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Warenbestand abschließen - Begriffserklärung

Der Warenbestand ist über das G+V Konto abzuschließen
Der Warenbestand ist über das G+V Konto abzuschließen
Die Großhandelsbuchführung wird heute in der Regel meist mit einer kaufmännischen Software abgewickelt. Doch die Grundprinzipien und die Vorgehensweise der Kontenabschlüsse sollten jeder kaufmännischen Angestellten bekannt sein. Bevor Sie die einzelnen Posten auf das Gewinn- und Verlustkonto übertragen, müssen Sie beispielsweise den Warenbestand und andere Aufwands- bzw. Ertragskonten mit einem entsprechenden Buchungssatz abschließen.

Warenbestand vor Bilanzerstellung ermitteln

Bevor die jeweilige Bilanz eines Geschäftsjahres erstellt werden kann, muss der Buchhalter die Erfolgskonten über das Gewinn- und Verlustrechnungskonto abschließen. Dazu wird zunächst der Warenbestand ermittelt.

  • Eine exakte Aussagekraft kann die Gewinn-und-Verlust-Rechnung für den Unternehmer nur bieten, wenn hieraus auch die Quellen des Erfolges sichtbar werden. Das bedeutet, dass in der Buchhaltung alle Aufwendungen und Erträge einer Rechnungsperiode im "G+V-Konto" erscheinen müssen.
  • In der Buchhaltung unterscheidet man von einem Brutto- bzw. Nettoabschlussverfahren hinsichtlich der Warenkonten.
  • Um den Warenbestand ermitteln zu können, müssen das Wareneinkaufs- sowie das Warenverkaufskonto näher betrachtet werden.
  • Zur Berechnung des sogenannten Wareneinsatzes, d. h. den Lagerabgang der verkauften Ware zum Einstandspreis, werden folgende Zahlenmaterialien aufaddiert bzw. in Abzug gebracht: Anfangsbestand zuzüglich Zugänge und Bezugskosten abzüglich Rücksendungen, Gutschriften sowie der Warenendbestand zum Einstandspreis laut Inventurergebnis, ergibt den Wareneinsatz.
  • Im betrieblichen Alltag begegnen Sie den Begriffen "bestandsorientierte Buchung" oder "aufwandsorientierte Buchung". Bei einer bestandsorientierten Buchung werden die Zugänge mithilfe von Lieferscheinen und die Abgänge laut Materialentnahmescheinen im Lager als aktuellen Bestand fortgeschrieben. Es ist immer zu klären, ob eine Bestandsminderung oder Bestandmehrung vorliegt.
  • Auch diese Arbeiten erfolgen heute meist mit einer entsprechenden Buchhaltungssoftware, die das Buchen erheblich erleichtert.

Abschließen der Warenkonten nach unterschiedlichen Methoden

  • Beim Nettoabschlussverfahren werden die beiden Warenkonten (Wareneinkauf - Warenverkauf) direkt miteinander abgeschlossen. Hier wird dann der auf dem Wareneinkaufskonto ermittelte Wareneinsatz auf das vorhandene Warenverkaufskonto umgebucht. Der Saldo auf dem Warenverkaufskonto bildet den Rohgewinn bzw. Warenverlust, der am Schluss auf das Gewinn- und Verlustkonto übertragen wird.
  • Dagegen müssen Sie bei der Bruttoabschlussmethode die beiden Warenkonten (Wareneinkauf - Warenverkauf) nicht miteinander, sondern direkt über das Gewinn- und Verlustkonto abschließen. Der auf dem Konto "Wareneinkauf" ermittelte "Wareneinsatz" wird als betrieblicher Aufwand auf das Gewinn- und Verlustkonto übertragen. Der Buchungssatz lautet hierzu: Gewinn- und Verlust an Wareneinkauf. Nur diese Bruttomethode entspricht den Grundsätzen der Bilanzklarheit.
  • Im Zusammenhang soll erklärt werden, dass Rücksendungen und Gutschriften bei den Umsatzerlösen berichtigt werden müssen und das Konto Warenverkauf nach Kontenabschluss als betrieblicher Ertrag ebenfalls auf das Gewinn- und Verlustkonto übernommen wird. Der Buchungssatz hierbei lautet: Warenverkauf an Gewinn- und Verlustkonto.
  • Mit dieser beschriebenen Buchungsmethode können Sie die Quellen des Warengewinns "brutto" ersehen. Fazit: Somit wird die Jahreserfolgsrechnung klarer und aussagefähiger als beim Nettoabschlussverfahren.
  • Beim Bruttoabschlussverfahren erkennen Sie in der Jahreserfolgsrechnung die Quellen des Warengewinns. Das heißt: der Wareneinsatz als Aufwand und die Umsatzerlöse als Ertrag werden hier jeweils als Posten aufgeführt.

Die Ermittlung des Warenbestandes am Ende eines Geschäftsjahres ist also ein wichtiges Instrument, um den Betriebserfolg ermitteln zu können.

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