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Warum ist Helium so teuer? - Informatives

Helium stellt ein sehr knappes natürliches Gut dar.
Helium stellt ein sehr knappes natürliches Gut dar.
Bei der Frage, warum Helium als Edelgas so teuer ist, sollten auch der Stellenwert des Gases und dessen Produktionsmechanismen unter die Lupe genommen werden. Auf diese Weise lässt sich die Preiskalkulation leicht nachvollziehen.

Warum Helium so hochpreisig ist - Informatives

Bei dem Helium handelt es sich um ein sog. Edelgas, ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 2, Wasserstoff hat die Ordnungszahl 1 und verfügt über ein Proton, also einen positiv geladenen Kern, um den ein Elektron sehr schnell schwirrt.

  • Helium ist ein ungiftiges und farbloses Gas, das Sie evtl. bereits daher kennen, da Sie beim Einatmen des Gases durch einen damit befüllten Luftballon eine sehr helle "Micky Maus"-Stimme haben. Durch das sehr leichte Gas, das leichter ist als Luft, ist der Effekt lediglich von kurzer Dauer.
  • Das Edelgas wird selbst bei maximaler Kälte von -273 Grad Celsius nicht flüssig, die Sonne fusioniert beständig aus Wasserstoff Helium, während das Gas natürlicher Weise auf der Erde als Ressource begrenzt ist, also stellt der Faktor der Knappheit bereits einen Grund dar, warum Helium so teuer ist.
  • Verfügbar ist das Gas lediglich in atomarer Form, vor allem das 4He als stabiles Isotop sowie das 3He, das sehr selten vorkommt, stellen die Quellen für das Gas dar.
  • Helium bildet sich erst beim dem Zerfall radioaktiver Teilchen, beispielsweise Radium oder auch Uran. Dabei werden die Teilchen als Alphateilchen bezeichnet durch den entsprechenden Alphazerfall des radioaktiven Materials. Helium entsteht infolgedessen, dass dieses anderweitigen Atomen zwei negativ geladene Teilchen - die Elektronen - entreißt. Dieses Helium sammelt sich natürlicherweise als Erdgas-Vorkommen, die sog. fraktionierte Destillation stellt das Verfahren dar, womit das Edelgas aus dem Erdgas gefiltert bzw. gewonnen wird. Dabei handelt es sich um ein sehr kostspieliges und auch aufwendiges Verfahren, was dafür sorgt, dass Helium teuer ist. Denn Erdgas selbst stellt bereits einen knappen und immer teurer werdenden Rohstoff dar.
  • Helium findet seine Verwendung im Alltag in der sog. Tieftemperaturtechnik. Dieses nimmt vor allem Formen an in Tiefsee-Atemgeräten oder auch als Kühlmittel. Mit bestimmten Methoden kann Helium auch zur Bestimmung des Alters von Steinen verwendet werden, auch fungiert das Edelgas mangels Brennbarkeit als Füllmittel für Luftschiffe. Auch für bestimmte Schweißarbeiten wie dem Metallschutzgasschweißen wird das Edelgas herangezogen. Über dies nimmt das Gas einen hohen Stellenwert ein bei dem Spülen und Reinigen von Treibstofftanks von Raumschiffen. Hier verhält es sich allerdings so, dass ebenfalls ein anderes Edelgas - das Argon - mittlerweile das Helium ersetzt, dieses in Kombination mit den Gasen Wasserstoff und Stickstoff.
  • Um zu vermeiden, dass Helium als knappes Gut teurer wird, durchläuft dieses mittlerweile einen Recycling-Mechanismus, dabei werden die vorhandenen Vorräte allerdings lediglich gestreckt und keine neuen Ressourcen gewonnen, dieses Verfahren ist oft teuerer, als die vorhandenen Ressourcen zu nutzen, womit kein Ausweg gefunden ist, Helium weniger teuer zu machen.

Die künstliche Herstellung ist ebenfalls teuer

Durch die Verknappung der Ressourcen bzgl. des natürlichen Rohstoffes Helium, das aus dem bereits knappen Erdgas gewonnen wird, stellt die künstliche Herstellung des Edelgases eine Alternative dar, um den Weltbedarf für die einzelnen Sparten zu decken. Leider ist aber auch dieses Verfahren teuer, weil der Aufwand mit hohen Energiekosten und Aufwand verbunden ist.

  • Die künstliche Herstellung des Edelgases erfolgt dabei durch eine Kernreaktion, indem zum Beispiel Lithium mit sog. Neutronen permanent beschossen wird. Daraus resultiert das Ergebnis des 4He, auch fällt bei diesem Prozess der "superschwere Wasserstoff" - das Tritium - an, das seinerseits zerfällt und das 3He nochmals ergibt.
  • Diese Methode wird zwar mitunter als effektiv bezeichnet, ist allerdings nicht effizient, was den Kostenfaktor anbelangt. Kostentechnisch effizienter ist die Alternative, Kernwaffen zu demontieren und das darin verwertbare Tritium als Quelle für Helium heranzuziehen. Da auf Basis der Abrüstung es immer weniger Kernwaffen gibt, um mitunter das Edelgas zu gewinnen, stellt auch diese Alternative lediglich eine vorübergehende "Quelle" dar.
  • In der Theorie besteht die Möglichkeit, über Kernfusionsreaktoren das 4He zu generieren, allerdings ist auch hier der Kostenaufwand zu hoch und könnte nicht den weltweiten Bedarf an dem Edelgas decken.

Entsprechend stellt es die beste Alternative dar, durch den Prozess des Umdenkens, was die Energien anbelangt, das Wissen zu nutzen und technologisch umzusetzen, statt permanent auf begrenzte Hilfsmittel zurückzugreifen, die ohnehin bald ausgehen. Daher sollten Sie auch mit Heliumballons und Co. bewusst umgehen, sowie mit allen anderen natürlichen Ressourcen, die knapp sind.

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