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Tauwurm züchten - so gelingt`s

Tauwürmer züchten ist nicht so einfach.
Tauwürmer züchten ist nicht so einfach.
Der Tauwurm (Lumbricus terrestris) ist mit seinen fast 30 Zentimetern Körperlänge und kräftigem Leib ein wahrer Riese unter den Regenwürmern. Das Züchten von Tauwürmern ist zwar nicht ganz so einfach wie bei den Mistwürmern, aber es lohnt sich aus finanziellen Gründen, wenn Sie einen hohen Bedarf an Tauwürmern haben. Um Ihnen einen erfolgreichen Start in die Zucht zu gewährleisten, zeigt Ihnen dieser Artikel auf, was Sie beim Züchten beachten müssen, wie Sie den Tauwurm unterbringen und womit Sie Ihre Wirbellosen füttern.

Was Sie benötigen:

  • Tauwürmer
  • Plastikbehälter
  • Torf
  • Kalziumkarbonat
  • pH-Teststreifen
  • destilliertes Wasser
  • Kaffeesatz
  • Pellets
  • Haferflocken
  • Laub

Tauwürmer sind auch noch unter den Bezeichnungen Aalwurm und kanadischer Tauwurm (Canadian Nightcrawler) bekannt. Die ersten Würmer können Sie im Aquaristikladen kaufen. Mit Sorgfalt und viel Geduld wird es Ihnen gelingen, Tauwürmer zu züchten.

Das müssen Sie bei einem Tauwurm beachten

  • Einen Tauwurm erkennen Sie optisch an der Länge, aber auch an dem roten Vorderteil, der Körper wird nach hinten hin immer heller. Das dicke Band um den Köper wird Sattel genannt, es markiert die Geschlechtsreife des Tauwurmes und ist zudem ein wichtiger Teil bei der Fortpflanzung. Tauwürmer sind hermaphroditisch, das heißt zweigeschlechtlich, es ist also nicht nötig, beim Kauf das Geschlecht zu unterscheiden.
  • Die Tauwürmer tauschen in der 69er-Stellung Samen aus, nach einer Stunde voller Schleim sind beide Tiere tragend. Getragen werden die befruchteten Eizellen in einer harten Schale um den Sattel in Nährflüssigkeit. Diese Hülle wird abgestreift und bildet den Kokon. 
  • Das Hauptproblem beim Tauwurmzüchten ist die Tatsache, dass die Kokons ein halbes bis ein Jahr zum Schlüpfen benötigen und ein Tauwurm ein Jahr bis zur Geschlechtsreife braucht. Nicht nur in dieser Zeit stellen die Tauwürmer recht hohe Ansprüche an ihre Umgebung beziehungsweise an die Erde.
  • Da Sie als Züchter für mehrere Generationen sorgen möchten, müssen Sie für die Regenwürmer ein annehmbares Zuhause mit geeigneter Bodenbeschaffenheit und ausgeglichener Temperatur schaffen, sonst bleibt der Zuchterfolg einfach aus.

Der Behälter für das Züchten der Aalwürmer

  • Die Züchtung eines Tauwurms gelingt Ihnen nur in einem dunklen Raum, denn UV-Licht ist tödlich für die Tiere, und wenn es dort nicht zu Temperaturen unter 5 °C kommt, denn bei kalten Temperaturen werden die Kaltblüter sich nicht fortpflanzen wollen. Am geeignetsten ist ein beheizter Keller oder eine fensterlose Abstellkammer in Ihrer Wohnung. Die Zimmertemperatur darf bis zu 25 °C betragen.
  • Als Zuchtbehälter eignet sich ein lichtundurchlässiger 63-Liter-Plastikbehälter mit Maßen von etwa 71 x 40 x 30 cm, in dessen Boden Sie mehrere kleine Löcher bohren, damit sich durch die Feuchtigkeit der Erde kein Schimmel bildet. Fangen Sie austretende Flüssigkeit auf. 
  • Befüllen Sie den Behälter mit Torfmull bis 5 cm an die Oberkante und bewässern Sie ihn gut mit destilliertem Wasser, er darf aber nicht zu nass werden. Lassen Sie das Wasser einige Zeit einziehen, nehmen Sie eine Handvoll Torfmull und pressen Sie ihn zusammen. Tröpfeln nur ein paar Tropfen hervor, ist die Mischung gelungen.
  • Der pH-Wert ist äußerst wichtig für das Züchten von Tauwürmern, er sollte bei 6,5 liegen und niemals unter 6 oder über 7 geraten. Zum Kontrollieren drücken Sie einen pH-Teststreifen auf den Torfmull, bis er vollgesogen ist, und lesen Sie den Wert ab. Um einen pH-Wert von 6,5 zu erreichen, mischen Sie, wenn nötig, teelöffelweise Kalziumkarbonat hinzu, das Sie in jeder Apotheke erhalten.
  • Setzen Sie nun die Tauwürmer auf die Erde und lassen Sie sie einkriechen. Einen Tauwurm, der nicht in die Erde verschwindet, müssen Sie aussortieren.
  • Alle zwei Monate muss der Torfmull erneuert werden, sammeln Sie die Tauwürmer vollständig heraus und bringen Sie die neue Befüllung erst auf den pH-Wert von 6,5, bevor Sie die Würmer einsetzen. Steigt durch erfolgreiches Züchten die Anzahl der Tauwürmer, dann setzen Sie einen Teil in einen eigenen, wie oben beschriebenen Behälter, damit Sie weiter züchten können.
  • Halten Sie den Torf immer bei dem pH-Wert 6,5 und befeuchten Sie die Erde, wenn sie austrocknet, aber seien Sie vorsichtig beim Bewässern, kommen die Würmer hoch oder haben Knubbel am Körper, verwenden Sie zu viel Wasser.

Füttern müssen Sie die Tauwürmer nach dem Einrichten des Behälters oder dem Erneuern erst nach einer Woche.

Mit dem richtigen Futter einen Tauwurm züchten

  • Streuen Sie Ihrem Tauwurm das Futter nicht über den gesamten Torf, sondern bilden Sie einen länglichen Haufen. Füttern Sie erst nach, wenn alles gefressen wurde. Je höher die Raumtemperatur, desto höher der Futterbedarf des Tauwurms.
  • Füttern Sie am besten ungedüngte Pflanzenteile und altes Laub. Auch der bei Regenwürmern heißgeliebte Kaffeesatz darf nicht fehlen, häufen Sie den erkalteten Kaffeesatz in der Mitte des Behälters auf. Darauf geben Sie Pellets für Nagetiere. Die Pellets zerfallen durch die Feuchtigkeit zu einer Art Brei. Haferflocken bilden ein gutes Kraftfutter für das erfolgreiche Züchten der Tauwürmer, streuen Sie einige Flocken über den Haufen.
  • Die Tauwürmer werden von den Seiten und von unten alles wegfressen, bleibt nur eine Sorte Futter übrig, wissen Sie, was Ihre Gourmets nicht mögen.
  • Die richtige Menge des Futters ermitteln Sie durch Beobachten, denn sie wird durch die Anzahl der Tauwürmer, mit denen Sie züchten, bestimmt.

Gefahr droht Ihnen beim Tauwurmzüchten vom Tausendfüßler, dem natürlichen Todfeind.

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