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Tarifvertrag im Transportgewerbe - Hinweise

Lkw-Fahrer sind keine Großverdiener.
Lkw-Fahrer sind keine Großverdiener.
Für das gesamte Transportgewerbe in Deutschland existiert kein einheitlicher Tarifvertrag. Vielmehr gibt es zahlreiche Tarifverträge in den unterschiedlichen Tarifbezirken, sodass die Löhne im Transportgewerbe unterschiedlich ausfallen. Nicht alle Betriebe zahlen zudem einen tariflichen Lohn.

Je nach Region können die Tariflöhne im Transportgewerbe sehr unterschiedlich ausfallen. Ausgehandelt wird ein Tarifvertrag von den jeweils zuständigen Tarifvertragsparteien.

Einen Tarifvertrag im Transportgewerbe aushandeln

  • In Nordrhein-Westfalen beispielsweise werden die Tarifverträge in der Speditions-, Logistik- und Transportwirtschaft auf Arbeitgeberseite u.a. vom Arbeitgeberverband für Verkehrswirtschaft und Logistik e.V., auf Arbeitnehmerseite vom zuständigen Landesbezirk von ver.di e.V. ausgehandelt. Ab dem 1. Juni 2013 wurde hier beispielsweise eine Lohnerhöhung um 2,8 Prozent ausgehandelt.
  • Ein Lkw-Fahrer kann je nach Region und geltendem Tarifvertrag auf einen sehr unterschiedlichen Stunden- und Monatslohn kommen. In den westlichen Bundesländern sind die Tariflöhne dabei im Schnitt höher als in den östlichen Bundesländern. 
  • So kann in Bayern ein Stundenlohn von um die elf Euro und ein Monatslohn von ca. 2000 Euro erzielt werden, bei einer mehr als durchschnittlichen monatlichen Arbeitszeit kann dieser jedoch auch höher liegen. In Sachsen und Sachsen-Anhalg sind es hingegen bei einer durchschnittlichen monatlichen Arbeitszeit von ca. 160 Stunden kaum mehr als 1200 Euro brutto.
  • Wenig im Verhältnis zur tatsächlichen geleisteten Arbeit verdient auch derjenige, der sich an Lkw-Fahrer auf einen pauschalen Monatslohn einlässt - denn damit sind sämtliche Zeiten und Mehrarbeit abgegolten. Wer lange im Stau steht und erst später ins Wochenende kommt, bekommt daher nicht mehr Geld.

Trucker verstehen sich oft als Einzelkämpfer

  • Viele Lkw-Fahrer lieben das Leben auf der Straße und üben ihren Beruf im Transportgewerbe fast wie eine Berufung aus. Das Freiheitsgefühl führt jedoch auch dazu, dass sich viele Trucker nicht gewerkschaftlich organisieren, was die mögliche Macht der Gewerkschaften als Tarifvertragsparteien schmälert.
  • Sind Tarifverträge nicht für allgemein verbindlich erklärt worden, gelten sie zudem nur für die der Tarifbindung unterliegenden Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Daher wird im Speditionsgewerbe ohnehin nicht überall ein Tariflohn gezahlt.

In der Speditions- und Logistikwirtschaft gilt eine Fülle unterschiedlicher Tarifverträge. Ein Lkw-Fahrer in Baden-Württemberg verdient daher im Schnitt deutlich mehr als ein Fahrer in Sachsen oder Sachsen-Anhalt.

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