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Wie lange lebt eine Biene? - Wissenswertes zum Bienenvolk

Wie lange lebt die Biene? - Winterbienen
Wie lange lebt die Biene? - Winterbienen
In einem Volk von Immen gibt es drei Bienenwesen. Es ist die Königin, auch Weisel genannt, welche als Mutter des ganzen Volkes lebt. Dann folgen in der Zahl mehrere Drohnen. Einige davon sind die Väter der Immen. Aber fast alle Wesen im Staat sind weibliche Arbeiterinnen, die alle anfallenden Arbeiten im Stock erledigen, jedoch keine Eier legen. Die verschiedenen Bewohner im Volk leben unterschiedlich lange.

Ein Bienenvolk kann aus bis zu 60.000 Individuen bestehen. Mal sind es mehr, mal weniger, je nach Platz-und Futterangebot. Wenn es zu eng wird, teilt sich das Volk. Zuvor wird eine neue Königin herangezogen. So werden zwei Völker aus einem. Betrachtet man den ganzen Immenstaat als den Bien, eine einzige Einheit, so lebt dieser theoretisch unbegrenzt.  

Eine Biene, viele Bienen, der Bien - verschiedene Betrachtungen

  • Stellen Sie sich das Bienenvolk als Einheit wie einen einzigen Organismus vor. Der Imker spricht dann vom Bien. Die Königin legt im Sommer ununterbrochen Eier. Es schlüpfen ständig neue Immen. Aus den befruchteten Eiern werden Arbeitsbienen und aus den unbefruchteten die Drohnen. Dem gesamten Volk könnte man aus dieser Sicht ein unbeschränktes Lebensalter bescheinigen, denn wenn die Königin zu alt wird, ziehen sich die Bienen einfach eine neue. So lebt der Bien unter guten Bedingungen viele Jahre in seiner Behausung.
  • Eine einzelne Arbeitsbiene lebt im Frühjahr und im Sommer durchschnittlich drei Wochen lang, wobei Schwankungen zwischen zwei bis sechs Wochen möglich sind. Dann hat sie so viele Aufgaben im Stock erledigt, dass sie erschöpft stirbt. Am Anfang übernimmt die Imme im Bau Putzdienste, baut die Waben, füttert und pflegt die Brut, arbeitet als Wächterin am Flugloch und fliegt in den letzten Tagen ihres kurzen Lebens aus, um Nektar, Pollen und auch Wasser zu holen.
  • Auch den Drohnen ist nur ein kurzes Leben beschieden. Sie genießen einen Sommer lang ihr faules Leben. Ein Drohn lebt etwa einen bis drei Monate. Er hat keine andere Aufgabe, als die Königin zu begatten. Derjenige, dem es gelingt, sich mit der Begehrten zu paaren, stirbt jedoch unmittelbar darauf. Mehrere Hundert Drohnen werden von den Arbeiterinnen im Volk geduldet. Aber nur so lange, bis die Zeit heran ist, in der keine Jungköniginnen mehr zum Begattungsflug ausschwärmen. Dann werden die stachellosen Männchen von ihren bewährten Schwestern aus dem Volk getrieben. Man nennt dieses Phänomen die Drohnenschlacht.

Nicht lange lebt die Imme - oder doch?

  • Nun gibt es eine einzige Biene im Volk, die es schafft, mehrere Jahre zu überleben. Die Königin erreicht im Durchschnitt ein Alter von drei bis vier Jahren. Im Sommer legt diese am Tag bis zu 2.000 Eier. Auch sie leistet also enorm viel. Wie schafft diese das? Die Erklärung liegt in ihrer Ernährung und Lebensweise. Zeit ihres Lebens bekommt die Weisel von den Bienen einen besonderen Futtersaft, das Gelee Royale. Es ist ein Powerdrink, der nur für sie allein gemixt wird. Ein Bienenvolk dopt seine Königin ständig und pflegt diese rund um die Uhr. Sie wird geputzt, gefüttert, im Winter gewärmt und zum Hochzeitsflug begleitet. Dabei paart sie sich mit bis zu 30 Drohnen. Danach legt sie nur noch Eier und sorgt für Nachwuchs. Wenn die Königin schwach wird, erkennen Ihre Bienen das und ziehen sich aus einem normalen, befruchteten Ei eben durch das Füttern mit Gelee Royale eine neue Mutter. Dann ist die Zeit für die alte Königin gekommen zu sterben. Sie hat lange genug gelebt. Im Verhältnis zu den Arbeiterinnen ist sie uralt geworden.
  • Ein weiteres Phänomen ist im Bienenvolk interessant. Bei Hummeln, Hornissen und Wespen sterben im Herbst alle Arbeiterinnen. Den Winter überleben nur die Königinnen, die im Frühjahr ganz allein anfangen, sich ein neues Volk aufzubauen. Bei den Immen ist das anders.
  • Im Bienenstock überlebt ein ganzes Volk den Winter. Etwa 20.000 Individuen ziehen sich zu einer Wintertraube zusammen. Sie machen keinen Winterschlaf. Im Gegenteil, ein Teil ist sogar sehr aktiv. Diese sorgen durch Muskelzittern für Wärme im Stock. Mit dieser Aufgabe wechseln sich die Arbeiterinnen ab und jede Biene darf sich im Inneren abwechselnd wärmen bis sie wieder nach außen wandert. Nur die Königin bleibt immer im Inneren, legt dann aber keine Eier. 
  • Wie lange lebt nun eine solche Biene im Winter? Im Winter schaffen sie es, mehrere Monate zu überleben. Es können zwei bis sechs Monate sein. Das ist notwendig, denn in der kalten Jahreszeit können sie nicht ausfliegen. Es schlüpfen auch keine neuen Schwestern. Erst im Frühling, wenn es wieder wärmer wird, beginnt die Königin, ihrer Aufgabe nachzugehen. Mit dem Schlüpfen der neuen Frühjahrsbienen, sterben die Immen des Winters.
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