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ASME-Code - Wissenswertes über das Regelwerk

Jeder Warmwasserboiler richtet sich nach dem ASME-Code!
Jeder Warmwasserboiler richtet sich nach dem ASME-Code!
Wer mit Druckgeräten zu tun hat, muss sich an die für diese Behälter geltenden Regeln halten - er wird das auch tun wollen, um seine Familie und seine Umgebung nicht zu gefährden. Die Produktion von Druckgeräten wird durch den ASME-Code geregelt, ein umfassendes und wichtiges Regelwerk.

Nachfolgend erfahren Sie mehr über den Namen, die Herausgeber und den Inhalt des Regelwerks:

AMSE oder ASME - wie der Code wirklich heißt

  • Der AMSE-Code heißt ASME-Code, ganz klar. Denn die vier Buchstaben kommen von den Herausgebern des Regelwerks, und das ist nun einmal die American Society of Mechanical Engineers.
  • Sehr vielen Menschen (auch solchen, die von Berufs wegen dauernd mit diesem Regelwerk umgehen) scheint das allerdings nicht ganz so klar zu sein, wenn man den Begriff AMSE-CODE googelt, erhält man ungefähr 5.900.000 Ergebnisse!
  • Also, der Code nennt sich ASME Code, und zwar genauer ASME Boiler & Pressure Vessel Code, was übersetzt ASME Boiler und Druckkessel Code heißt.
  • Dieser Boiler & Pressure Vessel Code ist das detaillierteste, in sich abgeschlossene Regelwerk, wenn es um Entwurf, Konstruktion, Produktion und Prüfung von Druckbehältern geht. Nach seinen Vorgaben werden beheizbare und unbeheizbare Druckbehälter gefertigt, alle Dampfkessel und sogar Nuklearkomponenten.
  • Diese Regeln werden seit 1911 von der American Society of Mechanical Engineers, dem Verband der amerikanischen Ingenieure, herausgegeben. Das ist ein Verband mit über 100.000 Mitgliedern, dem in Deutschland der VDI (Verband Deutscher Ingenieure) entspricht.
  • Das Regelwerk wird vom Verband nur in englischer Sprache herausgegeben, es handelt sich um ein umfangreiches Werk mit mehreren Teilen, die jedoch einzeln erworben werden können.

Wo der ASME-Code gilt und was er regelt

  • Der Verband der amerikanischen Ingenieure nennt sich ASME international, und dementsprechend entfaltet die Regeln nicht etwa nur in den USA ihre Wirksamkeit:
  • Diese "Boiler and Pressure Vessel-Regeln" sind sogar als das wichtigste Regelwerk bekannt, wenn es um Druckgeräte geht, und zwar weltweit.
  • Wenn ein einem Druck ausgesetztes Bauteil nach diesem Regelwerk gefertigt, wird die korrekte ingenieurtechnische Fertigung dieses Produkts in den USA und in Kanada und noch in etwa 90 weiteren Ländern damit als bewiesen angesehen.
  • Der Code wird auf dem Produkt in das Herstellerschild gestempelt, diese sogenannten "stamps" sind die Garantie dafür, dass ein Produkt (oder auch eine Dienstleistung) den Anforderungen des ASME-Codes entspricht.
  • Ganz konkret trifft er Regelungen zu den Anforderungen an die Zertifizierung von Herstellern, an die Qualitätssicherung, an Materialauswahl und Konstruktion, Prüfung, Fertigung und Abnahme. Auch die Zertifizierung der Geräte selbst wird beschrieben, und das für alle Heizkessel und Dampfkessel, für Druckbehälter, einem Druck ausgesetzten Rohrleitungen und sämtliche anderen Produkte, die unter Druck gesetzt werden können.
  • Wer in Deutschland mit dem Regelwerk zu tun hat, kann sich beim deutschen TÜV Hilfe holen. Der TÜV bietet Schulungen durch Inspektoren, die autorisiert sind auf dem ASME-Gebiet, steht Interessenten bei der Zertifizierung bei, rechnet Ausarbeitungen nach, die nach den ASME-Codes berechnet wurden, und bietet weitere Leistungen rund um Produktfertigung nach diesen Regeln.
  • Das Regelwerk unterteilt sich in verschiedene Sektionen für die verschiedenen Arten von Druckanlagen. Dabei sind bestimmte Codes Teile für bestimmte Anwendungsfälle erforderlich, der Code kann dann auch nur in diesen einzelnen Teilen erworben werden. Welche Teile jeweils gebraucht werden, lässt sich aus entsprechenden Übersichtstabellen in Fachpublikationen entnehmen.

Das Beispiel um den vermeintlichen AMSE-Code ist übrigens kein Einzelfall, es gibt in fast jedem Berufsfeld eine Abkürzung, die öfter einmal umgedreht wird. Für die Zukunft wissen Sie ja nun, wie Sie sich in solchen Fällen als Fachmann zeigen: Sie wissen, aus welchen Begriffen sich eine Abkürzung herleitet (und werden sie damit natürlich auch nie mehr vergessen)!

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