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Tiefe Stimme trainieren - so gelingt's

In Gesprächen vermittelt eine tiefe Stimme Autorität.
In Gesprächen vermittelt eine tiefe Stimme Autorität.
Die Stimme ist emotional gefärbt wie das Gesicht. Worte können gelogen sein, die Stimme verrät, ob man fröhlich ist, gesund, schlecht gelaunt oder krank. Sogar ein Lächeln wird durch die Stimme hörbar. Eine tiefere Stimme klingt angenehmer, sympathischer, wärmer als eine hohe, piepsige. Mit ihr findet man eher Zugang zu anderen Menschen, kann sich behutsamer in ihre Welt, ihre Bedürfnisse vortasten. Das ist nicht nur im Privatleben angenehm, sondern in vielen Berufen von großem Nutzen.

Was Sie benötigen:

  • täglich etwas Zeit zum Trainieren
  • CD mit einfachen Liedern zum Mitsingen
  • Buch oder Zeitung zum Vorlesen
  1. Immer wieder hört man Äußerungen, dass Menschen mit ihrer Stimme nicht zufrieden sind. Das bezieht sich nicht nur auf ihre Singstimme, sondern auch auf die Sprechstimme. Sie beneiden dann jede zweite Zarah Leander, obwohl ihr Gesicht, ihre ganze Persönlichkeit gar nicht zu einer solch tiefen Stimme passen würde.
  2. Man kann aber ein wenig die Tonlage/Stimmlage trainieren, ohne gleich ein anderer Mensch werden zu wollen. Eine etwas tiefere Stimme vermittelt Sicherheit, Erwachsensein, Kompetenz, Autorität. Das ist ganz besonders im Beruf wichtig.
  3. Ein solches Training befasst sich mit Atemtechnik, Stimmlage, Stimmklang (Resonanz), Kraft, Laufstärke, Ausdauer und Ausdruck Ihrer Stimme. Ein gutes Kompletttraining bekommen Sie bei einer Sprechtherapeutin/Logopädin in Einzel- oder auch Gruppensitzungen. Das ist allerdings nicht gerade billig. Ein Chor kann aber ebenfalls nützlich sein.

Anleitung, um eine tiefe Stimme zu trainieren

  1. Führen Sie bewusst die Bauchatmung durch. Ermitteln Sie Ihre jetzige Stimmlage, gehen Sie davon  2-3 Töne tiefer und beginnen Sie, in dieser Tonhöhe zu Beginn täglich wenigstens 1 Stunde nicht zu sprechen, sondern jegliche Kommunikation zu singen. Es wird Ihnen anfangs ein wenig albern vorkommen, aber es ist wirksam. Führen Sie eine Unterhaltung singend, lesen Sie singend die Zeitung vor. Nicht von heute auf morgen, aber im Laufe der Zeit wird Ihnen diese tiefere Stimmlage zur Gewohnheit werden.
  2. Legen Sie bei längeren Autofahrten eine CD ein, deren Lieder Sie mitsingen können. Erfinden und übernehmen Sie dazu eine zweite, tiefere Stimme. Es kommt nicht auf die Schönheit des Gesanges an, sondern auf die Tonhöhe. Wenn Sie nicht singen wollen, rezitieren Sie eben Gedichte aus der Schulzeit oder sprechen Sie deutlich betont, klangvoll und bewusst tiefer als sonst mit sich selbst. Erzählen Sie laut vor sich hin, was Sie draußen sehen.
  3. Eine gute Sprechübung in Verbindung mit einem Atemtraining ist folgender Zungenbrecher: „Wir Wiener Waschweiber würden weiße Wäsche waschen, wenn wir wüssten, wo weiches, warmes Wasser wäre.“ Das „W“ am Wortanfang wird länger angehalten, die Stimmlage sinkt automatisch, je weniger Luftvorrat Sie haben.
  4. Haben Sie durch die Häufigkeit Ihres Sprechtrainings Erfolg erzielt, ist ein tägliches Training von 3-5 Minuten ausreichend. Das Gehirn benötigt diese täglichen Impulse, um sich an die tiefere Stimme zu gewöhnen.

Darauf müssen Sie achten, wenn Sie die tiefe Stimme trainieren

  1. Versuchen Sie nicht mit aller Gewalt, Ihre Stimme gleich um eine Oktave oder gar noch mehr zu vertiefen. Das würde eine deutliche Überanstrengung der Stimmbänder bedeuten.
  2. Abgesehen davon, dass ein solcher Versuch kaum Erfolg hätte, würden Sie Gefahr laufen, Stimmbandknoten (Verdickungen und unter Umständen Knötchen auf den Stimmbändern) zu bekommen, die dann wiederum durch eine Therapie (Veränderung des falschen Stimmgebrauchs) geheilt werden müssten.
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