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"Warum darf man beim Fußball nicht "lass" sagen?" - Richtiges Verhalten auf dem Fußballplatz

Zurufe können als Unsportlichkeit abgepfiffen werden.
Zurufe können als Unsportlichkeit abgepfiffen werden.
Wenn Sie auf dem Fußballplatz zum Beispiel "Lass durch" oder "Meiner" rufen, kann es passieren, dass das Spiel unterbrochen wird und Sie eine gelbe Karte wegen Unsportlichkeit erhalten. Warum dies so ist und man manche Begriffe nicht sagen darf, erfahren Sie hier.

Beim Fußball Leo statt lass sagen

Auf dem Fußballplatz kann bei der verteidigenden Mannschaft und vor allem beim Torwart oftmals der Ausruf "Leo" erfolgen.

  • Damit meint der sagende Spieler, dass der Mitspieler den Ball durch- bzw. vorbeilassen soll, weil der rufende Spieler besser postiert ist oder mehr mit dem Ball anfangen kann.
  • Der Ausruf "Leo" ist damit gleichzusetzen mit Begriffen wie "Hab ich", "Lass durch" oder "Meiner".
  • "Leo" wird aus zwei Hauptgründen öfters verwendet. Zum einen ist der Ausdruck kurz, sodass in schnellen Spielsituationen keine unnötige Zeit verschwendet wird, indem man zum Beispiel "Lass ihn durch" oder "Der Ball ist meiner" sagen würde.
  • Zum anderen ist die Verwechslungsgefahr nahezu ausgeschlossen. Während in einem lauten Stadium oder einer aufregenden Spielsituation der Ausdruck "Meiner" schnell einmal mit "Deiner" oder "Seiner" verwechselt werden kann, ist der Begriff "Leo" eindeutig und bedarf keiner weiteren Ausführung.

Ausruf darf Gegner nicht irritieren

Da Leo vorwiegend von der verteidigenden Mannschaft genutzt wurde, konnte damit auch ein weiteres Problem gelöst werden.

  • Beim Fußballspiel darf der Gegenspieler nämlich nicht durch absichtliche und unerlaubte Handlungen oder Rufe getäuscht bzw. irritiert werden.
  • Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn der Verteidiger bei einem Pass oder einer Flanke "Lass durch" rufen würde, und damit der gegnerische Stürmer denkt, dass hinter ihm ein besser postierter Mitspieler steht.
  • Sollte die Chance der angreifenden Mannschaft dadurch verhindert werden, würde es Gelb für den Verteidiger und einen indirekten Freistoß für die angreifende Mannschaft geben. Der Freistoß ist dann an der Stelle auszuführen, wo die Unsportlichkeit begangen wurde, also wo der Verteidiger stand.
  • Mit dem Ausdruck "Leo" weiß der Stürmer allerdings grundsätzlich, dass der Ausruf von der Verteidigung kommt, zumal dieser oftmals auch nur vom Torwart für einen Mitspieler gedacht ist.
  • Deshalb war der Begriff "Leo" im Gegensatz zu bspw. "Lass" oder "Meiner" früher auch nicht verboten, sondern wurde von den Schiedsrichtern geduldet.
  • Allerdings wird in letzter Zeit auch des Öfteren "Leo" abgepfiffen, sofern klar erkennbar ist, dass damit der gegnerische Spieler getäuscht wurde oder zumindest versucht wurde, den Gegner zu irritieren. Deshalb sollten Sie am besten auf potenziell irritierende Zurufe, also auch auf "Leo", verzichten, um nicht verwarnt zu werden. 
helpster.de Autor:in
Kevin Höbig
Kevin HöbigKevin ist ein alter Hase bei HELPSTER. Als Webdesigner und Mediengestalter, der auch auf journalistische Erfahrung zurückblicken kann, beschäftigt er sich nicht nur privat mit technischen Themen. Dank seines Wissens hilft er anderen oft mit praktischen Tipps weiter.
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