für die Punktevergabe beim Skispringen genutzt

Die Messung der Weite ist ein wichtiger Bestandteil für die Gesamtpunktzahl eines Skisprungs. Sie fließt mit in die Weitennote ein, welche wiederum in die Gesamtnote einfließt.

  • Die Weitennote wird mithilfe des K-Punktes gemessen. Für jeden Sprung wird eine bestimmte Anzahl an Punkten vergeben. So erhält ein Springer für einen Sprung genau auf den K-Punkt 60 Weitenpunkte. Pro Meter unter oder überhalb dieses Punktes werden entweder Punkte aufgerechnet oder abgezogen. Standardmäßig sind dies bei Großschanzen 1,8 Punkte und bei Flugschanzen 1,2 Punkte.
  • Die Gesamtnote wird dann mittels einer Rechnung erarbeitet. Hierfür dient als Beispiel ein K-Punkt von 120. Angenommen, ein Springer springt 140 m. Dann werden auf die 60 Punkte des K-Punktes die 140 m minus 120 für den K-Punkt gerechnet, also in etwa 60+ (140 - 120). Dann wird dies noch mit 1,8 malgenommen, weil dies dem Punkt für Großschanzen entspricht, sodass die Rechnung vollständig so aussieht: 60 + (140 - 120) * 1,8. Das Ergebnis sind dann 96 Punkte.
  • Damit nun die vollständige Punktzahl ermittelt werden kann, kommt zur Weitennote noch die Haltungsnote. Diese wird von einer Gruppe Punktrichter vergeben. Sie setzt sich zusammen aus den Kriterien Flug, Landung und Ausfahrt. Die Idealwertung beträgt hierbei 20. In jedem Kriterium werden dann für die Fehler Null bis Fünf Punkte in 0,5er-Schritten abgezogen. Lediglich im Kriterium Ausfahrt werden bis zu sieben Punkte abgezogen. Die höchste und niedrigste Punktzahl werden gestrichen, also kann ein Springer höchstens 60 Punkte erhalten.
  • Wenn nun ein Springer die Haltungsnote 50 erreicht, dann wird diese zu den 96 Punkten der Weitennote gezählt und man erhält die Gesamtpunktzahl von 146.

Beim Skispringen kommt der Messung der Weite also eine sehr wichtige Bedeutung zu, da diese mitunter entscheidend für die Gesamtnote ist.

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