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Wer hat die Geige erfunden? - Wissenswertes zur Erfindung von Streichinstrumenten

Stradivari beeinflusste wohl am stärksten die Optik der Geige.
Stradivari beeinflusste wohl am stärksten die Optik der Geige.
Heutzutage gibt es in jedem größeren klassischen Orchester eine Geigen-Sektion und auch viele Solokünstler unterhalten uns mit wunderschönen Klängen dieses Instrumentes. Aber wer hat die Geige eigentlich erfunden? Viele wissenswerte Informationen rund um die Geschichte der Geige können Sie in der folgenden Anleitung nachlesen.

Die Vorgeschichte der Geige

  • Die Vorläufer der Geige bzw. Violine können auf das 8. Jahrhundert datiert werden. Sie stammen von der Iberischen Halbinsel, genauer aus dem damaligen maurischen Teil der Halbinsel. Im 8. Jahrhundert eroberten muslimische Araber und Berber fast die komplette Iberische Halbinsel und brachten auf diesem Wege einen der Vorläufer der Geige mit, die Rebec.
  • Vermutlich verbreiteten sich mit der Rückeroberung der Iberischen Halbinsel durch die Christen (Reconquista ca. 718-1492) Streichinstrumente in ganz Europa. Es ist anzunehmen, dass sich aus der Rebec weitere Vorläufer der Geige formten, wie zum Beispiel die Fidel. Diese taucht nachweisbar zum ersten Mal im 11. Jahrhundert auf und spielte bei den mittelalterlichen Troubadours und Minnesänger eine wichtige Rolle.
  • Allerdings lässt sich nicht genau feststellen, wie sich die Streichinstrumente und somit die Vorläufer der Geige in Europa verbreitet haben, da in vielen Kulturen schon Jahrhunderte vor Christus Saiten- und Streichinstrumente erfunden waren. Sicher ist nur, dass die heute vorliegenden Erwähnungen der Vorläufer auf das 8. Jahrhundert (Rebec) bzw. das 11. Jahrhundert (Fidel) zurückzuführen sind. Dies bedeutet allerdings nicht, dass es die Instrumente nicht schon vor dieser Zeit gegeben haben könnte.

Hat nur eine Person die Geige erfunden?

  • Ob nur eine Person die Geige erfunden hat, ist nicht überliefert und darf auch stark angezweifelt werden. Es gab viele verschiedene Vorläufer und später auch Bauarten der Geige, sodass es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine bestimmte Person als Erfinder der Geige bezeichnet werden kann.
  • Die erste Erwähnung der Geige bzw. Violine ist in einer oberitalienischen Urkunde aus dem Jahre 1523 zu finden. Es ist also stark anzunehmen, dass die ersten Violinen wahrscheinlich im 16. Jahrhundert gebaut wurden. Allerdings kann in dieser Zeit noch nicht von einer einheitlichen Bauweise gesprochen werden, wie erhaltene Exemplare aus dieser Zeit beweisen.
  • Die verschiedenen Bauarten wurden durch die berühmten Geigenbauer der jeweiligen Zeit geprägt. Im 17. und 18. Jahrhundert waren die bekanntesten Geigenbauer Andrea Amati, Nicola Amati, Gasparo da Salò, Guarnerius del Gesu und Antonio Stradivari. Stradivari ist wohl der berühmteste unter ihnen und derjenige, welcher die Bauart am stärksten beeinflusst hat. Spätere Geigenbauer haben sich am meisten an Stradivaris Violinen orientiert, was eine optische Vereinheitlichung nach sich zog.
  • Mit Beginn des 19. Jahrhunderts kamen dann die ersten in Massen produzierten Geigen auf den Markt. So erhielt die Geige Einzug in alle möglichen Bevölkerungsschichten und prägten somit auch das Bild der Geige so, wie wir es heute kennen.
  • Allerdings gibt es auch heute noch viele unterschiedliche Bauarten der Geige und auch modernere, computergestützte Instrumente sind auf den Bühnen der Welt zu finden.       
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