Alle Kategorien
Suche

Wiesenbestattung durchführen lassen - so geht's

Verstreuen der Asche bei einer Wiesenbestattung.
Verstreuen der Asche bei einer Wiesenbestattung.
Immer mehr Menschen möchten in der heutigen Zeit keine herkömmliche Bestattung, sondern eine Wiesenbestattung oder eine andere Form der Naturbestattung. Oft findet die gewünschte Bestattung nicht statt, weil unbekannt ist, wie es geht. Auch glauben viele, dass diese nicht legal sei.

Wichtiges zur Wiesenbestattung

Damit es zu der Wiesenbestattung kommt, müssen Sie einiges beachten:

  • In Deutschland gibt es eine Friedhofpflicht, das heißt, auch wenn der Tote eingeäschert wird, darf er nur auf einem Friedhof bestattet werden. Sie haben aber die Wahl zwischen einem herkömmlichen Friedhof, einer Urnenwand oder einem sogenannten Friedwald. Letzterer kommt einer Wiesenbestattung noch am nächsten.
  • Sie haben aber das Recht schon vor Ihrem Tod zu verfügen, dass Sie im Ausland bestattet werden wollen und dann müssen diese Wünsche beachtet werden. Hinterlegen Sie eine entsprechende Verfügung bei einem Notar, bei dem örtlichen Bestatter oder übergeben Sie diese einer anderen Person Ihres Vertrauens. In dem Fall steht, es Ihnen auch frei, eine Wiesenbestattung zu wählen.
  • Wenn Sie für die Bestattung eines nahen Angehörigen zuständig sind, steht Ihnen ebenfalls diese Wahlmöglichkeit zu. Sie müssen niemanden in Deutschland auf einem Friedhof beerdigen lassen, wenn Sie dies nicht wünschen.

Vorgehen bei Naturbestattungen

Wenn Sie eine Wiesenbestattung wünschen, müssen Sie Folgendes beachten:

  1. Sofern Sie noch keinen Bestatter haben, der sich um die gewünschte Wiesenbestattung kümmert, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit ein ortsansässiges Bestattungsinstitut bei Ihnen melden. Sie sind nicht verpflichtet, mit diesem zusammenzuarbeiten. Sprechen Sie den Bestatter auf die gewünschte Bestattungsart an, und lassen Sie sich einen verbindlichen Preis nennen.
  2. Auch wenn es schwerfällt, es geht um Geld, um viel Geld. Eine herkömmliche Erdbestattung kann leicht weit über 10.000 € kosten. Sie können Vergleichbares für ungefähr ein Viertel des Betrages bekommen, auch Wiesenbestattungen sind meist sehr billig. Erkundigen Sie sich also bei verschiedenen Instituten nach den Preisen. Sagen Sie auch gleich, dass Sie eine Wiesenbestattung wünschen.
  3. Neben dem Weg sich an einen Bestatter in der Nähe zu wenden, sollten Sie auch ein Institut wählen, das auf diese Bestattungsform spezialisiert ist, oder Sie fragen ein entsprechendes Unternehmen im Ausland. Wiesenbestattungen sind in der Schweiz und den Niederlanden auf jeden Fall möglich. Schauen Sie unter dem Stichwort "Wiesenbestattung" oder "Naturbestattungen" im Internet nach, da finden Sie einige Anbieter.
  4. Der Verstorbene wird zu einem Krematorium überführt, kremiert und auf Wunsch die Asche für eine Trauerfeier zu einem örtlichen Bestatter überstellt. Sie können aber die Trauerfeier auch anders, zum Beispiel mit einem Bild des Verstorbenen, würdig gestalten. Auf jeden Fall wird zum Schluss die Asche in das Land überführt, indem die Wiesenbestattung stattfinden wird. Sie müssen sich nur um die Gestaltung der Trauerfeier vor Ort meist selber kümmern.
  5. Sie bekommen Nachricht, wenn die Asche des Verstorbenen im Bestattungsland eingetroffen ist. Nun können Sie die Asche selbst oder über einen Bestatter dort beisetzen, meist wird die Asche verstreut. Es gibt auch die Möglichkeit, die Asche aus einem Flugzeug, Hubschrauber oder Heißluftballon zu verstreuen. Sicher ist dies besser, wenn Sie körperlich nicht fit genug sind, um auf eine abgelegene Wiese zu gelangen. In allen Fällen können Sie dabei sein und eine würdevolle Zeremonie abhalten lassen.
  6. Natürlich bekommen Sie ein Dokument, in dem die ordentliche Beisetzung bestätigt wird und die Koordinaten (GPS) wo die sterblichen Überreste sind. Da es bei allen Naturbestattungen, auch bei der Wiesenbestattung keine Grabmäler gibt, sollten Sie zusätzlich ein Album anlegen lassen oder ein Video in Auftrag geben.

Dieses Vorgehen ist legal und auch Deutschen nicht untersagt. Es findet eine legale Überführung in ein Land statt, in dem eine Wiesenbestattung erlaubt ist. Lassen Sie sich nichts anderes einreden.

Kosten von Wiesenbestattungen

Auch wenn es vielen vielleicht etwas pietätlos erscheinen mag, nun noch etwas zu den Kosten:

  • Die üblichen Gebühren für den Totenschein, die Kremierung und die Überführung fallen auf jeden Fall an. Auf Wunsch kann der Bestatter eine preiswerte Lösung finden. Alles in allem werden Sie aber mindestens 2.000 € für diesen Teil bezahlen müssen. Das ist unabhängig von der Bestattungsart.
  • Die Kosten der Trauerfeier bei Ihnen hängen natürlich von der Art und dem Umfang ab. Auch diese Kosten sollten Sie mit mindestens 500 € veranschlagen, denn meist müssen die Feiern in der Leichenhalle abgehalten werden und die sind oft teuer. Darüber sollten Sie sich beim Seelsorger oder der Gemeinde informieren, es gibt örtlich verschiedene Vorschriften.
  • Achten Sie bei den Angeboten darauf, dass keine teuren Särge oder Totenbekleidung gewählt werden, denn das ist bei der Kremierung überflüssig. Auch teuere Schmuckurnen sind nicht nötig, es sei denn, Sie legen wirklich Wert darauf.
  • Die eigentliche Wiesenbestattung kostet in den Schweizer Bergen ca. 400 €, mit dem Heißluftballon würde es etwa 1.500 € kosten.

Sie müssen aber immer einen Bestatter beauftragen, ohne Bestatter geht auch keine Wiesenbestattung.

Teilen: