Alle Kategorien
Suche

Zucker als Dünger?

Zucker alleine ist kein Dünger.
Zucker alleine ist kein Dünger.
Zucker als Dünger kann eigentlich nicht funktionieren, aber über einen Umweg können Sie damit düngen. So nützt er Ihnen auch auf dem Kompost.

Wieso Zucker sich nicht zum Düngen eignet

Wenn Sie genau betrachten, welche Nährstoffe eine Pflanze braucht und woraus Zucker besteht, dann erkennen Sie sofort, warum Zucker kein Dünger ist.

Zucker besteht chemisch gesehen aus einer Kette verschiedener Atome. In dieser sind Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff enthalten. Pflanzen benötigen jedoch Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Kalzium und Schwefel. Diese Elemente sind in Düngemitteln enthalten.

Mit Zuckerrohr oder Zuckerrüben sowie Zuckersaft aus Rüben oder Rohr können Sie düngen. Denn diese enthalten nicht nur Zucker, sondern weitere pflanzliche Mineralien. 

Versuchen Sie nicht Zucker und Pflanzendünger zu mischen. Je nach Art des Düngers brennt die Mischung und Sie haben eine Rauchbombe anstatt eines wirksamen Helfers.

So wirkt Zucker indirekt als Dünger

In der Erde im Garten und in der Blumenerde Topf leben Bakterien und andere Kleinstlebewesen. Manche verdauen Zucker und produzieren dabei Stickstoff. Es ist daher möglich, dass Pflanzen durch Zucker besser gedeihen.

Eine leichte Düngewirkung kann im Garten einsetzen, wenn Sie hin und wieder mit Zuckerwasser gießen, denn das kann Kleinstlebewesen im Boden ernähren, die ihrerseits Stickstoff freisetzen.

Viele sind überzeugt, dass Cola ein guter Dünger ist. Die  Limonade enthält Phosphorsäure und düngt aus diesem Grund. Der Zucker ist eher ein Problem dabei.

Eine Mischung aus Zucker und Hefe setzt CO2 (Kohlendioxid) und Alkohol frei. Der Alkohol dient einigen Kleinlebewesen als Nahrung, die dann wiederum Stickstoff freisetzen. Die Kohlensäure lockert den Boden. Das Gemisch bringt auch das Gären auf dem Kompost in Gang.

Seien Sie aber stets vorsichtig mit Zucker im Garten. Er lockt Ameisen, Wildbienen oder Wespen an. Diese konsumieren ihn, bevor sich positive Effekte an Pflanzen zeigen. Zu viel Saccharose (Zucker) kann zudem Pflanzen vertrocknen lassen. Die großen Zuckermoleküle können die Zellwände nicht durchdringen, wodurch Zellsaft austritt, um die Zuckerlösung zu verdünnen. Es ist der gleiche Vorgang, der süße Kirschen bei Regen platzen lässt. Das Wasser wandert immer zum Zucker.

Düngemittel für Wasserpflanzen herstellen

Alle Pflanzen brauchen Kohlendioxyd, um durch die Fotosynthese zu wachsen und zu gedeihen. In der Luft ist CO2 in ausreichender Menge vorhanden. Im Wasser mangelt es oft daran. Aus Zucker und Hefe können sie einen CO2-Dünger herstellen.

Kochen Sie drei Päckchen Tortenguss, 2 Liter Wasser und 400 Gramm Zucker auf und füllen Sie die Flüssigkeit in eine Gärballon. Lösen Sie ein Päckchen Dauerhefe in hundert Milliliter Wasser, dem Sie zwei Teelöffel Zucker beifügen. Das Gemisch kommt auf den nun festen Guss.

Durchstoßen Sie einen Stopfen, um einen Schlauch durchzuführen. Kleben Sie ihn darin fest. Achten Sie darauf, dass er nur ein kleines Stück in den Ballon ragt, wenn der Stopfen darauf ist.

Damit keine Hefelösung ins Teich- oder Aquariumwasser gelangt, brauchen sie eine Waschflasche. Diese ist ein weiterer Gärballon mit einem Stopfen, in dem zwei Löcher sind.

Schieben Sie das freie Ende des Schlauchs vom Gärballon mit der Hefemischung durch das eine Loch im Stopfen bis zum Boden der Waschflasche. Führen Sie einen zweiten Schlauch, der nur wenige Zentimeter in die Waschflasche ragt, zum Wasser, das Sie düngen wollen. Ein Diffusor sorgt für eine feine Verteilung des Gases im Wasser.

Zucker ist ein schlechter Dünger, aber über den Umweg des Gärens, ist er im Wasser, auf dem Kompost und in Beeten in kleinen Mengen nützlich.

Teilen: