Alle Kategorien
Suche

Unterschied zwischen Tag- und Nachtfalter - einfach erklärt

Taubenschwänzchen am Tag - ein Nachtfalter
Taubenschwänzchen am Tag - ein Nachtfalter
Nachtfalter fliegen in der Nacht und die Tagfalter dann, wenn wenn es hell ist. Aber so einfach ist das leider nicht, denn manche Schmetterlinge halten sich nicht an diese Regel. Ihr Äußeres zeigt jedoch Unterschiede, die hier kurz erklärt sein sollen.

Einige Nachtfalter können Sie sogar zur Mittagszeit beobachten und dennoch gehören diese nicht zu den Tagfaltern. Neben den anatomischen Unterschieden zwischen den beiden Schmetterlingsgruppen gilt die einfache Regel: Alles, was nicht zu den Tagfaltern gehört, wird bei den Nachtfaltern eingeordnet.

Anatomische Unterschiede der Schmetterlinge

  • Wenn Sie unsicher sind, was Sie gerade für ein Tier beobachten, achten Sie auf die Fühler der Schmetterlinge. Die der Tagfalter sind vorne keulenförmig verdickt und am Ende abgerundet. Nachtfalter dagegen haben spitz endende Fühler. Sie sind entweder einfach fadenförmig oder besonders bei männlichen Tieren wie eine Feder gestaltet oder ähneln einem Fächer.
  • Ein weiterer Unterschied liegt im Körperbau. Tagfalter kommen schlank daher, sie wirken eher filigran, wogegen der Körper der nächtlich fliegenden oft breiter und deutlicher behaart ist. Sie wirken flaumig, sind oft braun, grau oder anders unscheinbar gefärbt und fallen auf diese Art gut getarnt selten auf.
  • Wenn Sie nun glauben, jeder farbenfrohe Schmetterling ist ein Tagfalter, so ist dies dennoch ein Irrtum. Viele Vertreter der Nachtaktiven schmücken sich mit Farben und prachtvollen Mustern. Unter den Bärenspinnern (Arctiinae) können Sie gleich mehrere wunderschöne Arten entdecken.
  • Ihre bunte Flügelpracht verstecken Tagfalter in Ruhestellung, indem sie die Flügel über dem Körper aneinander klappen. Dann sehen Sie nur noch die meistens zur Tarnung unscheinbar gefärbte Unterseite. Im Unterschied dazu können Sie bei Nachtfaltern die Farben und filigran gestaltete Musterung oft auch in Ruhestellung bewundern. Sie halten ihre Pracht oft zur Seite abgespreizt oder nur flach über dem Rücken abgelegt.
  • Wer beim Begriff "Motten" an kleine, unscheinbare, aber außerordentlich lästige …

Nachtfalter - einige Beispiele

  • Zu den Nachtfaltern gehören zahlreiche kleine Schmetterlingsarten. Sie sind als Schädlinge gefürchtet, so wie unsere Kleidermotte oder auch solche, die gerne unsere Lebensmittel befallen. Die Larven dieser Tiere richten nicht nur Fraßschäden an, sondern hinterlassen zum Beispiel im Mehl Kot und Gespinste, sodass es unbrauchbar wird.
  • Umgangssprachlich werden alle nachtaktiven Schmetterlinge einfach als Motte bezeichnet. Es ist auch ein Irrtum, anzunehmen, alle diese Tiere stünden in enger Verwandtschaft zueinander. Aus der Sicht der Systematiker sind manche Familien enger mit den Tagaktiven verwandt, als mit anderen ebenfalls nachts umherfliegenden Arten.
  • Bekannte Familien, die zu den Nachtfaltern gehören, sind Spinner, Spanner, Schwärmer, Glucken, Eulenfalter, Prozessionsspinner oder auch Widderchen. Die meisten leben vom Nektar der Blüten, nehmen auch Tau auf oder Pollen. Viele haben sich als Raupe einen enormen Futtervorrat angefressen, von dem sie als adulter (ausgewachsener) Schmetterling zehren. In der Entwicklung vom Ei, über Raupe, Puppe bis zum Schmetterling gibt es zwischen den beiden genannten Gruppen keinen Unterschied.
  • Ein Nachtfalter, der im negativen Sinne in den letzten Jahren Schlagzeilen machte, ist der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea). Befällt er in Massen eine Eiche, so kann diese von ihm komplett kahl gefressen werden. Schlimmer noch sind winzige Haare, die sich mit Widerhaken versehen an den Raupen befinden und bei Mensch und Tieren zu starken Allergien führen können. 

Nachtaktive Falter, die tagsüber fliegen

  • Ausnahmen bestätigen die Regel, das ist auch bei Schmetterlingen nicht anders. Es gibt einige interessante Arten, die immer wieder auch zur Mittagszeit unterwegs sind. 
  • Einem kleinen Kolibri ähnlich ist zum Beispiel das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum). Es wandert in den warmen Monaten aus dem Mittelmeerraum bei uns ein. Wenn Sie Glück haben, können Sie beobachten, wie der Falter ähnlich einem Kolibri im Flug vor einer Geranienblüte "steht", um dort mit seinem langen Saugrüssel den Nektar aufzusaugen. Taubenschwänzchen gehören in die Gruppe der nachtaktiven Schwärmer. Beobachten können Sie ihn jedoch auch am Tag.
  • Ebenfalls von morgens bis zum Abend können Sie die meisten Arten der Widderchen (Zygaenidae) beobachten. Sie sind oft schwarz und rot gepunktet gefärbt, daher auch ihr Zweitname Blutströpfchen), sitzen gerne auf Disteln im Magerrasen und können der Dunkelheit nichts abgewinnen. Auch von künstlichen Lichtquellen lassen sie sich nachts selten anlocken. Bei den meisten Nachtfaltern gelingt dies jedoch. 
  • Der Mond dient den nachtaktiven Tieren zur Orientierung. In unserer künstlich beleuchteten Umwelt regieren die Tiere dann nicht auf den scheinbar schwachen Mond, sondern auf stärker wirkenden Lichtquellen wie Straßenlaternen oder Autoscheinwerfer. Daher kommt der Begriff Lichtverschmutzung. Es ist das unerwünschte Wirken von künstlichem Licht auf Tiere und Pflanzen. Nachtfalter sind im Unterschied zu den tagaktiven Schmetterlingen hier besonders gefährdet.
Teilen: