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Wie soll man einen Menschen vergessen? - Das hilft über den Schmerz hinweg

Bei der Trauer um einen Menschen kann der Schmerz groß sein.
Bei der Trauer um einen Menschen kann der Schmerz groß sein. © C_Falk / Pixelio
Einen Menschen zu vergessen, ist nicht einfach. Wie soll man das bloß tun? Die Frage ist nicht ganz unberechtigt, doch sollte sich jeder davon freimachen, Menschen zu vergessen. Wichtig ist, über den Schmerz hinwegzukommen.

Einen Menschen soll man nicht vergessen

Haben Sie gerade eine Trennung hinter sich oder haben Sie sogar einen Todesfall zu beklagen? Das schmerzt sehr und viele Menschen fragen sich, wie man einen Menschen vergessen kann. Soll der Mensch denn wirklich vergessen werden?

  • Wenn man einen Menschen verloren hat, ist das sehr schmerzhaft. Viele Menschen trauern und können nicht loslassen. Gerade wenn jemand einen Menschen durch den Tod verloren hat, ist der Schmerz sehr groß.
  • Einige glauben, verrückt zu werden, weil die Gefühle sie überwältigen. Doch ein Schmerz ist gerade bei einer Trauer normal, auch wenn man meint, allen Gefühlen hilflos ausgesetzt zu sein.
  • Einige wiederum versuchen, zu verdrängen, um den Menschen zu vergessen. Am Anfang der Trauerphase ist es auch gut, wenn Sie das können, um der Realität nicht zu entfliehen. So können Sie viele Dinge regeln.
  • Doch kommt die Trauer zurück, können die Gefühle Sie überfluten. Das liegt daran, dass Sie einen Menschen nicht vergessen können und auch nicht sollten. Er wird Sie ein Leben lang begleiten.
  • Experten sprechen von vier Trauerphasen, die Sie durchlaufen könnten. Diese Phasen, auch Trauerarbeit genannt, können sich auch durchaus miteinander vermischen.

Die vier Trauerphasen

  1. Die erste Phase ist "Ich will das nicht wahrhaben". Sie fangen an, zu verleugnen und zu verdrängen. Manche Menschen finden sich wie in einer Trance wieder.
  2. In der zweiten Phase brechen Gefühle auf. Es kommen der Schmerz und die Verzweiflung. Der ganze Körper ist aus dem Gleichgewicht geraten. Experten sprechen davon, dass dies die schwierigste Trauerphase ist.
  3. In der dritten Phase beginnt man ganz langsam mit der Neuorientierung. Das heißt, dass Sie sich langsam wieder an etwas erfreuen können. Der Gedanke an den verlorenen Menschen ist nicht mehr so schmerzhaft.
  4. In der vierten Phase kommt Ihr Körper so langsam wieder ins Gleichgewicht. Es ist zwar ab und an noch schmerzhaft, wenn Sie an den Menschen denken, doch Sie schauen wieder in die Zukunft.

So gelingt es Ihnen, einen Menschen nicht zu vergessen

Der Satz: "Die Zeit heilt alle Wunden", sollte nicht benutzt werden. Denn es gibt Situationen im Leben, die man nicht vergessen kann - besonders, wenn es um Menschen geht, die man verloren hat. Es ist allerdings nicht gut, in der Vergangenheit zu leben.

  • Die Frage: "Wie soll man einen Menschen vergessen", sollte sich niemand stellen. Das wäre schade. Das heißt aber auch nicht, dass Sie in der Vergangenheit leben sollten. Verharren Sie nicht und bleiben Sie nicht stehen. Es wird nicht wieder so werden, wie es mal war. Ein neues Leben beginnt.
  • Hadern Sie auch nicht mit Ihrem Leben und fragen Sie sich auch nicht: "Warum ich?" Sie können sich auch fragen: "Warum ich nicht?" Versuchen Sie, Ihre Trauer nicht zu unterdrücken und holen Sie sich gegebenenfalls Unterstützung - zum Beispiel bei Freunden. Es gibt auch professionelle Trauerbegleitung, die in der Regel die Krankenkassen bezuschussen.
  • Akzeptieren Sie die Trauer und den Tod oder das Verlassensein. Machen Sie, was immer Ihnen gut tut - ruhig auch Verrücktes. Zum Beispiel könnten Sie nachts das Radio einschalten. So können Sie etwas der Einsamkeit entfliehen. Treffen Sie sich mit Freunden, aber ertränken Sie Ihre Gefühle nicht in Alkohol.
  • Vernachlässigen Sie Ihren Körper nicht, da er genau jetzt eine gesunde Lebenseinstellung braucht - so zum Beispiel gesunde Ernährung. Gehen Sie auch viel an die frische Luft. Auch Entspannungsübungen können Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen.
  • Im Grunde ist die Verarbeitung nichts anderes, als wenn Sie einen Berg besteigen. Sie fangen ganz unten an und gehen langsam einen beschwerlichen Weg nach oben.

Sie werden diesen Menschen nie vergessen. Sie werden sich nach und nach immer mehr an die schönen Zeiten erinnern, und die Trauer sowie der Schmerz werden nachlassen.

helpster.de Autor:in
Iris Gödecker
Iris GödeckerIris ist in Westfalen geboren und hat lange im Gesundheitswesen gearbeitet. Heute ist sie als freie Autorin und ehrenamtlich in der Trauerhilfe tätig. Somit eine Expertin für die Kategorie Medizin und Familie.
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