Sie können mit einem Verkäufer ein Rückgaberecht vereinbaren und festlegen, unter welchen Voraussetzungen Sie den gekauften Gegenstand wieder zurückgeben dürfen. Da dieses Recht sinnvollerweise schriftlich dokumentiert sein sollte, ist es ein mit Brief und Siegel vereinbartes Recht. Ein solches verbrieftes Rückgaberecht begegnet Ihnen oft beim Autokauf.
Verbrieftes Kleingedruckte bestimmt die Richtung
- Kaufen Sie beispielsweise ein Auto, können Sie mit dem Verkäufer vereinbaren, dass er das Auto nach Ablauf einer bestimmten Zeit wieder von Ihnen zurücknimmt. Sie dürfen das Auto dann zurückgeben.
- Die Konditionen, zu denen dies geschehen soll, finden Sie in Ihrem Vertrag. Lesen Sie auch das Kleingedruckte in den AGB. Lesen Sie diese unbedingt, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben.
- Beim Autokauf finanzieren Sie Ihr Fahrzeug, leisten in der Regel eine Anzahlung auf den Kaufpreis und zahlen monatlich festgelegte Teilzahlungen. Nach Ablauf eines vereinbarten Zeitraumes wird eine Schlussrate fällig. Jetzt haben Sie drei Optionen.
Rückgaberecht beinhaltet meist drei Optionen
- Sie können jetzt Ihr verbrieftes Rückgaberecht in Anspruch nehmen und das Fahrzeug dem Verkäufer zurückgeben. Dann ist die Sache für Sie erledigt. Oder Sie zahlen selbst die vereinbarte Schlussrate. Dann sind Sie Eigentümer des Fahrzeuges. Oder Sie finanzieren auch die Schlussrate fort, leisten Teilzahlungen und werden mit Zahlung der letzten Rate Eigentümer.
- Das Modell ähnelt dem Leasing. Auch dort geben Sie das Auto nach Vertragsablauf zurück. Motivation ist oft, dass Sie dann ein neues Fahrzeug bekommen und das Spiel wieder erneut beginnt. Beim Leasing wird derjenige, der das Fahrzeug bezahlt, also der Leasingeber, Eigentümer. Er tritt als Käufer auf. Beim vereinbarten Rückgaberecht treten Sie als Käufer auf und werden mit Zahlung der Schlussrate aufschiebend bedingt Eigentümer.
Der Abschluss eines Kaufvertrages ist keine Spielerei. Kaufen Sie ein elektrisches Gerät, haben …
Ihr Bewegungsspielraum ist eingeengt
- Die Bedingungen der Rückgabe sehen in der Regel vor, dass das Fahrzeug eine bestimmte maximale Kilometerleistung aufweist. Fahren Sie mehr Kilometer als vereinbart, müssen Sie zusätzlich eine Entschädigung zahlen, fahren Sie weniger, erhalten Sie im günstigsten Fall Ersatz.
- Übliche Verschleißerscheinungen sollten nicht zu Ihren Lasten gehen. Oft wird vorgegeben, dass die Reifen eine Mindestprofiltiefe aufweisen.
- Einen unfallbedingten Minderwert müssen Sie meist ausgleichen. Vor allem in diesem Fall fahren Sie oft schlechter, wenn Sie das Auto mit einem hohen Abschlag zurückgeben und dann auf die Schlussrate noch heftig draufzahlen müssen.
- Für Sie bedeutet die Konstruktion, dass Sie kalkulieren müssen, ob es wirtschaftlich Sinn macht, das Fahrzeug zurückzugeben oder ob es besser ist, das Auto endgültig zu bezahlen und Eigentümer zu werden. Vielleicht verkaufen Sie es dann selbst günstiger.
Wägen Sie Ihr Interesse ab
- Steht für Sie der Aspekt im Vordergrund, möglichst wenig Aufwand betreiben zu müssen und nach wenigen Jahren gleich wieder ein nagelneues Fahrzeug in die Garage zu stellen, kann ein verbrieftes Rückgaberecht eine Alternative sein. Finanzielle Vorteile dürften Sie bei dieser Konstruktion eher nur haben, wenn Sie ein Modell des gleichen Herstellers kaufen. Dann sind Sie als Kunde bekannt, erhalten vielleicht besonders günstige Konditionen. Gehen Sie hingegen zu einem Hersteller, sind Sie ein unbekannter Neukunde.
- Sie müssen sich überlegen, welchen Sinn es für Sie macht, das Auto zurückgeben zu wollen. Entscheidend sind letztlich Ihre finanziellen Vorstellungen und Verhältnisse. Im Zweifel sollten Sie davon ausgehen, dass es aus finanzieller Sicht eher weniger Sinn machen dürfte, ständig das Pferd zu wechseln.
- Bedenken Sie, dass diese vertragliche Konstruktion vornehmlich der Ankurbelung des Absatzes des Herstellers dient und ein scheinbar günstiges Angebot mit oft niedrigen Teilzahlungen den Eindruck erzeugt, Sie könnten günstig Auto fahren.
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