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Wühlmaus-Baby aufziehen - das sollten Sie bei der Haltung beachten

Wühlmäuse werden nur zwei Jahre alt.
Wühlmäuse werden nur zwei Jahre alt.
Mäuse gelten als Schädlinge und werden daher im Haus und Garten bekämpft. Wenn Sie jedoch der Überzeugung sind, dass jedes Lebewesen seine Daseinsberechtigung in der Natur hat, sollten Sie ein Nest, in dem sich ein verwaistes Wühlmaus-Baby befindet, nicht entsorgen. In diesem Fall kann es notwendig sein, den jungen Nager aufzuziehen.

Aussehen und Lebensweise der Wühlmaus

  • Die Wühlmaus wird der Familie der Wühler zugerechnet. Zu den Ihnen sicherlich bekannten Tieren gehören beispielsweise die Feld- und Rötelmaus, aber auch die Lemminge und die Bisamratten gehören zu dieser Tiergruppe.
  • Die bis zu 23 Zentimetern großen und zwischen 80 und 200 Gramm wiegenden Nagetiere weisen am Kopf eine kurze Schnauze sowie kleine Ohren auf und sind dadurch an die wühlende Lebensweise angepasst. Der Schwanz kann kurz sein und eine eingerollte Form haben. Das braune bis schwarze Fell verhindert, dass sie für Fressfeinde leicht zu erkennen sind. Meist wird man erst durch ihre schnelle Fluchtbewegung auf sie aufmerksam. 
  • Sie bemerken die Ansiedlung der Tiere im Garten durch Erdhaufen, die denen von Maulwürfen ähneln, jedoch kleiner und flacher sind. Sie entstehen durch das Anlegen unterirdischer Gänge, die mit den kräftigen Vorder- und Hinterbeinen gegraben werden. Hier befindet sich auch das Nest mit dem Nachwuchs.
  • Die Wühlmäuse gelten als Schädlinge, da sie sich nicht nur von Knospen und Obst ernähren, sondern auch unterirdisches Gemüse wie Schwarzwurzeln oder Kartoffeln annagen. Daher werden sie in der Landwirtschaft mit unterschiedlichen Methoden vernichtet.
  • Finden Sie ein Wühlmaus-Baby, dürften Sie es nicht der Natur entnehmen, wenn dieses Wildtier, wie der Maulwurf, nach § 39 Bundesnaturschutzgesetz unter Schutz gestellt wäre. Durch besondere gesetzliche Regelungen der Bundesländer wurde dies jedoch aufgehoben, sodass die Mäuse nicht nur mit Schädlingsmitteln bekämpft werden dürfen, sondern Sie auch ein Jungtier aufziehen können.

So ziehen Sie ein Maus-Baby auf

  • Wie bei Hausmäusen ist es Ihnen möglich, ein Wühlmaus-Baby von Hand aufzuziehen. Dieses Vorhaben sollten Sie erst dann durchführen, wenn der Nager nicht innerhalb von wenigen Stunden von seiner Mutter vom Fundort abgeholt wurde.
  • Beachten Sie, dass Wissenschaftler festgestellt haben, dass Rötelmäuse Keimträger der Hirnhautentzündung sein können. Achten Sie daher auf Hygiene und fragen Sie Ihren Hausarzt, wenn Sie wegen der Ansteckungsgefahr unsicher sind.
  • Sorgen Sie für die Erstversorgung für einen warmen Platz, damit das Wühlmaus-Baby nicht weiter auskühlt. Dazu eignet sich ein kleiner Käfig mit einem Nest aus Stroh und weichem Küchentuch, der vor die Heizung gestellt wird.
  • Für die Aufzucht von kleinen Mäusen nutzen Sie eine Pipette, um die Nahrung tropfenweise zu verabreichen, oder eine Plastikflasche mit winzigem Schnuller, an dem die Tiere saugen können. Zur Ernährung eignet sich eine Katzenaufzuchtmilch, die als Pulverform in warmem Wasser aufgelöst oder als Fertigprodukt verabreicht wird. Vermischen Sie diese Milch zu gleichen Teilen mit Kondensmilch und füttern Sie ungefähr alle zwei Stunden.
  • Wie bei der Aufzucht von Katzen ist es notwendig, nach dem Füttern den Bauch zu massieren, damit die Maus Kot und Urin ausscheidet. Mit ungefähr zwei Wochen erledigt das Tierchen das "Geschäft" alleine. Zu dieser Zeit wird der kleine Nager auch Pflanzen zu sich nehmen.
  • Mit sechs Wochen ist es möglich, die Wühlmaus in ihrem natürlichen Lebensraum auszusetzen. Hier kann sie bis zu zwei Jahre alt werden.
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