Alle Kategorien
Suche

Sturzangst beim Klettern überwinden

Ist die Sturzangst besiegt, steht dem Gipfelsturm nichts im Weg.
Ist die Sturzangst besiegt, steht dem Gipfelsturm nichts im Weg.
Klettern könnte so ein schöner Sport sein, wenn da nicht die Höhe wäre - dieser Gedanke geht so manchem Anfänger und selbst erfahrenen Kletterern durch den Kopf, wenn sie am Fuß einer Wand stehen. Oftmals ist es aber nicht die Höhe an sich, sondern die Gefahr zu stürzen, die Sorgen bereitet. Glücklicherweise gibt es Methoden, die Sturzangst beim Klettern zu überwinden.

Was Sie benötigen:

  • Sicherungspartner
  • einfache, gut abgesicherte Route
  • überhängendes Gelände

Vertrauen ist das A und O beim Klettern

Beim Klettern etwas Angst zu verspüren, ist normal, schließlich ist der Mensch nur bedingt dafür gemacht, in großen Höhen an kleinen Griffen zu hängen. Wenn Sie erfolgreich an Stein oder Plastik unterwegs sein wollen, müssen Sie jedoch lernen, mit diesem beklemmenden Gefühl umzugehen. Gelingt Ihnen das nicht, übernimmt es die Kontrolle und steht Ihnen schließlich im Weg.

  • Als Anfänger muss man sich zuerst einmal an die Höhe gewöhnen. Dazu reicht es meist schon aus, immer wieder in die Wand zu steigen und sich in leichten Routen nach oben zu arbeiten. Mit der Zeit fühlt man sich dabei immer wohler.
  • Unangenehme Situationen tauchen schließlich nur noch dann auf, wenn man das Gefühl hat, einen Griff nicht richtig halten zu können. In diesen Momenten setzt die Sturzangst ein, was verhindert, dass man weiter greift und sich so selbst aus der schwierigen Lage befreit. Um dem zu entgehen, sollten Sie schon frühzeitig Vertrauen in das Sicherungsmaterial gewinnen. Dazu reicht es aus, sich beim Top-Rope-Klettern noch in Bodennähe immer mal wieder in den Gurt zu setzen und die Hände von der Wand zu nehmen.
  • Damit ist bereits der erste Schritt im Kampf gegen die Sturzangst getan, da man erstens erfährt, dass man sich auf Gurt und Seil verlassen kann, und zweitens bereits erste Ministürze erlebt werden. Schließlich sackt man auch bei straff gezogenem Seil aufgrund der Seildehnung etwas durch.
  • Fühlen Sie sich in dieser Situation sicher, können Sie beginnen, sich etwas "dynamischer" ins Seil zu setzen. Lassen Sie dazu einfach die Griffe los, wenn das Seil nicht ganz eingezogen ist. Dadurch fallen Sie etwas tiefer, bevor die Sicherung greift. Natürlich sollten Sie dabei als Anfänger mit Top-Rope gesichert sein und diese Übung in jedem Fall mit dem Sichernden am Boden abgesprochen haben.

Sturzangst überwinden für Fortgeschrittene

Wenn Sie die Top-Rope-Kletterei bereits hinter sich gelassen und mit dem Vorstieg begonnen haben, ist es um so wichtiger, die Sturzangst unter Kontrolle zu bringen. Eine bewährte Übung dafür ist die Clip-Drop-Methode, die am besten in einer Kletterhalle mit leicht überhängenden Routen trainiert werden kann. Sie erinnert an die bereits oben beschriebene Eingewöhnung, schließt aber den Vorstieg mit ein. 

  1. Suchen Sie sich zuerst eine Route, die Sie problemlos im Vorstieg klettern können und steigen Sie mindestens bis zur dritten Sicherung vor. Ab dieser Höhe sind Bodenstürze eigentlich ausgeschlossen. Damit kann das Sturztraining beginnen.
  2. Klettern Sie nun so weit, dass die nächste Sicherung etwa auf Bauchhöhe liegt, und klippen Sie das Seil ein. Lassen Sie anschließend Ihren Griff los. Dadurch kommt es zu einem ersten sehr kleinen Sturz.
  3. Steigen Sie wieder in die Route ein, um zur nächsten Sicherung zu klettern, die nun etwa auf Brusthöhe liegen sollte, wenn Sie das Seil einhängen. Dadurch wird der anschließende Fall etwas länger.
  4. Diese Übung wiederholen Sie bei jedem Sicherungspunkt, bis Sie am Ende der Route angekommen sind. Dabei können Sie das Seil nach und nach etwas früher einhängen, um immer weitere Stürze zu absolvieren. Mit der Zeit gewöhnen Sie sich so an das Fallen und lernen, wie Sie sich verhalten müssen. Sturzangst sollte so schon nach einigen Durchgängen ein wesentlich kleineres Problem sein.
Teilen: