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5 bekannte Sagen

Inhaltsverzeichnis

Sagen haben ihren Ursprung meist im Volksmund. Viele bekannte Sagen erzählen von Ereignissen, die als Gleichnis interpretiert werden können.

1. Bekannte Sagen - Der Rattenfänger von Hameln

Ein Spielmann, eine süße Melodie, mit dessen Hilfe er Hameln von Ratten und Mäusen befreite. Dann der Betrug: Der Rattenfänger wurde von der Hamelner Bevölkerung um seinen gerechten Lohn gebracht. Aus Rache führte er heimlich deren Kinder aus der Stadt heraus und war samt seiner "Beute" nie wieder gesehen. Mysteriös oder lehrreich? Die Stadt ist heute noch in aller Munde aufgrund einer der berühmtesten Sagen Deutschlands.

2. Die Loreley - das singende Mädchen auf dem Felsen

Es existieren verschiedene bekannte Sagen rund um den Loreleyfelsen. Am liebsten wird jedoch von dem blonden Mädchen erzählt, das singend auf diesem Felsen ihr langes Haar kämmte. Ihre Lieder lenkten die vorbeikommenden Schiffer dermaßen ab, dass diese die gefährlichen Riffe übersahen, kenterten und teilweise sogar ums Leben kamen.

3. Der Fliegende Holländer - mysteriös und romantisch

Ein Fluch verdammte einst den Fliegenden Holländer dazu, bis zum jüngsten Tag auf seinem Schiff über die Meere zu segeln, ohne jemals einen Hafen anlaufen zu dürfen. Wahrscheinlich hat diese Sage ihren Ursprung im Seemannsgarn, das gerne in vergangenen Jahrhunderten gesponnen wurde. Bekannte Regisseure, Illustratoren und Autoren nahmen sich dieses Stoffes an. Nicht zu vergessen Richard Wagner, der daraus eine Oper schuf.

Die klassische Sage - Der Rattenfänger von Hameln

Die bekannte Geschichte vom Rattenfänger ist nahezu allen vertraut, die sich für Sagen und Märchen interessieren. In dieser Sage von den Gebrüdern Grimm beauftragen die Bewohner von Hameln einen Mann, ihre Stadt von Ratten zu befreien. Dies gelingt dem Mann auch, indem er sie durch sein Flötenspiel aus der Stadt lockt und zur Weser führt, wo sie ertrinken. Da das Volk zu Hameln als sehr geizig bekannt war, weigerte es sich, dem Rattenfänger seinen Lohn zu zahlen.

Hier erhält die Geschichte eine Wendung, wie sie für viele Sagen üblich ist. Aus Zorn über das Verhalten der Bewohner Hamelns setzt er seine Flöte noch einmal als Lockmittel ein. Dieses Mal allerdings folgen ihm nicht die Ratten, sondern die Kinder aus der Stadt hinaus. Weder sie noch der Rattenfänger wurde je wieder gesehen.

Bekannte Sagen vom Rhein - Die Loreley

Die Geschichten um die sagenumwobene Loreley gehören heute zu den bekanntesten Sagen und Mythen Deutschlands. Die Loreley ist ein bildhübsches Mädchen, das am Rhein sitzt und sein langes, goldenes Haar kämmt. Von ihrer Schönheit geblendet, achten vorbeifahrende Fischer nicht auf die Strömung und ertrinken in den Fluten.

Die Bedeutung der Loreley hat sich auch auf Literatur und Musik ausgewirkt. Ebenso berühmt wie die Sage selbst ist das gleichnamige Gedicht von Heinrich Heine, das mit den vielzitierten Worten beginnt: "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin." Die eingängige Melodie von Friedrich Silchers Liedvertonung hat die Sage der Loreley schließlich zu einem beliebten deutschen Volkslied gemacht.

Rübezahl - der Berggeist aus dem Riesengebirge

Um den Berggeist und Riesen Rübezahl ranken sich zahlreiche Sagen und Geschichten. Die ersten Belege zur Gestalt des Riesen stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die bekannte Sage hat verschiedenste Varianten, doch im Kern erzählen sie von einem griesgrämigen und launischen Riesen, der zurückgezogen von der Zivilisation im Riesengebirge lebt. Noch heute wird die Figur dieses Berggeistes dazu benutzt, Kindern Angst zu machen oder sie mit einer gruseligen Geschichte zu unterhalten.

Die Sage von Till Eulenspiegel

Till Eulenspiegel, sofern es ihn tatsächlich gegeben hat, lebte im 14. Jahrhundert. Die zahlreichen Geschichten, die von seinen Abenteuern berichten, sind Bestandteil einer mitteldeutschen Schwanksammlung, die seit dem 15. Jahrhundert immer wieder variiert und ausgeschmückt wurde.

Till Eulenspiegel verbringt sein Leben am liebsten damit, den Menschen in seiner Umgebung Streiche zu spielen. Hierbei verspottet er besonders gerne Obrigkeiten und Respektspersonen, was der Sage auch eine gesellschaftskritische Note verleiht. Er gibt sich als Narr aus, übertrifft seine Mitmenschen aber oft an Geistesgegenwart und Scharfsinn.

Der Charme von Till Eulenspiegel hat auch außerhalb der Literatur eine Wirkung hinterlassen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ließ sich der Komponist Richard Strauss zu seiner Sinfonischen Dichtung "Till Eulenspiegels lustige Streiche" inspirieren. Dieses bekannte und beliebte Stück für Orchester und Solohorn gehört heute noch zu den meistgespielten programmatischen Kompositionen.

Die Nibelungensage - ein germanisches Heldenepos

Die Nibelungensage ist erstmals um 1200 in schriftlicher Form festgehalten worden. Hier heißt sie auch "Nibelungenlied", das später Richard Wagner als Vorlage für seine Oper "Der Ring des Nibelungen" diente. Die Nibelungensage ist heute bekannt als germanisches Nationalepos. Sie erzählt vom Untergang zweier Germanenreiche, deren Geschichte mit sämtlichen Aspekten eines dramatischen Romans ausgestattet ist.

Im Zentrum der Handlung stehen Kriemhild und Siegfried. Siegfrieds muss seine Liebe zu Kriemhild durch mehrere Prüfungen erkämpfen. Eine Aufgabe besteht darin, gegen einen Drachen zu kämpfen, dessen Blut seine Haut unverwundbar macht. Wie in anderen klassischen Märchen und Sagen ist auch diese Liebesgeschichte durchzogen von Intrigen, Verrat, Mord und anderen schicksalhaften Begebenheiten, sodass die Geschichte trotz ihres frühen Ursprungs auch heute noch nichts an Unterhaltsamkeit und Spannung eingebüßt hat.

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