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40er-Jahre-Kleider selber schneidern - so gelingt ein Ausgehkleid

Viele Kleider wurden nur an Puppen präsentiert.
Viele Kleider wurden nur an Puppen präsentiert.
Die Kleider im Stil der 40er-Jahre sind in erster Linie durch Improvisation und Stoffknappheit gekennzeichnet. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie sich ein Ausgehkleid in dem Stil nähen möchten.

Was Sie benötigen:

  • 2 Stoffe ca. 1,50 auf 1,50
  • Reißverschluss
  • Knöpfe
  • Nähzeug

Typisches im Stil der 40er-Jahre

  • Bedenken Sie, dass in den 40er-Jahren in weiten Teilen der Welt Krieg war und nach 1945 fast ganz Europa in Trümmern lagen. Festliche Kleidung wurde oft nur entworfen, aber nie geschneidert. Selbst Modenschauen wurden oft mit 30 cm großen Puppen präsentiert, weil es nicht genug Stoff gab.
  • Die typische Kleidung der 40er war auf ein Minimum reduziert, die Kleider endeten am Knie, selbst Abendkleider an der Wade. Lediglich in Filmen wurden glänzende bodenlange Kleider gezeigt.
  • Wenn Sie sich ein Ausgehkleid dieser Zeit nähen möchten, sollten Sie ein schmales Kleid nähen, das einen kleinen eckigen Ausschnitt, aber keinen Kragen hat, und an der Wade endet.
  • Dazu können Sie sich ein Cape anfertigen, denn statt Mänteln wurden eher Capes getragen, auch Knöpfe waren Mangelware.

Ausgehkleider im Stil dieser Zeit nähen

Bedingt durch den Stoffmangel war es in den 40er-Jahren typisch, wenn die Kleider aus verschiedenen Stoffen genäht wurden. Nähen Sie daher das Oberteil und den Rock aus unterschiedlichen Stoffen.

  1. Den Schnitt für einen Rock können Sie sich selbst anfertigen. Nähen Sie ihn aus 4 trapezförmigen Bahnen. Die kurze Seite des Trapezes ist 1/4 Ihres Taillenumfang, die Längere etwa 1/4 des 1,5 fachen Umfangs der Taille. Die Höhe des Trapezes ist die Länge von der Taille bis zur Mitte der Wade plus 4 cm für den Saum. Sie werden feststellen, dass Sie so sehr wenig Stoff für den Rock brauchen.
  2. Nähen Sie die 4 Bahnen bis auf ein kleines Stück zusammen. In den so entstehenden Schlitz setzen sie einen Reißverschluss. Nähen Sie entweder einen Bund an den Rock oder sichern Sie den Reißverschluss mit Haken und Öse.
  3. Suchen Sie sich einen Schnitt von einer Hemdbluse oder einer anderen, eng anliegenden Bluse heraus. Nähen Sie aber keinen Kragen an die Bluse. Schneiden Sie stattdessen Schrägband aus dem Stoff zu, um damit den Halsausschnitt zu versäubern. Alle übrigen Teile schneiden Sie nach dem Schnitt zu. Lassen Sie die Ärmel aber ungefähr in der Mitte des Oberarmes enden. Versäubern Sie auch die Ärmel später mit Schrägband.
  4. Wenn Sie etwas geschickt sind im Verändern von Schnittteilen, dann vergrößern Sie die Armkugeln, dass Sie die Ärmel nur gerafft einsetzen können, ähnlich wie bei Puffärmeln. Das gibt breite Schultern, die zum Stil der 40er-Jahre Kleider passen.
  5. Nähen sie das Oberteil im Übrigen gemäß dem Schnitt, in dem Sie die Schnittteile rechts auf rechts zusammennähen. Ärmel können sie übrigens leichter einsetzen, wenn Sie zunächst nur die Schulternaht schließen. Nähen Sie dann die Ärmel in den Armausschnitt. Zum Schluss werden die Ärmelnaht und die Seitennaht des Oberteils in einem Zug geschlossen.
  6. Wenn Sie etwas mit Schrägband versäubern wollen, nähen Sie dieses von rechts knapp an die Kante des Schnittteils, bügeln Sie das Band nach links. Schlagen Sie es einmal nach innen um und heften es mit Saumstichen an.
  7. Nähen Sie das Oberteil nicht an den Rock, so können Sie es mal über dem Rock tragen oder indem Sie es in den Rockbund stecken.
  8. Um eine optische Einheit zwischen dem Rock und dem Oberteil zu bilden, können Sie die Ärmel und den Halsausschnitt mit dem Stoff des Rocks absetzen oder eine große Schleife aus diesem Stoff nähen und unter den Halsausschnitt setzen.

Der Rockabilly-Stil mit Petticoat oder der New Look mit den weit schwingenden Röcken entstand erst ganz am Ende der 40er Jahre bzw. in den 50er-Jahren.

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