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Wohnen mit Dachschrägen - die Vor- und Nachteile einer Dachwohnung

Sehen Sie auch beim Badezimmer einer Dachwohnung ganz genau hin.
Sehen Sie auch beim Badezimmer einer Dachwohnung ganz genau hin.
Eine Dachwohnung kann durchaus gemütlich sein und je nach Lage bietet sie zudem häufig noch einen schönen Ausblick über die Dächer. Doch das Wohnen unter Dachschrägen kann auch Nachteile haben, sodass Sie sich gut überlegen sollten, ob eine derartige Wohnung wirklich das Richtige für Sie ist.

In früheren Zeiten galt das Wohnen in einer Mansarde eher als Zeichen von Ärmlichkeit. In einem Zimmer unterm Dach hauste nur, wer sich keine "ordentliche" Wohnung leisten konnte. Mittlerweile sind Dachwohnungen kein notwendiges Übel mehr, sondern vielmehr angesagt und häufig sehr begehrt. Doch im Gegensatz zu standardmäßig gestaltetem Wohnraum stellt eine Dachwohnung Sie möglicherweise vor Probleme, an die Sie bei der Wohnungssuche noch gar nicht denken.

Gemütliches Wohnen oder beengter Raum?

Wohnen unterm Dach hat durchaus etwas sehr Gemütliches, doch sehen Sie bei der Wohnungsbesichtigung genau hin und beschäftigen Sie sich auch mit möglichen Widrigkeiten, die diese Art des Wohnraums bereithalten kann.

  • Können Sie Ihre Möbel tatsächlich unterbringen, oder wird es Ihnen an Stauraum mangeln? Wenn Sie nicht alle Schränke platzieren können, gibt es sehr originelle Lösungen, Dachschrägen in die Möblierung mit einzubeziehen.
  • Auch wenn Sie überzeugt davon sind, ausreichend Platz für Ihr Mobiliar zu haben, müssen Sie sich darauf einstellen, dass ein möblierter Raum mit Dachschrägen im Normalfall schneller beengt wird, als ein Raum gleicher Größe mit geraden Wänden. Je weiter die Schrägen Richtung Fußboden reichen, desto stärker ist dieser Effekt.
  • Hinzu kommt noch die Art der Deckengestaltung. Ist diese vorwiegend aus hölzernen Panelen, drückt die Decke den Raum optisch. Sind die Schrägen hingegen tapeziert, sollten diese im Zweifel möglichst hell gestrichen werden. Wenn Ihnen aus diesem Grund vorschwebt, bereits vorhandene Holzpaneele weiß zu streichen, um den Raum optisch zu vergrößern, geht das nicht ohne Erlaubnis des Wohnungsbesitzers. Das Streichen hölzerner Decken- oder Wandverkleidungen muss er nicht grundsätzlich gestatten. Klären Sie deshalb das Einverständnis mit Ihrem zukünftigen Vermieter ab und nehmen Sie dies als wesentlichen Bestandteil in den Mietvertrag auf.

Dachschrägen können das Raumklima beeinflussen

  • Im Winter eiskalt, im Sommer brütend heiß - ganz so drastisch ist es im Normalfall nicht, wenn Sie im Dachgeschoss wohnen. Doch die tatsächlichen Auswirkungen der äußeren Temperaturverhältnisse auf das Klima Ihrer Dachwohnung hängen stark von den vorhandenen Isolierungen und der Ausrichtung der Wohnung ab.
  • Sagt der Vormieter oder der Besitzer, dass es im Sommer "ziemlich warm" in der Wohnung wird, sollten Sie sich danach erkundigen, welche Maßnahmen regelmäßig zur Reduzierung der Raumtemperatur vorgenommen wurden. Gewinnen Sie dabei den Eindruck, dass sämtliche Maßnahmen - wie heruntergelassene Rollos oder nächtliches Lüften - in der Vergangenheit nichts gebracht haben, werden Sie selbst auch in Zukunft nichts daran ändern können. Hassen Sie nächtliches Schwitzen im Bett oder stickige Luft im Wohnzimmer? Dann lassen Sie besser die Finger von dieser Wohnung.
  • Wärme steigt nach oben - das ist ein physikalisches Gesetz. Offizieller Wohnraum muss gegen Wärmeverlust ausreichend isoliert sein, sodass Sie in einer Dachwohnung nicht zwangsläufig ein Problem mit dem Heizen haben werden. Aber in einer Dachwohnung mit sehr hohen Schrägen oder gar offenem Giebel will die erwärmte Luft ebenfalls hoch hinaus. Im schlimmsten Fall sitzen Sie frierend auf der Couch, während es über Ihren Köpfen gemütlich warm ist. Dieses Problem kann die Heizkostenrechnung natürlich in die Höhe treiben.

Sehen Sie bei Loggia und Bad genau hin

  • Verfügt die Wohnung über einen Balkon, ist das natürlich ein Highlight. Häufig befindet sich der Freisitz in der in der Dachschräge und wird als Loggia bezeichnet. Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass der Sitzplatz an der frischen Luft nur schwerlich einsehbar ist und - anders als ein frei schwebender Balkon - eine gewisse Privatsphäre bietet.
  • Achten Sie jedoch auf die Ausrichtung der Loggia. Anders als seitlich offene Balkone bietet sie die Möglichkeit für ein Sonnenbad fast nur bei relativ direkter Sonneneinstrahlung und nur für eine begrenzte Anzahl von Stunden.
  • Inspizieren Sie außerdem das Badezimmer ganz genau. Steht die Badewanne unter einer Schräge und bietet die Wohnung keine zusätzliche Dusche, müssen Sie auf jeden Fall ausprobieren, ob Sie in der Wanne unter der Schräge überhaupt stehen können. Ist dies der Fall und befindet sich zudem noch ein Dachfenster über der Wanne, können Sie sich auf gemütliche Wannenbäder mit Blick in den Sternenhimmel freuen.
helpster.de Autor:in
Irene Bott
Irene BottEssen & Trinken sind für die Hobbyköchin Irene ein Experimentierfeld. Beim Kochen und Backen probiert sie gerne Neues aus. Mit über fünf Jahrzehnten Lebenserfahrung kennt die Hausbesitzerin viele Tipps & Tricks für den Haushalt.
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