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Verallgemeinerungen in der Alltagssprache vermeiden

Präzise Sprache ist ein gutes Kommunikationsmittel.
Präzise Sprache ist ein gutes Kommunikationsmittel.
Nie, niemals, alle, immer, überall - kleine Wörter führen in der Alltagssprache dazu, Sachverhalte unangemessen zu verallgemeinern. Mit sogenannten Generalisierungen beschreiben Sie einen Sachverhalt nicht präzise, sondern "verschleiern", was Sie meinen. Sie drücken sich unklar aus, wo Sie den berühmten Tacheles reden könnten.

Vielleicht ist Ihnen in einer Besprechung oder in einem Meeting schon einmal der leidgeplagte Satz durch den Kopf gefahren: "Nie werden meine Ansichten beachtet." Vielleicht haben Sie dies sogar laut gesagt - mit dem Ergebnis, dass sich keiner der Anwesenden angesprochen fühlte. Wenn Sie sich zu verallgemeinernd äußern, ist es schwer zu verstehen, wen Sie ansprechen wollen oder was Sie meinen.   

Wirkung sprachlicher Verallgemeinerungen

Sprache ist nicht nur Ausdruck des Bewusstseins, sondern prägt umgekehrt auch das Bewusstsein. Sprachliche Verallgemeinerungen werden sowohl in der gesprochenen Sprache als auch in Selbstgesprächen oder der berühmten "inneren Stimme" verwendet. 

  • Wenn Sie in Verallgemeinerungen zu sich selbst sprechen, prägt dies daher Ihr Bewusstsein bzw. Ihre Wahrnehmung der Welt. Sagen Sie sich, dass Ihnen nie jemand zuhört, werden Sie kaum noch damit rechnen, dass dies einmal anders sein könnte.
  • Den verallgemeinernden Satz, dass Ihre Ansichten nie beachtet werden, können Sie mit bestimmten Fragen auflösen. Fragen Sie sich, wer Ihre Ansichten nicht beachtet oder beachtet hat, und wann dies geschieht oder geschehen ist. 

Präzise Sprache hilft gegenseitigem Verständnis

Haben Sie in einer Besprechung das Gefühl, dass Ihre Meinung übergangen wird, sollten Sie sich Gehör verschaffen. Tun Sie das in zu verallgemeinernder Sprache, besteht die Gefahr, dass sich niemand angesprochen fühlt. 

  • Drücken Sie sich präziser aus, ist ein gedankliches Ausweichen für die Anderen schwieriger. Ein Beispiel für eine präzisere Äußerung ist: "Ich habe jetzt zweimal erwähnt dass, ... . Herr Müller und Herr Meier haben dazu den Kopf geschüttelt. Was genau meinen Sie damit? Und was meinen die Anderen zu meinen Vorschlägen?" Indem Sie Herrn Müller und Herrn Meier benennen, können sich diese schlechter aus der Affäre ziehen.
  • Zudem äußern Sie nicht den allgemeinen Vorwurf, dass niemand zuhört, sondern bitten um konkrete Äußerungen und damit um das, was Ihnen fehlt: Feedback zu Ihrer Ansicht. Eine direkte Aufforderung zu ignorieren, ist für die Beteiligten schwieriger, als einen allgemeinen Vorwurf schweigend "auszusitzen".

Nicht in Pessimismus versinken

  • Eine verallgemeinernde innere Stimme führt eher zu einer pessimistischen Grundhaltung - zumindest dann, wenn die jeweiligen Sätze negativ gefärbt sind. Der innerlich gesprochene Satz, dass gerade etwas nicht geklappt hat, hat eine andere Wirkung, als wenn Sie sich damit beschimpfen, dass Ihnen "überhaupt nie irgendetwas gelingt."
  • Nutzen Sie oft Verallgemeinerungen, werden Sie diese Angewohnheit nicht von jetzt auf gleich ändern können - dafür sind die Muster zu sehr "eingeschliffen". Je öfter Sie jedoch üben, präzisere Ausdrucksvarianten zu verwenden, desto öfter werden Sie feststellen, dass es Veränderungen in Ihrer Ausdrucksweise und Wahrnehmung gibt.   

Verallgemeinerungen kommen in der Alltagssprache häufig vor. Eine präzisere Ausdrucksweise kann helfen, sich selbst verständlicher zu machen. 

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