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Abführmittel bei Verstopfung - Gefahren

Inhaltsverzeichnis

Abführmittel führen bei längerer Anwendung zu Verstopfung statt sie zu beseitigen.
Abführmittel führen bei längerer Anwendung zu Verstopfung statt sie zu beseitigen.
Bei Verstopfung greifen viele zu Abführmitteln. Abführmittel sind jedoch mit Nebenwirkungen wie Elektrolytverlusten und auf Dauer Darmträgheit verbunden.

Wie Laxanzien bei Verstopfung wirken

Verstopfung kann viele Ursachen haben. Oft sind Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und zu geringe Flüssigkeitszufuhr die Ursache. Stress oder Hormonverschiebungen können ebenfalls Verstopfung verursachen. Abführmittel, Laxanzien genannt, gehören zu den am häufigsten verkauften Medikamenten. Sie lassen sich in vier Gruppen einteilen, die unterschiedlich wirken.

  • Gleitmittel bestehen aus schlecht resorbierbaren Ölen, die den Stuhl gleitfähiger machen. Hierzu gehören Abführmittel wie Paraffin oder Glycerin, welche Sie in der Regel rektal anwenden. Bekannt als Abführmittel ist Rizinusöl. Dieses gilt als natürlich, ist jedoch mit Nebenwirkungen behaftet.
  • Die zweite Gruppe sind die Füll- und Quellmittel. Zu ihnen gehören die Ballaststoffe Zellulose und Pektin, die in pflanzlicher Nahrung vorkommen. Ballaststoffe werden nicht von der Darmschleimhaut aufgenommen, vergrößern das Stuhlvolumen und fördern den Stuhlgang. Agar Agar und Leinsamen binden Wasser, quellen auf und vergrößern das Stuhlvolumen, wodurch der Stuhldrang ausgelöst wird. Zu Quellmittel sollten Sie ausreichend trinken, weil sich ansonsten aufgrund des Wasserentzuges die Verstopfung verschlimmert.
  • Osmotisch wirksame Abführmittel binden Wasser und machen den Stuhl weicher und vergrößern sein Volumen. Zu dieser Gruppe gehören Glaubersalz und Bittersalz sowie die Zucker Lactose, Lactulose und Sorbit.
  • Die vierte Gruppe besteht aus Abführmitteln, die die Resorption von Wasser im Darm hemmen und ihn weicher und voluminöser machen. In diese Gruppe gehören Anthrachinone wie Sennesblätter oder Aloe sowie Phenolphthalein. Die Präparate Dulcolax und Laxoberal gehören ebenfalls dazu.

Gefahren von Abführmitteln

Laxanzien haben wie jedes Medikament Nebenwirkungen.

  • Gleitmittel entziehen die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A. Rizinusöl reizt die Darmwand. Paraffin kann bei längerer Anwendung knotige Gewebeneubildungen in der Darmwand verursachen.
  • Anthrachinone können bei hoher Dosierung die Nieren schädigen. Bei langfristiger Anwendung schädigen sie die Nerven der Darmwand, womit sie Verstopfung verursachen, statt diese zu kurieren.
  • Phenolphthalein kann zu blutenden Darmentzündungen führen.
  • Unabhängig von den Nebenwirkungen der einzelnen Laxanzien droht bei längerer Anwendung eine Störung des Elektrolythaushalts. Es kommt zu einem Kaliummangel, der wiederum eine verminderte Darmtätigkeit bewirkt - Verstopfung ist die Folge. Außerdem kann Kaliumverlust bei Menschen, die Digitalispräparate - Herzmedikamente - nehmen, zu gefährlichen Dosierungsfehlern führen.
  • Abführmittel, die verstärkt Wasser binden oder die Resorption von Wasser verhindern, fördern eine Hypovoläme, einen Flüssigkeitsmangel des Organismus, wenn Sie nicht ausreichend trinken. Außerdem werden die Nieren bei Flüssigkeitsmangel und niedrigem Blutdruck unzureichend durchgespült, was eine bestehende Nierenfunktionsstörung fördert.

Daraus folgt, dass Abführmittel nur für kurze Zeit angewendet werden sollten, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt verordnet sie ausdrücklich zur längeren Anwendung. Wenn Sie herz- oder nierenkrank sind, lassen Sie sich vor Einnahme von Abführmitteln - auch einmalig - von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Alternativen zu Abführmitteln

Wenn Sie Ihrer Verdauung ohne Abführmittel auf die Sprünge helfen möchten, bietet sich eine Ernährungsanpassung an.

  • Essen Sie viel frische pflanzliche Kost wie Obst und Gemüse. Sie enthält Ballaststoffe, die die Verdauung ankurbeln.
  • Trinken Sie unbedingt ausreichend Wasser. Wassermangel ist ein wichtiger Faktor bei Verstopfung. Ballaststoffe ohne ausreichende Wasserzufuhr führen zu Verstopfung.
  • Ein nebenwirkungsfreies "Abführmittel" ist ein Glas heißes Wasser. Morgens vor dem Frühstück getrunken, wirkt es oft besser als Kaffee.
  • Meiden Sie stopfende Lebensmittel wie Bananen, Kartoffeln und schwarze Schokolade.
helpster.de Autor:in
Maria Ponkhoff
Maria PonkhoffAls ausgebildete Heilpraktikerin schreibt Maria zu vielen Themen rund um Gesundheit und Ernährung. Dabei stehen natürliche und selbstverantwortliche Gesundheitsvorsorge im Mittelpunkt. Neben ihrem Beruf ist ihr eine aktive und vielseitige Freizeitgestaltung wichtig - vom Kino- und Theaterbesuchen bis hin zu Basteln und Malen.
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