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Alle Dur- und Moll-Tonleitern nach Regeln aufstellen - so geht's

Alle Dur- und Moll-Tonleitern nach Regeln aufstellen - so geht's4:27
Video von Anna Schmidt4:27

Es ist nicht ganz einfach, alle Dur- und Molltonleitern zusammenzubekommen, wenn einem die Regeln für die Tonleitern nicht geläufig sind. Wer die Regeln kennt, hat keine Probleme damit.

Gemeinsamkeiten aller Durtonleitern

Bevor es an die Molltonleitern geht, zunächst das Wichtigste zu den Durtonleitern:

  1. Nehmen Sie die einfache Durtonleiter c-Dur und betrachten Sie sich die Tonfolge anhand einer Klaviertastatur.
  2. Am Schloss des Klaviers ist der Ton c. Die Töne dieser Tonleiter beginnen mit dem c. Die weitere Notenfolge lautet: c, d, e, f, g, a, h, c. Merken Sie sich, dass es von c bis g nach dem Alphabet geht und dann ein "a - ha" kommt und wieder auf c endet.
  3. Diese Namen beziehen sich auf die weißen Tasten des Klaviers. Schauen Sie sich die Tastatur an. Sie sehen, dass zwischen c und d eine schwarze Taste liegt. Man nennt diesen Ton cis, weil er einen halben Ton höher liegt als c. Er wird als #c bezeichnet. Dieser Ton ist gleichzeitig ein des, wenn man vom d aus geht, weil er einen halben Ton tiefer liegt als das d. In dem Fall wird er als bd bezeichnet.
  4. Gehen Sie einen Schritt weiter, dann sehen Sie zwischen den weißen Tasten von d und e ebenfalls eine schwarze Taste. Diese ist demnach dis oder es, je nach dem wie Sie den Ton betrachten.
  5. Wenn Sie wieder einen Schritt weiter gehen, dann bemerken Sie, dass es keine schwarze Taste zwischen e und f gibt. Zwischen e und f liegt nur ein Halbtonschritt. Das ist das erste Kennzeichen einer jeden Durtonleiter: Zwischen dem 3. und dem 4. Ton liegt nur ein Halbtonschritt.
  6. Gehen Sie die Tasten weiter durch, werden Sie erst wieder zwischen h und c einen weiteren Halbtonschritt finden. Das ist das zweite Kennzeichen der Durtonleitern: Ein Halbtonschritt zwischen dem 7. und dem 8. Ton. Dieser Ton wird Leitton genannt.

Sie können auf jedem Ton eine Durtonleiter aufbauen, Sie müssen nur darauf achten, dass zwischen dem 3. und dem 4. Ton ein Halbtonschritt liegt und genauso zwischen dem 7. und dem 8. Das erreichen Sie, indem Sie die entsprechenden Töne erhöhen und ein # oder ein b davor setzen und den Ton dadurch erhöhen oder senken. Dazu später mehr.

Und so sieht es bei Moll aus

Bei den Molltonleitern ist es ähnlich:

  1. Die einfachste Molltonleiter ist a-Moll. Sie beginnt eine Terz tiefer als c-Dur und enthält die gleichen Töne, also keine Vorzeichen.
  2. Wenn Sie nun wieder die Tasten am Klavier anschauen, dann entdecken Sie einen Halbtonschritt zwischen dem 2. und dem 3. Ton (h und c) und zwischen dem 5. und dem 6. Ton (e und f).
  3. Typisch für die Molltonleiter ist, dass es keinen Halbtonschritt zwischen dem 7. und dem 8. Ton gibt. Bei dieser, als reinen Moll Tonleiter bezeichneten Tonleiter, gibt es keinen Leitton.
  4. Zu jeder Molltonleiter gibt es die Variante "harmonische Tonleiter", bei der ein Halbtonschritt zwischen dem 7. und dem 8. Ton verwendet wird, indem der vorletzte Ton um einen halben Ton erhöht wird. Es entsteht dabei ein 1 1/2 Tonschritt zwischen dem 6. und dem 7. Ton.
  5. Eine weitere Variante ist die "melodische Molltonleiter", bei der auch der 6. Ton um einen halben Ton erhöht wird.
  6. Sie können zu jeder der Durtonleitern also drei Molltonleitern aufstellen, die immer drei Töne tiefer als die entsprechende Durtonleiter ist.

Nun kennen Sie alle Dur- und Molltonleitern. Fehlt nur noch ein Beispiel, wie Sie das mit den Halbtönen hinbekommen.

Beispiel für den Aufbau von Tonleitern

  • Sie können natürlich auf jedem beliebigen Ton eine der Tonleitern aufbauen und dann bei jedem Ton überlegen ob dieser erhöht oder gesenkt werden soll. Üblicherweise wird immer auf dem 5. Ton der vorhergehenden Leiter eine neue Tonart aufgebaut, so müssen Sie nur eine Erhöhung durchführen; oder auf dem 4., dann müssen Sie nur eine Absenkung durchführen.
  • Der 5. Ton nach c ist das g. Wenn Sie mit dem g beginnen, dann haben Sie zwischen dem 3. und dem 4. Ton den Halbtonschritt (h und c), aber zwischen f und g einen ganz Tonschritt. Sie müssen also aus dem f ein #f oder fis machen. Wenn Sie nun wieder fünf Töne weiter gehen, kommen Sie zum d. Probieren Sie es aus, Sie müssen nur ein cis einfügen. Als Merksatz sollten Sie sich einprägen: G(eh)  D(u)  A(lter)  E(sel)  H(ol) Fis(ch). Die entsprechenden Molltonleitern liegen dann jeweils drei Töne tiefer.
  • Der 4. Ton nach c ist das g. Wenn Sie beginnend mit dem f die Tonleiter aufbauen, werden Sie den Halbtonschritt zwischen dem 4. und 5. Ton (h und c)  finden und nicht zwischen dem 3, und 4. Ton (a und h). Sie müssen also das h heruntersetzen und zu einem b machen, dann stimmt es wieder. Der 7. und 8. Ton (e und f) hat einen Halbtonschritt. Die nächste Tonleiter wäre dann wieder 4. Töne weiter, also das b. Nun müssen Sie das e zu einen es machen, damit es stimmt. Hier sollten Sie sich den Satz merken: F(ünf) B(etrunkene) ES(el) AS(sen) DES(sert) GES(alzen). Auch hier sind die Molltonarten dann jeweils drei Töne tiefer.

Auf diese Weise können Sie alle Dur- und Molltonleitern selber aufstellen.